Mannheimer Liste
Die Mannheimer Liste ist eine 1955 gegründete Wählervereinigung in der baden-württembergischen Stadt Mannheim. Sie ist Mitglied im Landesverband Freie Wähler Baden-Württemberg.
Geschichte
Vor der Oberbürgermeisterwahl 1955 überzeugten namhafte Mannheimer Persönlichkeiten wie Hermann Heimerich und Florian Waldeck den parteilosen Hans Reschke, in der traditionell von der SPD dominierten Stadt zur Wahl anzutreten. Es bildete sich ein Bürgerkomitee, das von CDU, FDP, BHE und DP getragen wurde. Nachdem Reschke die Wahl gewonnen hatte, kandidierten unabhängige Bürger aus der Überzeugung heraus, dass er auch im Gemeinderat Unterstützung brauchte, bei der Kommunalwahl 1956. 1959 wurde die Mannheimer Liste ein Eingetragener Verein. Seit ihrer Gründung schaffte die Mannheimer Liste stets den Einzug in den Mannheimer Gemeinderat. Von 1961 bis 1976 konnte sie mit Otto Spuler und Walter Kübler den für Finanzen zuständigen Bürgermeister stellen. Bisherige Wahlergebnisse:
Jahr | 1956 | 1959 | 1962 | 1965 | 1968 | 1971 | 1975 | 1980 | 1984 | 1989 | 1994 | 1999 | 2004 | 2009 |
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Prozent | 15,3 | 19,4 | 14,1 | 13,0 | 9,6 | 6,3 | 6,7 | 3,9 | 6,1 | 11,9 | 6,3 | 5,7 | 9,1 | 7,4 |
Sitze | 4 | 10 | 8 | 6 | 5 | 3 | 3 | 2 | 3 | 6 | 3 | 3 | 4 | 3 |
Überdurchschnittliche Stimmenanteile mit mehr als neun Prozent hatte die Mannheimer Liste bei der Kommunalwahl 2009 in den Stadtbezirken Schwetzingerstadt/Oststadt, Neuostheim/Neuhermsheim, Feudenheim und Rheinau.[1]
Literatur
- Gabriele Egler-Huck: 1955–1972: Zwischen Repräsentation, Bürgerbeteiligung und Jugendprotest. In: Stadt Mannheim, Michael Caroli, Ulrich Nieß (Hrsg.): Geschichte der Stadt Mannheim: Band III 1914–2007. Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-472-2.
- Wolfgang Brach: Der Mannheimer Gemeinderat 1945–1984. Mannheim 1984, ISBN 3-87804-162-4.