Nickel Jacob

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Nickel Jakob mit seinem Vater einen Bienenkorb tragend, Hauszeichen der Jacob’s 1576
Nickel Jakob, erstes deutsches Bienenbuch von 1576
1653, Darstellung mit Matz Jacob dem Fehdeopfer von 1524 in Sprottau

Nickel Jacob (1505 in Sprottau1576 ebenda) war ein deutscher Imker und Schriftsteller. Er war der erste deutsche Autor, der 1568 ein Buch über Bienenzucht schrieb.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nickel Jacob war Kürschner und Imker und lebte in Sprottau. Sein Vater Matthias Jacob ein Fleischhauer und büßte in einer Fehde der Stadt um Hutungsrechte mit Paul von Kittlitz, Grundherr von Niederleschen, für die Bürgerschaft mit Abhacken seiner Hände. Der Vater legte mit dem Besitz von Äckern vor der Stadt und zwei Bienengärten das Fundament für die Bienenforschung seines Sohnes. 1535 wurde Nickel in die Zunft der Kürschner aufgenommen, zuvor absolvierte er die üblichen Wanderjahre. Nickel Jacob ging in seinen Wanderjahren nach Pommern, Mecklenburg, ins Rheinland und brachte aus diesen Ländern die verschiedenen Arten der Bienenhaltung und -zucht mit nach Hause. 1538 übernahm Nickel den Kramladen seines verstorbenen Vaters für 500 Mark. 1553 erwarb Nickel Jacob auf Lebzeiten den Bienengarten des Klosters und verpflichtete sich Obst, Wein, Bienenwachs und Honig hälftig als Zins ans Kloster zu zahlen. Mehrere Ämter der Stadt hatte Nickel inne, 1539 bis 1554 mit Unterbrechungen Stadtschöffe, 1541 bis 48 Spitalherr, 1546 bis 47 Kürschner-Ältester und 1548 bis 1551 Ratsmann. Seine Frau war die Tochter des Gastwirtes und Bürgermeisters Hans Buchwelder, nach ihrem Tod seiner 1555, nach zwanzigjähriger Ehe, übernahm Nickel den Brauhof am Markt für 700 Mark und verkaufte ihn an die Tochter Margarete, verheiratet mit Kürschnermeister Hans Brux für 1400 Mark. Als Witwer begab sich N. Jacob mit unbekanntem Ziel auf Reisen und ließ zwei Töchter und einen Sohn(Nickel) zurück. Zuvor sicherte er sich ein ständiges Wohnrecht im Brauhof. 1563 überlebte er einen Raubüberfall in der Görlitzer Heide und wurde dann 1564 wieder in Sprottau ansässig. Er hatte dann die Stadtämter als Schöffe, Ratsherr und Amtsvorsteher. Jetzt schrieb er auch seine Imkererfahrungen nieder, neben der Schriftführerarbeit für die Kürschnerzunft. Der Sprottauer Pastor Abraham Buchholzer half ihm die Ergebnisse in einem 92-seitigen Buch zusammenzufassen. Die familiären Bindungen zum ehemaligen Sprottauer Bürgermeister Hans Buchwälder (Buchler), aus Ebersdorf, polnisch Dzikowice, war für den Buchdruck förderlich. Die erste mit fünf Holzschnitten bebilderte Ausgabe erschien 1568 in Görlitz bei Ambrosius Fritsch, die zweite nach kaiserlichem Privileg acht Jahre später, 1576 in Magdeburg. 1576 starb Nickel Jacob in Sprottau. 1934 setzte der Imker-Verein Nickel Jacob dem Sohn der Stadt Sprottau einen Gedenkstein und der Ortschronist Felix Matuszkiewicz verfasste 1933 eine 16 seitiges Buch zur Erinnerung.

Nachauflagen seines Buches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachauflagen des Originals verlegte der Sohn Nikolaus Jacob und seine Erben 1586, 1601, 1653 und 1661. Die Nachauflagen anderer Autoren benutzten den Text und die Holzschnittdruckvorlagen der Erstausgabe. 1663, 129 Jahre nach der Fehde Sprottaus mit Niederleschen wurde eine historische Ergänzung zur Geschichte der Familie Jacob in einem zusätzlichen Holzstich dargestellt. Eine durch ein Krummschwert abgehakte Hand des Vaters Mattias Jacob liegt auf einem Stein. Der heilige Georg steht auf einem Beckenrand der Lohgerber als Zeichen der Gerechtigkeit gegen das Böse (Drachen), im Vordergrund entreißt der Sohn Nickel Jacob einem gefährlichen löwenähnlichen Tier die Honigwaben, auch die Stadt Sprottau mit damalig zwei Kirchen und das Riesengebirge am Horizont sind sichtbar.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

200 Jahre wurden seine niedergeschriebenen Erkenntnisse über Bienen, der Behandlung von Bienenkrankheiten und andere nützliches Wissen der Bienenzucht aus den deutschen Ländern publiziert und konkretisiert. Folgende Nachfolger zu seinem Werk erschienen:

  • 1573 erschienen von Eldingen (A.V.E.),Warhafftiger Bericht/wie die Immen/oder Bienen/ihre Regierung haben.../...auf die Lüneburger weise warten/.., Das Buch wurde 1573, 1578 ,1600, 1618, 1939 verlegt. Uni-Bibliothek Kiel, Signatur Ke 4654
  • 1614 erschienen von M. Caspar Höflern/ Meißnern in Leipzig bei Denning Grosser, Die rechte Bienenkunst/ Aus bewehrter Erfahrung zusammen geschrieben:..Weyland/zum theil für 46. Jahrn von Nicolao Jacob Schlesiern publicirt: Jetzo aber ordentlich in drey Bücher gebracht/...

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das erste deutsche Buch über Bienenzucht, von einem Schlesier. In: Monatschrift von und für Schlesien. Band 1, 1829, S. 84–87 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Jochen Kothe: Göttinger Digitalisierungszentrum: Seitenansicht. Abgerufen am 14. Mai 2017.
  • Gründtlicher und nützlicher Unterricht von wartunge der Bienen, von Nickel Jacob (cum gratia & priuilegio Caesarea) 1593 Görlitz Google.de