Otto Böcher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2016 um 20:23 Uhr durch HarWie (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto Böcher (* 12. März 1935 in Worms) ist ein deutscher evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Neues Testament in Mainz.

Otto Böcher wurde 1935 als Sohn eines Diakons in Worms geboren. Nach seinem Abitur, das er 1954 am Wormser Rudi-Stephan-Gymnasium ablegte, studierte er Evangelische Theologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Mainz und Heidelberg. Er schloss diese Studien 1963 mit zwei Promotionen ab. 1962 wurde er als Pfarrer in Selzen in Rheinhessen tätig, 1968 wurde er Privatdozent für Neues Testament in Mainz, 1971 außerplanmäßiger Professor am selben Ort. Er lehrte von 1975 bis 1978 in Saarbrücken Religionspädagogik und war von 1978 bis zu seiner Emeritierung 2003 in Mainz als Neutestamentler tätig.

Otto Böcher veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur neutestamentlichen Johannesoffenbarung, zum Dämonismus, zur Taufe und - über das Neue Testament hinaus - zum antiken und mittelalterlichen Judentum und zur mittel- und oberrheinischen Kunstgeschichte.

Während seiner Studienzeit wurde er Mitglied der christlichen Studentenverbindungen Mainzer Wingolf und Heidelberger Wingolf.[1] Er trat regelmäßig als Autor studentengeschichtlicher Texte hervor. Besonders bekannt ist er als Autor des Kleinen Lexikons des studentischen Brauchtums.

Am 27. Juni 2014 wurde ihm der Ehrenring der Stadt Worms verliehen.

Werke (Auswahl)

  • Die Alte Synagoge zu Worms. Worms 1960.
  • Der johanneische Dualismus im Zusammenhang des nachbiblischen Judentums. Gütersloh 1965.
  • Dämonenfurcht und Dämonenabwehr. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der christlichen Taufe. Stuttgart 1972.
  • Die Johannesapokalypse, Darmstadt 1975, 4. Aufl. 1998
  • Kirche in Zeit und Endzeit. Aufsätze zur Offenbarung des Johannes. Neukirchen-Vluyn 1983.
  • Art. „Johannes-Apokalypse“, in: Reallexikon für Antike und Christentum 18, 1998, 595-646.
  • Das beglaubigende Vaticinium ex eventu als Strukturelement der Johannes-Apokalypse, in: Revue d’Histoire et de Philosophie Religieuses 79, 1999, 19-30.
  • Apokalyptische Strukturen in der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, in: Zeitschrift für Bayerische Kirchengeschichte 69, 2000, 1-18.
  • Das himmlische Jerusalem und seine Wirkungsgeschichte in der Kunst unter besonderer Berücksichtigung des Gebrauchs der Edelsteine, Waltrop 2004.

Literatur

  • Wolfgang Weiß (Hg.): Exegese und Religionspädagogik. Otto Böcher zum 60. Geburtstag, Oldenburg 1995 (Oldenburger Universitätsreden 67).
  • Friedrich Wilhelm Horn / Michael Wolter (Hg.): Studien zur Johannesoffenbarung und ihrer Auslegung. FS für Otto Böcher, Neukirchen-Vluyn 2005. (darin S. 433-460 Bibliografie seiner Schriften).
  • Fritz Reuter, Prof. Dr. Dr. Otto Böcher – Kunsthistoriker und Theologe. in: Der Wormsgau 16 (1992–1995), S. 45-46.
  • Bibliographie Otto Böcher. in: Der Wormsgau 16 (1992–1995), S. 47–67.
  • Elmar Worgull: Frankenthal romanische Klosterbasilika und ihre überregionale Bedeutung. Neueste bau- und kunstgeschichtliche Erkenntnisse. In: Der Wormsgau : Wissenschaftliche Zeitschrift der Stadt Worms und des Altertumsvereins Worms e. V. (Herrn Prof. Dr. Dr. Otto Böcher gewidmet). Stadt Worms und Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2015. 31 (2014/15), S. 19–32.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verband Alter Wingolfiten e.V. (Hrsg.): Vademecum Wingolfiticum, 17. Aufl., Lahr/Schwarzwald 1974, S. 99.