Mountbatten (Schiff)

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Mountbatten
Die Mountbatten als U-Jagd-Boot Stella Pegasi FY 155
Die Mountbatten als U-Jagd-Boot Stella Pegasi FY 155
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
andere Schiffsnamen

Hendren (1935–1939)
Stella Pegasi (1939)
Stella Pegasi FY 155 (1939–1945)
Arctic Crusader (1946)
Mountbatten (1947–1951)

Schiffstyp Trawler
Rufzeichen GYFM[1]
Bauwerft Cochrane & Sons, Selby[1]
Baunummer 1131[1]
Kiellegung 1934
Stapellauf 11. November 1934[2]
Übernahme 1935[1]
Verbleib 8. März 1951 auf der Elbe gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 49[1][3] m (Lüa)
Breite 8,1[1] m
Tiefgang (max.) 4,3[1] m
Vermessung 441 BRT / 403 NRT[1]
 
Besatzung 14
Maschinenanlage
Maschine Dreizylinder-Dreifachexpansionsdampfmaschine[1] von Amos & Smith, Hull[4]
Maschinen­leistung 132 nhp[1]
Höchst­geschwindigkeit 12 kn (22 km/h)
Propeller 1
Sonstiges
Registrier­nummern 162897 Lloyd’s List

Die Mountbatten war ein Trawler, der seit 1951 als Wrack in der Elbe am Moorburger Elbdeich in der Süderelbe liegt. Es ist wegen seiner Nähe zum Ufer ein bekanntes Fotomotiv.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde von der Perihelion Steam Fishing Company, Grimsby bei Cochrane & Sons in Selby als eines von fünf Schwesterschiffen bestellt und 1934 als Baunummer 1131 auf Kiel gelegt. Der Besitzer der Perihelion Steam Fishing Company, Harry Crampin, ließ alle seine Schiffe nach Cricketspielern benennen[5] und so wurde es 1935 auf den Namen Hendren nach dem Cricketspieler Patsy Hendren getauft und mit dem Fischereinkennzeichen GY 128 in Dienst gestellt. Ihr Heimathafen war Grimsby. 1939 wurde es an Charleson-Smith Trawlers verkauft und in Stella Pegasi umbenannt. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde es im September 1939 von der Royal Navy beschlagnahmt und bis 1945 als U-Jagd-Boot Stella Pegasi FY 155[6] eingesetzt. Ab 1946 wurde es wieder als Trawler unter dem Namen Arctic Crusader mit dem Fischereikennzeichen H 90 eingesetzt. Hull wurde zum neuen Heimathafen. 1947, dem Jahr, als der zukünftige Ehemann der britischen Königin Elisabeth II., Prinz Philip seinen Familiennamen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg zu Mountbatten änderte, wurde es erneut verkauft und in Mountbatten umbenannt.[7]

Eigentümer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1935 bis 1939 Perihelion Steam Fishing Company Ltd. (Harry Crampin), Grimsby
  • 1939 bis 13.09.1946 Charleson-Smith Trawlers Ltd., Hull
  • 14.09.1946 bis 20.04.1947 Boyd Line Ltd., Hull
  • 21.04.1947 bis 1949 Trawlers Grimsby Ltd., Grimsby[7]
  • 1949 bis 1950 Norsk Bjergningskompagni, Bergen[8]
  • 1950 bis 1951 Reederei Lattmann GmbH, Hamburg[9]

Schiffsbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mountbatten war als Seitenfänger konstruiert und mit 441 BRT, 403 NRT vermessen. Das Schiff war 49 m lang und 8,1 m breit. Der maximale Tiefgang betrug 4,3 m. Die Tragfähigkeit betrug 191 t. Die Antriebsanlage des Schiffes bestand aus einer Dreizylinder-Dreifachexpansionsdampfmaschine von Amos & Smith Ltd., Hull mit einer Leistung von 132 bhb die einen Propeller antrieben. Das Schiff erreichte eine Geschwindigkeit von 12 kn. Während ihres Einsatzes als U-Jagd-Boot war sie zusätzliche mit einem QF 4-inch-Schiffsgeschütz, einem 12,7mm Flak-Zwilling und zwei Maschinengewehren und Wasserbomben[2] ausgestattet.

Havarie und Verbleib auf der Elbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 53° 29′ 8″ N, 9° 57′ 25″ O Am 25. Januar 1949 meldete der Kapitän der Mountbatten einen starken Wassereinbruch, woraufhin er das Schiff am 28. Januar 1949 im Rødøyfjorden südlich der norwegischen Stadt Bodø bei der Ortschaft Regna auf Grund setzte. Die Bergungsarbeiten begannen sofort, dabei kenterte die Mountbatten am 12. Februar 1949 während eines starken Sturmes und versank auf 20 m Tiefe. Daraufhin wurden die Bergungsarbeiten mit der Hoffnung auf besseres Wetter bis zum 17. April 1949 ausgesetzt. Am 16. Mai 1949 konnte die Mountbatten schließlich geborgen und nach Bergen geschleppt werden. Der Havariekommissar stellte bei der Untersuchung des Trawlers fest, dass sie am Kiel beschädigt war und erklärte sie zum Totalschaden, woraufhin das Schiff in den Besitz und Eigentum der Bergungsgesellschaft Norsk Bjergningskompagni überging die es verschrotten wollte.[10][11] Das Schiff wurde 1950 an die Reederei Lattmann nach Deutschland verkauft.[9] Bei der Überführung nach Hamburg kenterte und versank es am 8. März 1951 beim Feuerschiff Elbe 1[12] es wurde am 20. August 1951 geborgen[12] und an der Moorburger Schanze abgelegt, wo es bis heute gut sichtbar liegt.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stella Pegasi FY 155 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Lloyd's Register of Shipping 1941. Wyman, 1941 (englisch).
  2. a b HMS Stella Pegasi (FY 155). uboat.net, abgerufen am 4. Mai 2023.
  3. Dokument: Form for Vessels of 100 Tons & Upwards for Hendren, 30th January 1935. Form for Vessels of 100 Tons & Upwards for Hendren, 30th January 1935. Lloyd's Register Foundation Heritage & Education Centre. Signatur: LRF-PUN-W1078-0176-F. Link
  4. Marine Engineer and Motorship Builder. 58. Auflage. 1935, S. 30 (englisch).
  5. The fate of the Crampin cricketers trawlers which were put into war service. grimsbytelegraph.co.uk, abgerufen am 5. Mai 2023.
  6. Ben Warlow, Steve Bush: Pendant Numbers of the Royal Navy. Seaforth Publishing, Barnsley 2021, ISBN 978-1-5267-9378-2, S. 208 (englisch).
  7. a b Marine News Volumes 19–21. World Ship Society, United Kingdom 1965, S. 150,273 (englisch).
  8. Dokument: Letters/Correspondence. Letter from E M Boldo, Trawlers Grimsby Ltd, Grimsby to The Secretary of Lloyd's Register, regarding the salvage of Mountbatten, 29th August 1949. Lloyd's Register Foundation Heritage & Education Centre. Signatur: LRF-PUN-W1078-0153-L. Link
  9. a b Dokument: Letters/Correspondence. Letter from S A Eide, Surveyor to Lloyd's Register, Bergen to The Secretary of Lloyd's Register, regarding the sale & reclassification of Mountbatten, 9th February 1951. Lloyd's Register Foundation Heritage & Education Centre. Signatur: LRF-PUN-W1078-0147-L. Link
  10. Dokument: Wreck Report. Report of Total Loss, Casualty, &c for Mountbatten, 16th February 1949. Lloyd's Register Foundation Heritage & Education Centre. Signatur: LRF-PUN-W1078-0145-W. Link
  11. Lloyd’s Register of Shipping 1950 M–Z. Wyman, 1950 (englisch).
  12. a b Dokument: Letters/Correspondence. Question & Answer Memo between London & Hamburg Office regarding Mountbatten still being laid up, 6th April 1951. Lloyd's Register Foundation Heritage & Education Centre. 09. Februar 1951. Signatur: LRF-PUN-W1078-0167-L. Link
  13. Lars Hansen: Mountbatten – ein Wrack mit vielen Geschichten. Hamburger Abendblatt, 7. Juni 2021, abgerufen am 4. Mai 2023.