Orgel Art Museum

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Orgel Art Museum

Das Orgel Art Museum in Windesheim im Landkreis Bad Kreuznach ist ein Musikinstrumentenmuseum und wird vom Landkreis Bad Kreuznach betrieben. Gründungsdirektor des Orgel Art Museum ist Wolfgang Oberlinger.

Das Museum zeigt auf 900 m² über 30 Tasteninstrumente, darunter Orgelinstrumente, Clavichorde, Kunstharmonium und Tafelklaviere. Neben historischen Instrumenten finden sich hier Nachbauten und zeitgenössische Instrumente.[1]

Geschichte

Der Museumsbau wurde 2001 eröffnet. Die Planung des modernen Museumgebäudes stammt von dem Büro Oberlinger-Architekten. Das Museum wurde bis Ende 2005 von der Firma Gebr. Oberlinger Orgelbau gemanagt, ab 2006 übernahm die Leitung der Landkreis Bad Kreuznach und die Museumsführung Hans Bergs, der Baudirektor der Kreisverwaltung Bad Kreuznach.

Wegen zurückgehender Besucherzahlen und eines sechsstelligen Defizits wurde die Schließung des Museums vom Kreistag diskutiert. Der ehemalige Kreuznacher Oberbürgermeister Rolf Ebbeke kritisierte die Konzeption des Museums.[2] Bettina Dickes schlug 2014 die Angliederung an eine Kulturstiftung vor.[3]

Instrumentenbestand

Im Museum sind vier kleinere Orgeln aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt, ein Werk der Familie Stumm und der Familie Bürgy (Johann Georg Bürgy und Philipp Heinrich Bürgy) sowie zwei italienische Orgeln. Weitere acht Orgelinstrumente sind Neubauten der Firma Oberlinger, vier davon sind Repliken von historischen Kleininstrumenten (Orgel aus der Gotik,[4] Regal, Positiv, Claviorganum). Weitere drei neuere Kleinorgeln stammen von aus der Sammlung Otto Heuss.

Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist eine Sammlung von historischen Klavierinstrumenten (8) und Clavichorden (2). Unter den Klavieren finden sich je ein Instrument von Érard (1870) und Broadwood (1825). Der moderne Tasteninstrumentenbau ist durch ein Cembalo der Firma Neupert, einem Virginal der Firma Sassmann, einem Klavier von Sauter (1996) und Schimmel (Design Luigi Colani) vertreten. Neben den Tasteninstrumenten werden auch Bilder regionaler Künstler präsentiert.[5]

Exponate (Auswahl)

Jahr Instrument Erbauer Bild Bemerkungen
18. Jhd. italienische Orgel unbekannter Erbauer 8 Register auf einem Manual ohne Pedal, kurze Oktave[6]
18. Jhd. Orgel Stumm (Orgelbauerfamilie) 6 Register auf einem Manual, angehängtes Pedal[7]
1779 italienische Orgel Pietro Pirani 10 Register, angehängtes Pedal (CDEFGA–e)[8]
1780 Hammerklavier Johann Conrad Bürgy einzig erhaltenes Bürgy-Fortepiano[9]
1802 Orgel Johann Georg Bürgy und Philipp Heinrich Bürgy 13 Register auf einem Manual und Pedal, ursprünglich für Büdingen, Lutherische Kirche; weitgehend erhalten[10]
um 1817 Flügel Johann Erhard Schiedmayer mit zwei Kniehebeln (Filzstreifen zur Dämpfung und Dämpfungsaufhebung)[11]
um 1825 Flügel John Broadwood & Sons [12]
um 1850 Tafelklavier Carl Mand ein Pedal zur Aufhebung der Dämpfung[13]
1859 Physharmonika Philipp J. Trayser & Cie. (Stuttgart) mit Expression, Forte aufgeteilt in Bass/Diskant[14]
1988 Claviorganum Gebr. Oberlinger (Orgelteil), Martin Sassmann (Cembaloteil) Kopie eines Originals aus schottischem Privatbesitz (1745); zweimanualig: Orgel mit 5 Registern auf I und Cembalo auf I und II[15]
2001 Orgel Gebr. Oberlinger Konzertorgel mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal, 3. Manual zum Ausbau vorbereitet; im Stil von Aristide Cavaillé-Coll[16]

Weblinks

Commons: Orgel Art Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. oberlinger.eu: Exponate, abgerufen am 17. November 2014.
  2. Allgemeine Zeitung vom 18. Oktober 2011: Zukunft des Museums ist offen, abgerufen am 17. November 2014.
  3. Allgemeine Zeitung vom 31. Oktober 2014: Ideen für Orgel Art-Museum und die heilige Hildegard, abgerufen am 17. November 2014.
  4. Roland Eberlein: Neue Rekonstruktionen mittelalterlicher Orgeln (PDF-Datei; 792 kB), abgerufen am 17. November 2014.
  5. Programm Ausstellungen, abgerufen am 17. November 2014.
  6. Italienische Orgel, abgerufen am 17. November 2014.
  7. Stumm-Orgel, abgerufen am 17. November 2014.
  8. Pirani-Orgel, abgerufen am 17. November 2014.
  9. Bürgy-Fortepiano, abgerufen am 17. November 2014.
  10. Bürgy-Orgel, abgerufen am 17. November 2014.
  11. Schiedmayer-Flügel, abgerufen am 17. November 2014.
  12. Broadwood-Flügel, abgerufen am 17. November 2014.
  13. Mand-Tafelklavier, abgerufen am 17. November 2014.
  14. Physharmonika, abgerufen am 17. November 2014.
  15. Claviorganum, abgerufen am 17. November 2014.
  16. Konzertorgel, abgerufen am 17. November 2014.

Koordinaten: 49° 54′ 40,3″ N, 7° 49′ 9,8″ O