Nasa (Gattung)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nasa

Nasa triphylla

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Blumennesselgewächse (Loasaceae)
Unterfamilie: Loasoideae
Gattung: Nasa
Wissenschaftlicher Name
Nasa
Weigend

Nasa ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Mit etwa 100 Arten, die von Zentral- bis Südamerika verbreitet sind, ist sie die artenreichste Gattung der Familie Loasaceae.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Curtis's botanical magazine, Tafel 3057 von Nasa urens

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Nasa-Arten handelt es sich um Sträucher, Halbsträucher oder einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 5 bis 400 Zentimetern erreichen. Die Primärwurzel geht während des Wachsens allmählich zurück, bei ausgewachsenen Pflanzen finden sich nur noch Adventivwurzeln, die aus dem auf dem Boden aufliegenden Stammansatz wachsen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind mit Nesselhaaren besetzt.

Die Laubblätter sind gegenständig oder wechselständig angeordnet. Die Blattspreiten sind eiförmig oder kreisförmig und gelappt, handförmig oder gefiedert bis mehrfach gefiedert, gelegentlich schirmförmig.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die endständigen Blütenstände sind thyrsenähnlich mit dichasisch oder monochasisch. Unter jeder Blüte steht ein rekauleszentes Tragblatt.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter sind weiß, gelb, orangefarben oder rot und häufig zweifarbig. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein Schuppenblatt (nectar scale), an dessen Rückseite bis zu drei Kalli stehen, die jedoch auch an der Spitze geflügelt sein und an der äußeren Seite mit Nektarbeuteln versehen sein können. Die inneren Staminodien sind L-förmig, an ihrem Ansatz finden sich gelegentlich Auswüchse. Die Plazenten sind einfach.

Die Kapselfrüchte sind zylindrisch bis rund und öffnen sich mit drei bis fünf Klappen am oberen Ende der Frucht. Die Samen sind eiförmig, rund oder schwach eckig.

Chromosomensätze und Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 bzw. 56.

Die Samen der Nasa-Arten weisen hohe Gehalte an pharmazeutisch interessanten Fettsäuren auf (Gamma-Linolensäure und Stearidonsäure)[1].

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Nasa besitzt ihr Mannigfaltigkeitszentrum in Kolumbien, Peru und Ecuador. Einige wenige Arten finden sich auch in Chile, Bolivien und Venezuela bis nach Zentralamerika sowie im südlichen Mexiko. Die Mehrzahl der Nasa-Arten gedeiht in Nebelwäldern, einige Arten sind Unkräuter auf Kulturland, wenige aber auch in Halbwüsten, Küstenwäldern, Regenwäldern und anderen Zonen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nasa triphylla
Nasa urens

1997 wurde nach umfangreichen systematischen Arbeiten zur Familie Loasaceae in der Doktorarbeit von Maximilian Weigend festgestellt, dass für eine große Zahl von Arten, die bisher bei Loasa eingeordnet waren, eine neue Gattung erforderlich ist; es wurde der Nasa, allerdings ungültig, in Nasa and the Conquest of South America, Seite 214 veröffentlicht. Eine gültige Veröffentlichung der Gattung Nasa erfolgte erst 2006 in Taxon, Volume 55, Issue 2, Seite 465.[2] Typusart ist Nasa rubrastra (Weigend) Weigend (Syn.: Loasa rubrastra Weigend).[3]

Die Gattung Nasa gehört zur Tribus Loaseae in der Unterfamilie Loasoideae innerhalb der Familie Loasaceae.[4]

Die Gattung Nasa enthält etwa 100 Arten:[5]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maximilian Weigend: Loasaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 6: Flowering Plants, Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 248 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Maximilian Weigend: Familial and generic classification, online bei der FU Berlin., letzter Zugriff am 25. September 2017

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. K. Aitzetmüller et al.: Seed Oil Fatty Acids of Loasaceae. In: J. Amer. Oil Chem. Soc. Volume 81, 2004, S. 259–263.
  2. International Code Of Botanical Nomenclature (Vienna Code), Art. 30.5, Ex. 10, Online
  3. Nasa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. September 2017.
  4. Nasa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. September 2017.
  5. Maximilian Weigend: Familial and generic classification, online bei der FU Berlin. (Memento des Originals vom 30. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.biologie.fu-berlin.de, letzter Zugriff am 25. September 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nasa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien