Morgens früh um sechs

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Morgens früh um sechs ist ein deutschsprachiges Volkslied. Der Text ist spätestens 1848 in Karl Simrocks Deutschem Kinderbuch nachgewiesen.[1][2] 1879 erschien er in Philipp Wegeners Volksthümliche Lieder aus Norddeutschland,[3] 1885 in Berthold Hartmanns Studie Das volkstümliche deutsche Kinderlied.[4]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Text, dessen Verfasser als ungeklärt gilt, ist volkstümlich und einem alten Abzählreim nachempfunden. Er beschreibt den Tagesablauf einer Hexe von um 6 Uhr früh bis um 12 Uhr mittags. Sie bereitet in dieser Zeit ihr Mittagessen vor. Das Lied wird in Kindergärten und Grundschulen zur Behandlung der Uhrzeit verwendet. Daneben kommt es auch als Gedächtnis- und Konzentrationsübung in Form eines Gedichts zum Einsatz.[5]

Melodie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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\new ChordNames { \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)" \chordmode { c,2 f,4 s g,2 c,4 s c,2 f,4 s g,2 c,4 s c,2 f,4 s g,2 c, } }

\language "deutsch" \relative c' { \set Score.tempoHideNote = ##t \tempo 4 = 120 \key c \major \time 2/4
{ \autoBeamOff e8 e e e f4 r d8 d d d e4 r
e8 e e e f4 r d8 d d d e4 r	 \bar  ":|." 
g8 g g e | a a a4 | g8 g a h | c c c4 \bar  "|." } }
\addlyrics {
Mor -- gens früh um sechs kommt die klei -- ne Hex.
Mor -- gens früh um sieb'n schabt sie gel -- be Rüb'n.
Frö -- sche -- bein und Krebs und Fisch, hur -- tig Kin -- der kommt zu Tisch!
}
>>
\midi { \context { \ChordNames midiMinimumVolume = #0.5 midiMaximumVolume = #0.5 } }

Quelle: Nach einer Volksweise,[6] 19. Jahrhundert.[7]

Ein mehrstimmiger Satz zur Voksweise stammt von H. R. Witzig.[8][7] Weitere Vertonungen stammen von Richard Rudolf Klein (1960)[9][10][11] sowie als vierstimmiger Kanon von Heinrich Poos.[12]

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morgens früh um sechs
kommt die kleine Hex´.
Morgens früh um sieben
schabt sie gelbe Rüben.

Morgens früh um acht
wird Kaffee gemacht.
Morgens früh um neune
geht sie in die Scheune.

Morgens früh um zehne
holt sie Holz und Späne.
Feuert an um elfe
kocht dann bis um zwölfe.

Fröschebein und Krebs und Fisch,
hurtig Kinder, kommt zu Tisch!

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Simrock (Hrsg.): Das deutsche Kinderbuch. Brönner, Frankfurt am Main 1848, S. 193; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  2. Franz Magnus Böhme: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel. Band 1. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1897, S. 253, Nr. 1240; Textarchiv – Internet Archive.
  3. Philipp Wegener: Volksthümliche Lieder aus Norddeutschland. C. U. Koch’s Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1879, S. 308; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  4. Berthold Hartmann: Das volkstümliche deutsche Kinderlied: Ein Beitrag zur Würdigung und Wiederbelebung desselben. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1885, S. 40 f.; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  5. Morgens früh um sechs – Noten & Video zum Mitsingen, singkinderlieder.de.
  6. Der Maibaum. 1. Teil. Kösel, München 1926, S. 22. Abgerufen über deutscheslied.com am 15. Dezember 2022.
  7. a b Unser dickes Liederbuch. Georgs-Verlag, Düsseldorf 1985, S. 36. Abgerufen über deutscheslied.com am 15. Dezember 2022.
  8. Anne Diekmann (Hrsg.), Tomi Ungerer (Ill.): Das große Liederbuch. Diogenes, Zürich 1975, ISBN 3-257-00947-X, S. 16.
  9. Hermann-Josef Wilbert: Der Komponist Richard Rudolf Klein: Beschreibung und Würdigung seines Lebens, seines Werks, seiner Person und seiner Bedeutung. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7357-4863-8, S. 254; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  10. Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Kinderlieder (= Serie Musik. 8370). Schott, Mainz 2010 (1997), ISBN 978-3-254-08370-8, S. 122.
  11. deutscheslied.com, abgerufen am 11. Dezember 2022.
  12. Komm, sing froh! Geselliges Chorbuch für gleiche Stimmen. Strube, Berlin 1964, S. 114. Abgerufen über deutscheslied.com am 15. Dezember 2022.