Myxothiazol

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Strukturformel
Strukturformel von Myxothiazol
Allgemeines
Name Myxothiazol
Summenformel C25H33N3O3S2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 76706-55-3
PubChem 6437357
Wikidata Q6949371
Eigenschaften
Molare Masse 487,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300
P: 264​‐​301+310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Myxothiazol ist ein stark antifungisch wirkendes Antibiotikum. Die Verbindung hemmt spezifisch die Cytochrom-c-Reduktase in der Atmungskette am Qo-Zentrum. Im Unterschied zu Stigmatellin bildet Myxothiazol keine Wasserstoffbindung zum Rieske Eisen-Schwefel-Protein aus.

Das Bithiazolsystem wird in der Biosynthese aus Cystein gebildet.[2]

Hans Reichenbach (GBF Braunschweig) gelang es in den siebziger Jahren Myxothiazol aus dem Myxobakterium Myxococcus fulvus zu isolieren.[3] Damit gelang es Gebhard von Jagow (Universität München), die Atmungskette exakt dort zu blockieren, wo die Elektronen vom Ubichinon weiter in Richtung Sauerstoff fließen; der zweite Weg konnte mit dem Antibiotikum Antimycin A abgeriegelt werden.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag zu CAS-Nr. 76706-55-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. Wolfram Troxitzsch-Kienast, Victor Wray, Klaus Gerth, Hans Reichenbach, Gerhard Höfle: Antibiotika aus Gleitenden Bakterien, XXVIII. Biosynthese des Myxothiazols in Myxococcus fulvus Mx f16. In: Liebigs Annalen der Chemie. Nr. 1, 14. Januar 1986, S. 93–98, doi:10.1002/jlac.198619860109 (PDF).
  3. Georg Thierbach, Hans Reichenbach: Myxothiazol, a new antibiotic interfering with respiration. In: Antimicrobial Agents and Chemotherapy. Band 19, Nr. 4, April 1981, S. 504–507, PMID 7247372, PMC 181466 (freier Volltext).
  4. Gebhard von Jagow, W. D. Engel: Complete Inhibition of Electron Transfer from Ubiquinol to Cytochrome by the Combined Action of Antimycin and Myxothiazol. In: FEBS Letters. Band 136, Nr. 1, Dezember 1981, S. 19–24, doi:10.1016/0014-5793(81)81206-9 (PDF).