Mettel (Adelsgeschlecht)

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Mettel ist der Name eines schlesischen Adelsgeschlechts.

Geschichte

Bartholomäus Georg Mettel (Metellus, Methel) (* vor 1520; † April 1571 in Prag) stammte aus Frankfurt (Oder), begann zum Wintersemester 1537 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Brandenburgischen Universität Frankfurt seiner Heimatstadt und war von 1559 bis 1567 Kanzler des Bistums Breslaus unter den Bischöfen Balthasar von Promnitz und Kaspar von Logau. Für seine Verdienste wurde er 1562 mit dem bischöflichen Tafelgut Tschirnitz im Herzogtum Schweidnitz-Jauer belehnt.[1] Er war in erster Ehe mit Magdalena von Krohmayer († 23. März 1564[2]) und nach deren Tod mit einer Tochter von Kaspar Borschke von Mahliau, dem Burggrafen der bischöflichen Burg Freiwaldau, verheiratet. Bartholomäus Mettel erhielt zusammen mit seinem Bruder Albrecht am 28. Juni 1560 einen Wappenbrief.[3] Eine spätere Nobilitierung lässt sich zwar nicht nachweisen, Konrad Blažek, der Verfasser aller Bände des Schlesischen Siebmacher Wappenbuches, zählte die Familie jedoch aufgrund ihres adligen Grundbesitzes zu den Adelsgeschlechtern.[4] Aus der nächsten Generation besaß Julius Mettel, der in den Quellen auch als Mettel von Janovatz oder Mettel von Janovic erscheint und vermutlich ein Sohn des bischöflichen Kanzlers war, das Gut Wilhelmsthal (1599–1602) in der Grafschaft Glatz,[5] Ober Hermsdorf (tschechisch Horní Heřmanice), ein Ortsteil von Barzdorf, das damals zum Weichbild Ottmachau im Fürstentum Neisse gehörte[6] sowie die Güter Steine und Bunkai in der Standesherrschaft Groß Wartenberg, die möglicherweise von seiner Ehefrau stammten. Julius starb vor dem März 1613.[7]

Ende des 19. Jahrhunderts behauptete der böhmische Großgrundbesitzer Otto Mettal, er sei ein Nachfahre der schlesischen Familie Mettel.

Einzelnachweise

  1. Gottfried Kliesch: Der Einfluss der Universität Frankfurt (Oder) auf die schlesische Bildungsgeschichte. Würzburg 1961, S. 155
  2. Ihr Epitaph mit den Wappen Krohmayer und Mettel befand sich bis 1945 in der Breslauer St. Elisabeth-Kirche. Vgl. Hermann Luchs: Die Denkmäler der St. Elisabeth-Kirche zu Breslau. Breslau 1860, S. 47 (Nr. 46)
  3. Anton Schimon: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. Böhmisch Leipa 1859, S. 103
  4. Konrad Blažek: Der Abgestorbene Adel der Preussischen Provinz Schlesien, Teil 3, aus der Reihe: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Band 6, 8. Abteilung, Nürnberg 1894, S. 167
  5. Dieter Pohl: Grafschaft Glatz. Die Sammlung Kögler im Erzbischöflichen Diözesanarchiv Breslau. Köln 2000, S. 65
  6. Wilhelm Schulte: Quellen zur Geschichte der Besitzverhältnisse des Bistums Breslau [enthält u. a. die Bistumsschatzung aus den Jahren von etwa 1606–1616], in: Joseph Jungnitz (Hrsg.): Studien zur schlesischen Kirchengeschichte, Band 3, Breslau 1907, S. 171–279, hier S. 266 u. 268
  7. Joseph Franzkowski: Geschichte der freien Standesherrschaft, der Stadt und des landrätlichen Kreises Gross Wartenberg, Gross Wartenberg 1912, S. 300 u. 348