Michael I. (Kiew)

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Darstellung Michaels I. Ende 19./ Anfang 20. Jahrhundert

Michael I. war wahrscheinlich der erste Bischof von Kiew (um 988?). Er wird in der russisch-orthodoxen Kirche und der ukrainisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Gedenktage sind der 15. Juni und der 30. September.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael wurde in einem kirchlichen Verzeichnis des 16. Jahrhunderts als erster Bischof von Kiew genannt. In altrussischen Chroniken wurde sein Name nicht genannt.

Es ist völlig unsicher, wann er lebte und wirkte. Möglich ist, dass er der erste Bischof war, der Fürst Wladimir aus Chersones nach Kiew begleitete und dort die Taufe der Rus leitete.[1][2][3]

Er ist im Kiewer Höhlenkloster bestattet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Поппэ А. В., Митрополиты Киевские и всея Руси (988—1305 гг.), in: Щапов Я. Н., Государство и церковь Древней Руси X—XIII вв., S. 191–206 online

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Möglicherweise wurde der byzantinische Autor Michael Synkellos (8. Jhd.) als erster Bischof von Kiew bezeichnet, weil er genau die Fassung des orthodoxen Glaubensbekenntnisses verfasste, die Wladimir I. bei seiner Taufe gemäß der Nestorchronik sprach. So die Vermutung von Andrzej Poppe.(Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sedmitza.ru).
  2. Die Nachrichten in der Joachimschronik über Michael (er sei Syrer gewesen u. a.) sind wahrscheinlich Fiktionen des 18. Jahrhunderts.
  3. Auch die Vermutung, er sei ein Bischof gewesen, der 867 von Patriarch Photios I. in die Rus geschickt worden sei, ist nicht wahrscheinlich. Photios hatte nur geschrieben, er sei froh, dass sich die Ungläubigen dem christlichen Bekenntnis zugewandt hatten. Zu dieser Zeit standen Krieger der Rus vor Konstantinopel. Deshalb vermuteten manche russische Historiker, er habe die Krieger der Rus als die Ungläubigen gemeint. Von einem Bischof für die Rus ist nirgends etwas erwähnt.