Norinco

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China North Industries Corporation (Norinco)

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Rechtsform chinesisches Staatsunternehmen
Gründung 1980
Sitz Peking, Volksrepublik China
Website www.norinco.com
Das QBZ-95 im Bullpup-Design wurde von Norinco entwickelt

Das Unternehmen China North Industries Corporation (chinesisch 北方工業 / 北方工业, Pinyin Běifāng Gōngyè – „Nord Industrie“) mit dem offiziellen englischen Namen Norinco produziert Fahrzeuge aller Art (Lkws, Pkws und Motorräder), Maschinen, opto-elektronische Geräte, Ausrüstung für Erdölfelder, Chemikalien, Explosivstoffe, leichte Industrieprodukte, zivile und militärische Waffen und Munition. Die chinesische Firma ist auch im Bereich ziviler Konstruktionsbauprojekte tätig.

Norinco ist weltweit auch außerhalb von China bekannt für ihre Waffentechnik (einige sind Nachbildungen bzw. Kopien sowjetischer Systeme). Hergestellt werden vor allem: taktische Waffensysteme für Heer, Luftwaffe und Marine, strategische bzw. Langstrecken-Waffensysteme, Handfeuerwaffen und Nachtsichtgeräte. Preis und Fertigungsqualität von Handfeuerwaffen haben den Ruf, eher im unteren Bereich zu liegen. Eine Übersicht der von Norinco gefertigten Waffen findet sich in Liste der Handfeuerwaffen, Abschnitt Norinco.

Geschichte

Norinco wurde 1980 mit Unterstützung der chinesischen Zentralregierung errichtet und wird kontrolliert von der staatlichen Kommission für Wissenschaft, Technologie und Industrie für Nationale Verteidigung (COSTIND). Entsprechend dem Kongressbericht von Gary Milhollin (Wisconsin Projekt für Nuklearwaffenkontrolle) besitzt Norinco Firmenbeteiligungen in den USA: Beta Chemical, Beta First, Beta Lighting, Beta Unitex, China Sports (Kalifornien), Forte Lighting, Larin und NIC International (New Jersey).

1999 bestand Norinco aus 160 Unternehmen und beschäftigte mehr als 700.000 Mitarbeiter. Es kontrollierte etwa 30 Forschungsinstitute und mehr als 200 Produktionsanlagen. Norinco ist einer der Lizenzgeber für die Waffenherstellung in Albanien, Ägypten und Pakistan u. a. Nach Angaben von Jane’s World Armies exportiert Norinco jährlich für 2 Milliarden USD Schusswaffen, von denen ca. 70 % für den zivilen Gebrauch bestimmt sind.[1]

Seit März 2012 gehört der deutsche Autozulieferer Kiekert einer Untergruppe des Norinco-Konglomerats, der HeBei LingYun Industrial Group Corporation Ltd. mit Hauptsitz Peking.[2][3]

Kritik

Die Produkte werden auch in eine Vielzahl von Ländern exportiert, die gegen Völkerrecht verstoßen. Die in diesem Zusammenhang ausgesprochenen internationalen Embargos werden jedoch von der chinesischen Regierung ignoriert oder insoweit kein Embargo existiert, werden kaum völkerrechtliche Maßstäbe angesetzt.[4][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Small Arms Survey Jahrbuch 2001 Kapitel 1, Seite 45, PDF-Datei (1,1 MB) - eingesehen am 2. Februar 2011
  2. Deutscher Autozulieferer: Chinesen übernehmen Kiekert, Handelsblatt, 13. März 2012
  3. Lingyun übernimmt die Kiekert AG, Automobilwoche, 13. März 2012
  4. Peoples Republic of China: Sustaining conflict and human rights abuses – the flow of arms accelerates, Amnesty International, 2006 - abgerufen am 11. November 2012
  5. Iran: Chinese-made armored anti-riot trucks, equipped with plows, may arrive in Tehran, Los Angeles Times, 1. Januar 2010 - abgerufen am 11. November 2012