Nebanch

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Nebanch in Hieroglyphen
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Z1
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Nb ˁnḫ
Herr (mit) Lebenskraft

Nebanch war ein hoher altägyptischer Beamter und einer der bestbezeugten der 13. Dynastie, der um 1700 v. Chr. lebte.

Herkunft

Sein Vater Sobekhotep war einfacher Domänenverwalter, seine Mutter war die Herrin des Hauses Hapyu. Sein Bruder war der große Schreiber des Wesirs Dedusobek/Bebi, dessen Tochter Nubchaes große Königsgemahlin wurde. Einer ihrer Brüder war der Herold von Theben Sobekemsaf, der wiederum von einer Statue bekannt ist, die sich heute im KHM Wien befindet.

Karriere

Unter Neferhotep I. erscheint Nebanch als Königsbekannter im Umfeld des Herrschers in fünf Felsinschriften bei Assuan. Er wird zusammen mit dem Schatzmeister Senebi genannt, in dessen Verwaltung er wahrscheinlich diente. Unter Sobekhotep IV. ist er dann zum Oberdomänenverwalter befördert worden und leitete Expeditionen des Königs in den Wadi Hammamat und in den Wadi el-Hudi.

Sein Grab

Das Grab des Nebanch ist bisher nicht gefunden worden, doch ist es möglich, dass er in Abydos bestattet wurde. Dort fanden sich viele Objekte mit seinem Namen. Darunter eine Stele mit einem Hymnus, das Fragment einer Statue und Blöcke von einem Türsturz. Vom Nebanch stammt auch einer der ältesten bekannten Herzskarabäen. Dieser ist mit dem Totenbuchspruch Nr. 30 beschriftet und befindet sich heute im Britischen Museum.[1] Der Fundort dieses Objektes ist leider unbekannt.

Bekanntheit in der Ägyptologie

Nebanch hat des Weiteren einige Bekanntheit unter Ägyptologiestudenten und Ägyptologen erlangt, da das Lied von einer Stele aus Abydos, die der Sänger Tjen-aa, dem Nebanch widmete, in der berühmten Grammatik von Alan Gardiner als Übungstext erscheint:[2]

Der Sänger Tjeni-aa, er sagt:
Oh wie fest bist du an deinem Platz der Ewigkeit in
deiner Kapelle der Dauerhaftigkeit!
Sie ist gefüllt sein mit Nahrungsopfern,
indem sie enthält alle guten Dinge.
Dein Ka sei mit Dir,
es möge dich nicht verlassen
Oh königlicher Siegler, Oberdomänenverwalter Nebanch
Dir gehört der süsse Hauch des Nordwindes.
So spricht sein Sänger, der seinen Namen am Leben erhält.
Der ehrwürdige Sänger Tjeni-aa, den er liebt
der zu seinem Ka jeden Tag singt.[3]

Literatur

  • Kim Ryholt: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period, c. 1800-1550 B.C. (= The Carsten Niebuhr Institute Publications. Vol. 20). The Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern studies, Kopenhagen 1997, ISBN 87-7289-421-0, S. 239–242.

Einzelnachweise

  1. Wolfram Grajetzki: Court Officials of the Egyptian Middle Kingdom. London 2009, ISBN 9780715637456, S. 79, fig. 35; London BM EA 64378
  2. Sir Alan Gardiner: Egyptian Grammar. Being an Introduction to the Study of Hieroglyphs. 3rd Ed., Rev. Oxford University Press, London 1957 (1st edition 1927), ISBN 0-900416-35-1, S. 421.
  3. Thomas Eric Peet: The Cemeteries of Abydos. Part 2: 1911-1912. Egypt Exploration Fund, London 1914, S. 117, Figur 80, Tafel XIII (5).