Olaf Höckmann

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Olaf Höckmann (* 10. Juli 1935 in Barth) ist ein deutscher Prähistoriker. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Geschichte der antiken Schifffahrt.[1]

Leben

Höckmann studierte Vor- und Frühgeschichte und wurde 1962 an der Philosophischen Fakultät der Universität Münster mit der Dissertation Die menschengestaltige Figuralplastik der südosteuropäischen Jungsteinzeit und Steinkupferzeit zum Dr. phil. promoviert.

Er war als Mitarbeiter (zuletzt Oberkonservator) am Römisch-Germanischen Zentralmuseum Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM) in Mainz tätig. Von 1981 bis 1982 nahm er federführend an der Ausgrabung römischer Schiffe in Mainz teil, wo zum ersten Mal ein spätantikes Flußkriegsschiff (Navis lusoria) konserviert, rekonstruiert und der Öffentlichkeit präsentiert wurde.[1] Ab da an wandte er sich verstärkt der Schiffsarchäologie[2] und der historischen Schifffahrt mit Schwerpunkt Antike und Prähistorie zu.[3]

Im Verlag C. H. Beck erschien die Monografie Antike Seefahrt (1985). Er verfasste Beiträge in Sammelbänden wie Streifzüge durch die frühen Hochkulturen (1994), Nürnberger Blätter zur Archäologie (2001/02) und Studien zur unteritalischen Vasenmalerei (2002). Außerdem ist er Autor von Artikeln in archäologischen Fachzeitschriften wie Studia Troica, Mainzer Archäologische Zeitschrift, Archäologisches Korrespondenzblatt und International Journal of Nautical Archaeology, aber auch im Kölner Jahrbuch und in den Beiträgen zur Rheinkunde. Er war zudem Mitglied der Redaktion von Skyllis – Zeitschrift für Unterwasserarchäologie.

Höckmann hielt Vorträge bei internationalen Tagungen, an Universitäten und Museen.[4]

Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).[5] Eine Schenkung von Höckmann befindet sich heute in der Bibliothek Ur- und Frühgeschichte innerhalb der Universitätsbibliothek Leipzig.[6]

Verheiratet ist er mit der Klassischen Archäologin Ursula Höckmann.

Schriften (Auswahl)

  • mit Nada Miletić: Mittelalterliche Grabmäler aus Bosnien. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (in Kommission bei Habelt), Mainz u.a. 1967.
  • Die menschengestaltige Figuralplastik der südosteuropäischen Jungsteinzeit und Steinkupferzeit. (= Münstersche Beiträge zur Vorgeschichtsforschung, Band 3–4) 2 Teile, Lax, Hildesheim 1968.
  • mit Ernst Sprockhoff: Die gegossenen Bronzebecken der jüngeren nordischen Bronzezeit (= Kataloge vor- und frühgeschichtlicher Altertümer, Band 19). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (in Kommission bei Habelt), Mainz u.a. 1979.
  • Antike Seefahrt (= Beck's archäologische Bibliothek). Beck, München 1985, ISBN 3-406-30463-X.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Florian Himmler, Heinrich Konen, Josef Löffl: Exploratio Danubiae. Ein rekonstruiertes spätantikes Flusskriegsschiff auf den Spuren Kaiser Julian Apostatas (= Region im Umbruch, Band 1). Frank & Timme, Berlin 2009, ISBN 978-3-86596-227-0, S. 31.
  2. Annette Bruhns: Völker und Reiche der Frühzeit. Bürger am Ruder. In: Spiegel Special 2/2008, 29. April 2008; Herbert Mackert: Experimentelle Archäologie: Studenten zimmern antikes Kriegsschiff. SPON, 8. Februar 2004; Joachim Latacz, Wolf-Dietrich Niemeier: Wer beschweigt hier wen? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2004.
  3. Heiko Steuer, Ulrich Zimmermann (Hrsg.): Streifzüge durch die frühen Hochkulturen. Ein historisches Lesebuch (= Beck'sche Reihe, 1046). 2. Auflage, Beck, München 1997, ISBN 3-406-41985-2, S. 400 (s. Autorenverzeichnis).
  4. Vorträge im Vorgeschichtlichen Seminar, Universität Marburg, 7. Juni 2014; Vorträge, Landesmuseum Mainz, abgerufen am 7. Juni 2014; Programm der Unterwasserarchäologie-Tagung 2012, Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie, abgerufen am 7. Juni 2014.
  5. Mitgliedschaft von Olaf Höckmann beim Deutschen Archäologischen Institut.
  6. Bibliothek Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte, Universitätsbibliothek Leipzig, abgerufen am 7. Juni 2014.