Motopädie

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Die Motopädie ist eine Methode zur Behandlung psychomotorischer Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Zentraler Ansatz ist die Bewegung, wobei Wechselwirkungen zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen, wie sie Begriff Psychomotorik zum Ausdruck kommen, genutzt werden sollen. Die Motopädie wurde Mitte der 1950er Jahre vom Sportpädagogen Ernst J. Kiphard zusammen mit den Kinder- und Jugendpsychiatern Elisabeth Hecker und Helmut Hünnekens entwickelt. Motopädie umfasst Motopädagogik und Mototherapie. Je nach Arbeitsschwerpunkt ist die motopädische Arbeit mehr pädagogisch-präventiv oder therapeutisch-rehabilitierend ausgerichtet.

Nach Ansicht des Gemeinsamen Bundesausschusses handelt es sich um ein komplementäres Verfahren ohne Wirksamkeitsnachweis, das nach den Heilmittelrichtlinien deshalb nicht verordnungsfähig ist.[1]

Das zugehörige Forschungs- und Lehrgebiet wird Motologie genannt. 1983 wurde an der Philipps-Universität Marburg ein motologischer Lehrstuhl eingerichtet.

Merkmale der motopädischen Arbeitsweise

Ausbildung zum Motopäden

1976 wurde der Aktionskreis Psychomotorik e. V. (AKP) gegründet und Lehrpläne für eine einjährige Fachschulausbildung erarbeitet. 1977 wurde die Fachschule für Gymnastik-Bewegungstherapie in Dortmund staatlich genehmigt und begann, staatlich geprüfte Motopäden auszubilden. Seit 1996 ist die Ausbildung am Ernst-Kiphard-Berufskolleg auch in Teilzeitform berufsbegleitend über zwei Jahre möglich. Auch am LWL Berufskolleg Fachschule für Motopädie in Hamm wird Weiterbildung angeboten. An der Fachschule für Heilpädagogik am Diakoniekolleg Hannover (Stephansstift) wird eine MotopädagogInnenausbildung in Kombination mit der Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen angeboten.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Gerhard Böhme: Komplementäre Verfahren bei Kommunikationsstörungen: für Logopäden, Sprachtherapeuten und Ärzte ; 6 Tabellen. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-149691-1, S. 81 (google.com).

Literatur

Weblinks