Niccolò Tron

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Wappen Niccolò Trons

Niccolò Tron, auch Niccolò Troncone oder Niccolò Trono (* um 1399 Venedig; † 1473 in Venedig) war von 1471 bis 1473 der 68. Doge von Venedig.

Familie

Die Familie Tron ist seit 1158 beurkundet und gehörte zu den case nuove. Nicolò Tron war Sohn eines Luca und hatte mindestens drei Brüder. Verheiratet war er mit Deia Morosini, mit der er wenigstens zwei Söhne hatte, Filippo und Giovanni. Giovanni wurde 1471 in türkischer Gefangenschaft gevierteilt. [1]

Leben

Tron war als Kaufmann in kürzester Zeit zu großem Reichtum gekommen. Im Dienste Venedigs hat er mehrere Ämter bekleidet. So war er Consigliere in Marineangelegenheiten und Botschafter bei Papst Pius II. 1466 wurde er zum Prokurator von San Marco erhoben.

Das Dogenamt

Der Tron, recto, verso
Grabmal in der Frari-Kirche

Tron hatte sich in der Wahl von 1471 gegen seine späteren Nachfolger Pietro Mocenigo und Andrea Vendramin durchgesetzt. Während seines Dogats wurde die Herrschaft Venedigs über Zypern befestigt und die Streiterei mit den Türken durch ein Bündnis mit dem iranischen Machthaber Ussan Hassan Beg eingeschränkt. Durch seine geschickte Politik sicherte er der Republik eine Zeit des Friedens. Allerdings stieg unter anderem wegen des Ausbaus des Arsenals die Verschuldung der Stadt stark an.

Tron reformierte das venezianische Münzsystem. Er schuf eine neue Münze, den Tron, der auf der Rückseite den Kopf des Dogen in der Art antiker Münzen im Profil zeigte, und der damit gegen venezianische Gepflogenheiten, in denen jede Art von Personenkult im Zusammenhang mit der Republik abgelehnt wurde, verstieß. Nach seinem Tod wurde die Münze aus dem Verkehr gezogen.

Grabmal

Das Grabmal für Tron wurde von seinem Sohn Filippo im Chor der Frari-Kirche errichtet. Entwurf und Bauleitung wird dem damaligen Baumeister am Dogenpalast, Antonio Rizzo, zugeschrieben. Finanziert wurde das Denkmal, so steht es in der Inschrift, mit der Beute Trons aus den Türkenkriegen.

Literatur

  • Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Florenz 1983.

Einzelnachweise

  1. Alvise Zorzi: La repubblica del leone. Storia di Venezia. 2012.
VorgängerAmtNachfolger
Cristoforo MoroDoge von Venedig
14711473
Nicolò Marcello