Maréchal de camp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2016 um 17:30 Uhr durch Frauke Pietsch (Diskussion | Beiträge) (Typo: „Divison" geändert in „Division“). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Epauletten eines Maréchal de camp der Kavallerie 1786. (Regiment mit goldenen Knöpfen - bei Regimentern mit silbernen Knöpfen waren die Epauletten silberfarben mit einem goldenen Stern.)

Maréchal de camp (plural: Maréchaux de camp) war ein im 15. Jahrhundert geschaffener Dienstrang in der französischen Armee des Ancien Régime, während der Restauration und der Julimonarchie. Er lag eine Stufe über dem „colonel“ (Oberst) und entsprach somit dem (allerdings erst später geschaffenen) général de brigade. Mit dem Ende der Monarchie wurde er zunächst abgeschafft und dann von Napoleon Bonaparte durch den „général de brigade“ ersetzt. Nach dem Ende des Empire wurde er wieder installiert und hatte dann noch Bestand bis zur Zweiten Republik 1848, als er wieder und diesmal endgültig zum „géneral de brigade“ wurde.

Die ursprüngliche Aufgabe des „maréchal de camp“ war es primär für die Unterkunft der Truppen auf den Feldzügen Sorge zu tragen, sowie beim Aufmarsch zu einer Schlacht die verschiedenen Truppenkörper in den vorgesehenen Bahnen zu halten, resp. für Ordnung auf den Anmarschwegen und dem Schlachtfeld zu sorgen. Dies wandelte sich jedoch im Laufe der Zeit mehr und mehr in ein Truppenkommando, bis er schließlich die Stellung des „Marschalls des (Schlacht)feldes“ verlor und dafür die Funktion eines Kommandeurs eines Kontingents innerhalb der Armee übernahm.

  • 1789 war der Titel an insgesamt 786 Offiziere vergeben
  • 1792 wurden weitere 12 Offiziere zum „maréchal de camp“ ernannt
  • 1793 wurde der „maréchal de camp“ durch „général de brigade“ ersetzt, gleichzeitig wurde mit dem général de division ein höherer Rang geschaffen.
  • 1815 wieder eingeführt bestand der Rang noch bis zum Ende des Königreichs im Jahre 1848 und wurde dann wieder durch den „général de brigade“ ersetzt.

Der maréchal de camp stand nicht im Zusammenhang mit dem maréchal général des camps et armées du roi oder dem maréchal de France.

Es war der höchste reguläre „Dienstgrad“ in der königlichen Armee, da es sich bei den militärisch klingenden Begriffen wie: „lieutenant-général“, capitaine général, colonel général oder maréchal de France um ehrenhalber verliehene Dienststellungen oder Dienstposten, jedoch um keinen militärischen Rang handelte.

Andere Länder

In den Armeen deutscher und nordischer Länder war der entsprechende Dienstgrad der Generalfeldwachtmeister.

Die in einigen anderen Ländern verwendete Bezeichnung Mariscal de Campo (Spanien) und Marechal de Campo (Portugal) sind ebenso wie das deutsche Feldmarschall oder Generalfeldmarschall wörtliche Übersetzungen und stehen in keiner Relation zum tatsächlichen Rang des Maréchal de camp, sondern entsprachen durchweg in etwa dem Maréchal de France.

Literatur

  • Service historique de la Défense (Hrsg.): Les grades dans l'armée française. Paris 2007.
  • Frank Moore Colby, Talcott Williams, Herbert Treadwell Wade: The New International Encyclopædia. Dodd, Mead & Co., New York 1922, S. 532.