Marcodurum

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Marcodurum war ein Vicus im Rheinland in römischer Zeit.

In seiner Nähe erlitten während des Bataveraufstands im Jahr 69 romtreue ubische Kohorten eine schwere Niederlage gegen die Aufständischen, wie der römische Historiker Tacitus berichtet:

„Ihre [der Ubier] Kohorten wurden im Vicus Marcodurum niedergemacht, bei dem sie recht sorglos verweilten, weil sie sich weit vom Ufer [des Rheins] aufhielten.“[1]

Mögliche Lokalisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Tiefpflügen auf dem „Getzer Acker“ zwischen den Dürener Stadtteilen Mariaweiler und Hoven gelangten in den 1980er Jahren zahlreiche Münz- und Fibelfunde aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. an die Oberfläche. Die Analyse der Fundstücke durch das Institut für Altertumskunde der Universität Köln lässt den Schluss zu, dass sie auf das von Tacitus erwähnte Marcodurum zurückgehen.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tacitus, Historien 4, 28: Caesae cohortes eorum in vico Marcoduro incuriosius agentes, quia procul ripa aberant.
  2. Johannes Heinrichs: Ein Vicus der frühen und mittleren römischen Kaiserzeit bei Düren-Mariaweiler (Marcodurum), S. 8 (siehe Literatur).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Heinrichs: Ein Vicus der frühen und mittleren römischen Kaiserzeit bei Düren-Mariaweiler (Marcodurum): Topographie, siedlungsgeschichtlich relevante Lesefunde (Münzen und Fibeln), Orts- und Regionalgeschichte. In: Kölner Jahrbuch. Band 39, 2006 (erschienen 2007), S. 7–110 (Digitalisat).
  • Johannes Heinrichs: Marcodurum und Düren. A tale of two cities?. In: Siedlungsanfänge im NW des Römischen Reiches. Kolloquium am Römisch-Germanischen Museum Köln zu Ehren von H.G. Horn, hg. v. H. Hellenkemper (i.D.). Römisch-Germanisches Museum, Köln 2006, S. 1–23, (Digitalisat).