Maria Martins (Künstlerin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. November 2015 um 15:44 Uhr durch Piet Parkiet (Diskussion | Beiträge) (+Bild). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Maria Martins (* 7. August 1894 in Campanha, Minas Gerais; † 27. März 1973 in Rio de Janeiro) war eine brasilianische, surrealistische Bildhauerin und Kupferstecherin.[1]

Leben

Maria Martins - O implacável (The Implacable), 1944, bronze

Maria Martins wurde als Maria de Lourdes Alves geboren und studierte, als Tochter des späteren Senators und Justizministers João Luís Alves und der Pianistin Fernandina de Faria Alves, zunächst Musik. Sie studierte später bei Oscar Jespers (1887–1970) in Belgien und dann bei Jacques Lipchitz (1891–1973) und Stanley William Hayter (1901–1988) in New York.[2] Mit ihrem ersten Ehemann, dem Literaturkritiker Otávio Tarquínio de Sousa (1989–1959) hatte sie eine Tochter. In zweiter Ehe heiratete sie 1926 den Diplomaten Carlos Martins, einen Jugendfreund von Getúlio Vargas. Carlos Martins wurde ab 1939 brasilianischer Botschafter in den USA, woraufhin sich die Familie in New York niederließ.[3]

„Wimmelnde Formen erblühen im Raum, im Trommelrhythmus einer Bewegung, die von Anziehung und von Furcht zugleich angetrieben scheint. Die brasilianische Künstlerin Maria Martins ließ den Formalismus herkömmlicher Plastik hinter sich, um eine fantastische Gegenständlichkeit auf Grundlage einer Neubearbeitung der traditionellen Mythologie des Amazonasgebiets zu entwickeln, in der menschliche, tierische und pflanzliche Formen sich in einem osmotischen Dialog zwischen den vielfältigen Aspekten der Natur durchdringen.“

[4]

Als häufiger Gast der Dinnerpartys von Peggy Guggenheim wurde Martins unter anderen Michel Tapié, André Masson, Max Ernst, André Breton und Marcel Duchamp vorgestellt.[5] Duchamp und Maria Martins wurden von 1946 bis 1951 ein Paar. Für sein Werk Étant Donnés (1944–66) stand sie ihm Model und Duchamp widmete ihr mehrere Werke, wie zum Beispiel Paysage Fautif (1946).[6]

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist Martins Autorin eines Buches über Nietzsche und veröffentlichte Texte über Indien und das China während der Xinhai-Revolution. Bei Daisetz Teitaro Suzuki studierte sie in Japan den Zen-Buddhismus.[4] Maria Martins half mit bei den Vorbereitungen zur ersten Biennale von São Paulo im Jahre 1951.[2]

O impossivel (1945)

O impossivel ist eine bekannte Bronze von Maria Martins, welche posthum auf der dOCUMENTA (13) ausgestellt wurde.

„O impossivel, in der eine männliche und eine weibliche Figur einander gegenüberstehen, getrennt und verbunden zugleich durch eine zelebrale und beinahe kannibalische tentakelhafte Umarmung – verleiht einer Bewegung des Begehrens greifbare Gestalt, die zwischen Abwesenheit und Anwesenheit, zwischen Anziehung und Abstoßung gespannt ist.“

[4]

Ausstellungen (Auswahl)

Im Oktober 1941 hatte Maria (als Künstlerin signierte sie ihre Werke mit „Maria“) in der Corcoran Gallery of Art ihre erste Einzelausstellung. 1942 nahm sie an der Ausstellung First Papers of Surrealism teil und 1943 fand in der Curt Valentin Gallery, New York die Ausstellung Maria: New Sculptures und Mondrian:New paintings, statt, die für sie sehr erfolgreich war, während Mondrian nichts verkaufte. Martins erwarb daraufhin das Werk Broadway Boogie Woogie von Mondrian, um es dem MoMA zu stiften.[5] Martins war 1947 Teilnehmerin der Ausstellung Le surréalisme in der Galerie Maeght in Paris.[7]

Einzelnachweise

  1. Enciclopédia Itaú Cultural Maria Martins abgerufen am 29. Juni 2015
  2. a b The New York Times, 10. April 1998, Roberta Smith Art in review abgerufen am 29. Juni 2015 (englisch)
  3. issuu Maria Martins: the woman has lost her shadow abgerufen am 29. Juni 2015 (englisch)
  4. a b c dOCUMENTA (13). Das Begleitbuch/The Guidebook. Katalog/Catalog 3/3., Seite 162, 2012, ISBN 978-3-7757-2954-3
  5. a b bonhamslos 178 abgerufen am 29. Juni 2015 (englisch)
  6. Frieze, Silas Martí Maria Martins abgerufen am 29. Juni 2015 (englisch)
  7. XXIV Bienal Maria Martins abgerufen am 30. Juni 2015 (englisch)