Notaeolidia depressa

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Notaeolidia depressa
Systematik
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia)
Unterordnung: Nacktkiemer (Nudibranchia)
Familie: Notaeolidiidae
Gattung: Notaeolidia
Art: Notaeolidia depressa
Wissenschaftlicher Name
Notaeolidia depressa
Ch. N. E. Eliot, 1907

Notaeolidia depressa ist eine maritime Nacktkiemerschnecke aus der Gattung Notaeolidia, die zur Familie der Notaeolidiidae gehört. Über die Art ist bislang nur wenig bekannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Notaeolidia depressa werden bis zu 65 Millimeter lang und etwa 25 mm breit.

Im Kopfbereich besitzen sie einen Schlund mit Raspelzunge (Radula), Tentakeln in Schlundnähe, und auf der Kopfoberseite ein Paar Rhinophoren (paariges Riechorgan). Die Radula hat pro Querreihe einen Mittelzahn und 4 bis 6 Lateralzähne auf jeder Seite.

Den hinteren Teil des Körpers umläuft ein ein- oderreihiger Saum unterschiedlich großer, bis etwa 8 mm langer, fransenartiger Cerata. Sie dienen der Unterstützung der Atmung. Eine Notaeolidia depressa hat bis etwa 100 derartiger Cerata. An ihren Spitzen sitzen sogenannte Nesselsäcke (Cnidosäcke). Sie enthalten Nesselkapseln (Nematocyten und Spirocysten).

Die Notaeolidia depressa sind durchscheinend weiß, die braunen oder roten Gänge der Mitteldarmdrüse („Leber“) können durch die Haut gesehen werden. Die Spitzen der Cerata, die Rhinophoren an der Kopfoberseite, der Randsaum des Fußes sind weiß pigmentiert;

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Lebensweise der Art ist noch so gut wie nichts bekannt.

Bei einem Exemplar wurden im Magen und Darm Nematocyten gefunden. Das deutet auf eine kleptocnide Ernährung von Nesseltieren hin. Ferner ist bekannt, dass die Schwesterart Notaeolidia gigas sich von Polypen der Tubularia-Arten (Hydrozoen).[1] ernährt.

Die Notaeolidia depressa haben wie alle Hinterkiemer eine Zwitterdrüse und sind nicht selbstbefruchtende Zwitter, brauchen also einen Partner für die Befruchtung.

Lebensräume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Notaeolidia depressa leben nur in antarktischen Gewässern rund um die Antarktische Halbinsel und die Bouvetinsel. Sie wurde in einer Tiefe von 30 bis 430 Metern gefunden.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Artbestimmung der Gattung Notaeolidia ist ein noch nicht abgeschlossener Prozess. In verschiedenen Expeditionen wurden zwar viele neue Arten der Gattung Notaeolidia entdeckt. Doch liegen nicht nur bei der Gattung Notaeolidia, sondern bei diversen antarktischen Nacktkiemern[2] zu wenige Exemplare zum Vergleich vor, um hinreichend relevante Unterschiede für den Artstatus feststellen zu können. Die Biologin H.Wägele[3][4] vermutet daher, dass viele als neu angesehenen Arten gar nicht verschieden sind. Im Falle der Gattung der Notaeolidia vermutet H. Wägele,

  • dass die folgenden Arten Synonyme für die Notaeolidia depressa sind:
    • N. alutacea Minichev, 1972,
    • N. flava Minichev, 1972,
    • N. robsoni N.H. Odhner, 1934,
    • N. rufopicta J. Thiele, 1912,
    • N. subgigas N.H. Odhner, 1944,
  • dass es nur folgende drei Arten in der Gattung Notaeolidia gibt:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sea Slug Forum (Australian Museum, Sydney): Posting von Rudman, W.B. (10. Februar 1999) Notaeolidia depressa Eliot, 1905. (Memento des Originals vom 13. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seaslugforum.net
  2. Sea Slug Forum (Australian Museum, Sydney): Posting von Rudman, W.B. (9. Februar 1999) Austrodoris kerguelenensis (Bergh, 1884)
  3. Wägele, Heike: Revision of the antarctic genus Notaeolidia (Gastropoda, Nudibranchia), with a description of a new species.; Zoologica Scripta, 19(3): 309-330; London 1990; ISSN 0300-3256
  4. Wägele, Heike: The Distribution of some endemic Antarctic Nudibranchia. Journal of Molluscan Studies, 57: 337-345; London 1991; ISSN 0260-1230