Népszabadság
Népszabadság
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Beschreibung | größte Tageszeitung Ungarns |
Sprache | Ungarisch |
Verlag | Népszabadság Zrt |
Erstausgabe | 1956 |
Einstellung | 2016 |
Erscheinungsweise | täglich außer Sonntag |
Verkaufte Auflage | ~40.000 Exemplare |
Chefredakteur | Tóth Levente |
Herausgeber | Károly T. Vörös |
Weblink | www.nol.hu |
Népszabadság (wörtlich ‚Volksfreiheit‘), umgangssprachlich auch Népszabi genannt, war bis zu ihrem Ende am 8. Oktober 2016 die auflagenstärkste überregionale Tageszeitung Ungarns. Sie war 1956 gegründet worden und wurde von der Népszabadság Zrt. herausgegeben.
Das Blatt hatte üblicherweise einen Umfang von etwa 24 Seiten (in Farbe), samstags erschien es mit 12 zusätzlichen Feuilleton-Seiten (hétvége). Népszabadság berichtete über Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien, Sport und Technik, verfügte europaweit über eigene Korrespondenten und auch in einigen Weltstädten in Übersee.
Geschichte
Vor der Wende galt Népszabadság als die Stimme der Staatspartei; das Blatt war zwar unabhängig und überparteilich, unterstützte jedoch im Allgemeinen die sozialistischen und liberalen Parteien und stand damit dem rechtskonservativen Fidesz-Bürgerbund fern. Mehrheitseigentümer war (Stand Anfang 2014) das Schweizer Medienunternehmen Ringier, Minderheitseigentümer die MSZP. Nachdem die Zeitung von regierungsnahen Oligarchen aufgekauft worden war, wurde sie am 8. Oktober 2016 eingestellt. Die Zeitung hatte zuletzt Regierungsskandale aufgedeckt.[1]
Auflagenentwicklung
Im Zuge der postkommunistischen Liberalisierung des ungarischen Medienmarktes und der damit einhergehenden „Tabloidisierung“ des Pressemarkts verlor Népszabadság drastisch an Auflage. Lag die tägliche Auflage 1987 noch bei 695.000 Exemplaren,[2] sank sie bis 1996 auf 280.000, wobei sich die Zeitung zunehmend über Anzeigen statt Verkäufe finanzierte.[3]
Im vierten Quartal 2008 war die Auflage laut MATESZ auf etwa 121.000 Exemplare abgesunken.[4] Népszabadság blieb damit jedoch weiterhin die auflagenstärkste Qualitätszeitung.[5]
Inhaltliches
Népszabadság war, wie auch andere landesweit vertriebene Tageszeitungen in Ungarn, bei weitem nicht so umfangreich wie Tageszeitungen z. B. im deutschsprachigen Raum. Über Nachrichten und Neuigkeiten aus Wirtschaft und Finanzwelt berichtete Népszabadság auf knapp zwei bis zweieinhalb Seiten. Ein klassisches Feuilleton fand sich nicht in der Zeitung. Zwei ausgewählte Kommentare erschienen jeden Tag in der rechten Spalte der dritten Seite. Die letzte Seite war dem Sport gewidmet.
Weblinks
- Nol.hu Népszabadság im Internet (ungarisch)
- Martin U. Müller: There's More at Stake than Just Freedom of the Press. In: Spiegel online international. 19. Januar 2011. (englisch) Interview mit dem Chefredakteur Károly Vörös.
Einzelnachweise
- ↑ Oppositionszeitung "Népszabadság" eingestellt, Zeit Online, 8. Oktober 2016. Plötzliches Aus für "Népszabadság", die tageszeitung, 8. Oktober 2016.
- ↑ Ágnes Gulyás: The Development of the Tabloid Press in Hungary. In: Colin Sparks, John Tulloch (Hrsg.): Tabloid Tales: Global Debates over Media Standards. (S. 111-127), Fn. 2, 1999, S. 126. (Lanham, MD: Rowman & Littlefield).
- ↑ Ágnes Gulyás: The Development of the Tabloid Press in Hungary. In: Tabloid Tales: Global Debates over Media Standards. S. 122.
- ↑ Összesen terjesztett példányszámok. (Anzahl der verteilten Exemplare)
- ↑ Media landscape : Hungary. auf der Webseite des European Journalism Centre.