Odilo Kurka

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Odilo Kurka

Odilo Kurka (* 20. August 1931 in Wiener Neustadt) ist ein österreichischer Glasmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurka ist der Sohn des Schlossergesellen Odilo Kurka (1900–1976) und seiner Frau Christine geb. Trimmel (1903–1992). Kurka wurde im November 1947 als einziger Kunstschüler einer geplanten, jedoch nie zustande gekommenen „Schule für kirchliche Kunst und Paramentik“ im Kloster Schlierbach aufgenommen. 1949 schloss er mit Josef Raukamp, dem Eigentümer der oberösterreichischen Glasmalerei Linz, und dessen Bruder im Stift Schlierbach, Pater Petrus Raukamp, einen Lehrvertrag ab.[1] Er legte die Gesellenprüfung als Glaser und als „Maler für Industrieerzeugnisse“ ab und wurde ins Angestelltenverhältnis übernommen. Er war unter vier Äbten bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 in der Glasmalerei Stift Schlierbach tätig, die 1953 die Oberösterreichische Glasmalerei des Josef Raukamp übernahm.[2] Odilo Kurka führte weit über eintausend Fenster für mehr als einhundert Künstler aus, u. a. für Alfred Stifter (1956–1962, 27 Fenster), Margret Bilger (1950–1971, 91 Fenster), Rudolf Szyszkowitz (1956–1976, 31 Fenster), Georg Meistermann (1955/1956, 9 Fenster), Franz Weiss (1956–2002, 110 Fenster), Rudolf Kolbitsch (1956–1977, 140 Fenster), Hans Plank (1955–1982, 26 Fenster).

Odilo Kurka hat nach eigenem Entwurf über 150 Farbglasfenster in ganz Österreich geschaffen. Er lebt in Schlierbach, Oberösterreich.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kulturmedaille des Landes Oberösterreich, 1997

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antikglasfenster der Stadtpfarrkirche Wels
Fenster im Krankenhaus Kirchdorf
Raiffeisenbank Schlierbach
  • Kassenraum, 1978: ‚Handwerk, Landwirtschaft und Gewerbe’, Schwarzlot und Silbergelb auf gebläseltem Antikglas, Bilderbogen 127 × 176 cm
Gemeindeamt Schlierbach
  • Eingang Oberlichte, 1979: ‚Kloster Schlierbach vor 1620’, ‚Kloster Schlierbach um 1640’, ‚Schloss Dorff’. Drei Fenster, alten Stichen nachempfunden, Schwarzlot und Silbergelb auf Echtantikglas 55 × 98 cm, 55 × 85 cm, 55 × 85 cm
  • Eingang, inzwischen verbauter Durchgang, 1979: Nonnen vom ehemaligen Frauenkloster beim Chorgebet. Prozession der Zisterziensermönche. Wappen. Schwarzlot und Silbergelb auf Antikglas, 58 × 100 cm und 100 × 88 cm
Musikschule Schlierbach
  • Oberlichte Durchgang Volksschule zum Spiegelsaal, 1990: ‚Tanz’, ‚Musik’, Antikglas-Fenster, rotes Überfangglas auf Weiß, geätzt, mit Schwarzlotbemalung, je 52 × 97 cm
Kriegerdenkmal Schlierbach
  • vor dem Schulhaus, 1966: Vogel Phönix bzw. Friedenstaube steigt aus den Flammen über der Dornenkrone. Glasmosaik 180 × 78 cm
Werktagskapelle der Stiftskirche Schlierbach
  • Triumphierender Christus, sieben Gaben des hl. Geistes, vier Evangelisten 1974; Schwarzlot und Silbergelb auf Echtantikglas, 113 × 93 cm
Glasmalerei Stift Schlierbach, Margret-Bilger-Galerie
  • Superbia (Hochmut), Humilitas (Demut), Kopien nach Fenstern der Stadtpfarrkirche in Wels 14. Jh., je 88 × 35 cm; weitere drei Kopien nach Florianer Fenstern der Spätgotik
  • Blumenstrauß 1978, Antikglas 140 × 95 cm
  • abstraktes Betonglasfenster 129 × 52 cm
Friedhof Schlierbach, Aufbahrungshalle
  • ‚Drei Frauen am Grab’ 1979, Triptychon Betonglas, 160 × 527 cm
Kirche in Sautern/Schlierbach
  • Fensterband 1961, 16 Felder, vier Heilige, sonst abstrakt; Betonglas 225 × 900 cm
Feuerwehr-Zeughaus in Sautern/Schlierbach
  • Sankt Florian 1996, Antikglas 116 × 232 cm
Krankenhaus Kirchdorf an der Krems
  • Kapelle und Nebenraum, Erweiterungsbau 1965, Antikglas-Fensterwand 310 × 1000 cm, abstrakt. (Durch Abtrennung eines Besprechungszimmers von der Kapelle wurde das Glasfenster zweigeteilt.)
Klinikum Bad Hall, Kapelle
  • Die Jünglinge im Feuerofen 1969, Betonglas 195 × 893 cm
Kremsmünster Bezirksaltenheim, Kapelle
  • Abstrakte Komposition mit Kruzifix 2013, Betonglas 360 × 250 cm

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Odilo Kurka: Franz Weiss und seine Farbglasfenster. In: Franz Weiss, Eine Künstlermonographie, Graz 1988, S. 39 f.
  • Aus einem Gespräch mit dem Glasmaler Odilo Kurka, Schlierbach August 1988, in: Margret Bilger. Holzrisse, Zeichnungen, Glasfensterarbeiten, Hg. Otto Breicha und Melchior Frommel, Salzburg 1988, S. 215 f.
  • Odilo Kurka: Notizen über meine Zusammenarbeit mit Margret Bilger. In: Margret Bilger. Das malerische Werk. Hg. Peter Assmann und Melchior Frommel, Linz/Weitra 1997
  • Max J. Hiti: Künstlerporträt Franz Weiss. Ein gutes Stück steirischer Kunstgeschichte. In: Campus f, Das Fürstenfelder Kulturmagazin Nr. 44, Dez. 1998, S. 20 ff.
  • Künstler in Schlierbach. Odilo Kurka. In: Schlierbach. Heimat in Geschichte und Gegenwart. Hg. Gemeinde Schlierbach, Ried i.I. 2000, S. 199 f.
  • Odilo Kurka: Farbglasfenster von Prof. Franz Weiss in Kirchen, Kapellen, Schulen und Privathäusern. In: Franz Weiss. Farbglasfenster 1958–2002. Hg. Berta E. Prassl, Graz 2013, S. 46 f.
  • Odilo Kurka, Glasmaler in Schlierbach. Hg. Melchior Frommel, Bernhard Kurka. 48 Seiten, 28 Farbabb., Texte von Margret Bilger, Melchior Frommel, Bernhard Kurka, Odilo Kurka, Hans Peter Jeschke, Franz Weiss. Munderfing 2016. ISBN 978-3-903154-09-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Odilo Kurka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 'Odilo Kurka - Lebensbericht', 'Werke von Odilo Kurka in Schlierbach und Umgebung'. In: Melchior Frommel, Bernhard Kurka (Hrsg.): ODILO KURKA. Glasmaler in Schlierbach. Munderfing 2016, ISBN 978-3-903154-09-4.
  2. Gemeinde Schlierbach (Hrsg.): Odilo Kurka. Künstler in Schlierbach. In: Schlierbach in Geschichte und Gegenwart. Ried im Innkreis 2000, S. 199, 200.