Naftule Brandwein

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Naftule Brandwein (* 1889 in Przemyślany, Galizien; † 1963 in New York City) war ein jüdischer Klarinettist und einer der führenden Vertreter der jüdischen Folklore (Klezmer).

Brandwein wuchs in der Chassidischen Familie von Klezmer-Musikern auf. Seine Familie hat ihren Stammbaum in Rabbiner Yehuda Hirsch Brandwein aus dem heute west-ukrainischen Stratyn. Naftules Vater war selbst ein Badchn und zog neben Naftule noch zwölf weitere Kinder auf. Vier von Naftules Geschwistern wurden ebenfalls Musiker.[1] Im Alter von 19 Jahren wanderte er in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo er sich schnell einen Namen machte und sich selbst zum „King Of Jewish Music“ („König der jüdischen Musik“) ernannte. Trotz seines außergewöhnlichen Talents konnte Brandwein nicht in den finanziell lukrativen jüdischen Theatern musizieren: Er beherrschte das Spielen nach Noten nicht.

Brandweins Aufnahmen stellen für die nachwachsende Generation der Klezmer-Musiker eine der wichtigsten Quellen für das Studium der ursprünglichen Klezmer-Spielweise dar. Unter anderem ist dies durch den Mangel an niedergeschriebenen Originalnoten aus dieser Zeit zu erklären.

Um Naftule Brandwein ranken sich unzählige Legenden. So ist überliefert, dass er oft mit dem Rücken zum Publikum spielte, um niemandem zu ermöglichen, die Feinheiten seiner Technik zu enthüllen. Nach ihm hat sich die Band Naftule’s Dream benannt.

Literatur

  • Rita Ottens, Joel Rubin: Klezmer-Musik, Bärenreiter-Verlag, München 1999

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Avram Mednick: Copasetic, iUniverse Inc., New York, Licoln, Shanghai 2004, ISBN 0-595-33253-6. S. 56