Michael Jäger (Politiker, 1513)

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Michael Jäger (* 1513; † 26. Mai 1566) war ein promovierter Jurist (Doctor juris utriusque)[1] und habilitierter Bürgermeister von Freiberg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Jäger kam aus Annaberg. Jäger sei ein „hochverständiger Mann“ und „besonderer Liebhaber gelehrter Leute“ gewesen, wie Hieronymus Weller schrieb. Am 29. September 1540 wurde er in Freiberg Syndikus. Seit 1552 im Rat, wurde er 1554, 1555, 1558, 1561 und 1564 Bürgermeister.[2]

Jäger heiratete die Tochter bzw. das einzige Kind des Ehepaares Anna Kitzler und Hans Alnpeck (* 1484).[3] Als Jägers letzte Ehefrau ist Justine (geb. Tretwein) überliefert. Sie heiratete nach Jägers Tod den späteren Zittauer Bürgermeister Prokopius Naso.[4]

Als Epitaph schrieb ihm Fabricius:

„Michael vera praestans virtute Jegerus, consulis hic digno functus honore iacet,

qui studiis mores similes et honoribus artes, civibus et patriae qui bona multa tulit.

Nam bene de cunctis fuit iili cura merendi, deque pia vehemens sollicitudo schola.

exutus carnis vinclis et corpore, vivit mente, fruens coeli munere, luce DEI.“

„Der von wahrer Tugend ausgezeichnete Michael Jäger liegt hier mit der Ehre gewürdigt,

als Konsul gedient zu haben, dessen studierter Führungscharakter bei den Bürgern und Vätern viel Gutes bewirkte.

Denn für jeden sorgte er gut und kümmerte sich fromm und intensiv um die Schule.

Von den Fesseln des Fleisches und des Körpers befreit, lebt er im Geiste und genießt die Gabe des Himmels im Licht Gottes.“[2]

Der Freiberger Gymnasialrektor Adam Siber schrieb ein Jäger lobendes lateinisches Gedicht, in dem auch Hieronymus Weller und Valentinus Graevius Anerkennung genossen.[5]

Übersetzung (in Alexandrinern) der auf Jäger bezogenen zweiten Hälfte Sibers Gedichtes:[6]

„Und du, o Jäger, einst als Freund mir eng verbunden, Als wir mit Lust besucht der Musen Heiligthum,

Du wardst als Consul traun der Männer werth befunden, Durch deren Rath sich mehrt der Bürger alter Ruhm.

Die, Freiberg, möcht ich mehr als die Metalle ehren, Als deine Nymphen und Gebäude und dein Bier,

O mögen sich die Reihn der Wackern dir vermehren, Sie sind der schönen Stadt doch ihre schönste Zier.“

G. E. Benseler: Geschichte Freibergs und seines Bergbaues, Freiberg 1843[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im Bericht Andreas Möllers abgekürzt mit „J.U. Doctor“. S. auch Doktor der Rechte.
  2. a b Andreas Möller: Theatrum Freibergense Chronicum: Beschreibung der Stadt Freyberg in Meissen. Beuther, 1653 (google.de [abgerufen am 21. November 2021]).
  3. Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. Sachsen., 1903, S. 75 (google.de [abgerufen am 24. November 2021]).
  4. Ernst Friedrich Haupt: Wilhelm und Konrad, Brüder Nesen, Nikolaus von Dornspach u. Procopius Naso. Schöpf, 1843 (google.de [abgerufen am 24. November 2021]).
  5. Hanns-Heinz Kasper, Eberhard Wächtler: Geschichte der Bergstadt Freiberg. Hermann Böhlaus Nachfolger, 1986, ISBN 978-3-7400-0051-6, S. 139 (google.de [abgerufen am 24. November 2021]).
  6. K. Kirchner: Adam Siber und das Chemnitzer Lyceum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Verein für Chemnitzer Geschichte (Hrsg.): Abhandlungen zur Geschichte von Chemnitz. 1887 (google.de [abgerufen am 25. November 2021] Aus nicht nachvollziehbaren Gründen ist in den ‚Mitteilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte‘ (Band 5), worin Kirchner auf Benselers Übersetzung hinweist, eine von dieser deutlich abweichende Übersetzung abgedruckt.).
  7. Gustav Eduard Benseler: Geschichte Freibergs und seines Bergbaues. Engelhardt, 1843, S. 693–694 (google.bj [abgerufen am 26. November 2021]).