Obus-Museum Solingen
Das Obus-Museum Solingen ist ein eingetragener Verein, der ausrangierte Fahrzeuge der Stadtwerke Solingen wieder aufarbeitet und der Nachwelt zugänglich macht. Überdies werden Materialien wie Schriften und Bilder rund um den Oberleitungsbus gesammelt. Der Bestand des Museums reicht von Oberleitungsbussen über einen ausgemusterten Dieselbus hin zu einem Obus-Anhänger und einem Turmwagen.
Der Verein hat rund 100 Mitglieder und seinen Sitz auf dem Betriebsgelände der Solinger Stadtwerke in Solingen-Mitte. Er nutzt dort Lagerflächen zum Unterstellen der Fahrzeuge. Der Verein selbst versteht sich als fahrendes Museum, ist nur nach vorheriger Absprache zu besichtigen und besitzt mithin keine regelmäßigen Öffnungszeiten.
Geschichte
Der Verein wurde am 2. Juli 1999 zwecks Übernahme des Solinger Obus Henschel ÜHIIIs mit der Wagennummer 59 gegründet. In der Folgezeit wurden weitere Fahrzeuge aufgekauft oder von den Stadtwerken übernommen. In Kooperation mit der Stadtwerke und Wilkinson erscheinen regelmäßig neue Modelle von den Solinger Oberleitungs- und Dieselbussen im Maßstab H0. O-Bus 42 fährt im Schülerverkehr und in Spitzenzeiten für die Stadtwerke. In erster Linie sollen dadurch Standschäden vermieden werden. Mit einer Geldspende des Solinger Tageblattes wurde O-Bus 5 in seine alte Lackierung beige-grün umlackiert. Zuvor trug er das aktuelle SWS-Design, gelb und blau auf einem hellgrauen Hintergrund und eine Werbung für die Regionale 2006. Mit Hilfe von Fördermitteln der Regionale wurde O-Bus 59 restauriert. Durch das Sponsoring der Solinger Firma Wüsthof erhielt O-Bus 42 seine Gleichstrom-E-Ausrüstung zurück.
Nach jahrelangen Verhandlungen gelang es dem Verein zuletzt, einen historischen TS 3 aus dem Jahr 1973 in den Museumsbestand zu überführen, nachdem dieser nach seiner Ausmusterung im Jahre 1989 in die argentinische Stadt Mendoza verkauft worden war. Er wurde im Jahre 2014 verschifft und erreichte Solingen Mitte September gleichen Jahres.[1]
Im November 2015 wurde der restaurierte Obus-Anhänger Orion WH112 der Presse vorgestellt. Das Fahrzeug wurde 2008 entkernt, fahrwerkstechnisch aufgearbeitet und ab 2010 der Innenausbau bewerkstelligt. Sponsor des Wagens ist die Solinger Schneidwarenfirma Emil Schmidt.[2]
Museumsbestand
Der Museumsbestand umfasste im Jahre 2015 die folgenden Fahrzeuge:[3]
Wagennummer | Typ | Erstzulassung | Ausmusterung | Zustand |
---|---|---|---|---|
59 | ÜHIIIs | 18. Dezember 1959 | 23. Februar 1984 | fahrbereit |
68 | TS 3 | 7. Juni 1974 | 5. Januar 1988 | in Aufarbeitung |
42 | MAN SL 172 HO | 29. Dezember 1986 | 2008 | fahrbereit |
5 | MAN SG 200 HO | 26. November 1984 | 7. Mai 2003 | in Aufarbeitung |
151 | Mercedes-Benz O 305 | 24. November 1982 | 9. Mai 2001 | in Aufarbeitung |
6 | Orion WH112 | 1956 | Schrottplatz bis 2005 | fahrbereit, jedoch noch ohne Straßenzulassung |
104 | MAN-Schörling 13.168 Turmwagen | 1981 | 2002 | fahrbereit, jedoch ohne Straßenzulassung |
179 | Kabelanhänger | 1956 | fahrbereit, jedoch ohne Straßenzulassung | |
55 | FBW 91 GTL | 1974 | nicht fahrbereit, ehemals Trolleybus Bern |
Rittertour
Jährlich zwischen April und Oktober organisiert das Obus-Museum an je einem Sonntag im Monat Fahrten mit dem historischen ÜHIIIs, der nach einem festen Fahrplan durch die Stadt fährt. So pendelt er etwa zwischen dem Hauptbahnhof im Stadtteil Ohligs, den Stadtteilen Wald und Merscheid, und erreicht mit Zwischenstopp am Busbahnhof Graf-Wilhelm-Platz den Stadtteil Burg, wo er traditionell auf der Obus-Drehscheibe an der Haltestelle Burg Brücke gewendet wird.
Weblinks
- Internetpräsenz des Vereins auf obus-museum-solingen.de