Pallasseum

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Pallasseum, Fassade zur Potsdamer Straße

Das Pallasseum (ursprünglich: Wohnen am Kleistpark, umgangssprachlich: Sozialpalast oder Pallas) ist ein Wohnblock im Berliner Ortsteil Schöneberg des Bezirks Tempelhof-Schöneberg an der Pallasstraße, nahe der Potsdamer Straße.

Das Gebäude wurde 1977 nach Entwürfen des Architekten Jürgen Sawade errichtet. Der Berliner Sportpalast, der den Ort zuvor eingenommen hatte, war am 13. November 1973 abgerissen worden.[1] Die Wohnanlage trägt seit 2001 offiziell den Namen „Pallasseum“. Zuvor war ein Bewohnerwettbewerb zur Umbenennung des Komplexes durchgeführt worden, um die ehemalige Bezeichnung „Sozialpalast“ zu ändern.

Merkmale

Pallasseum, Blick vom Heinrich-von-Kleist-Park

Das nüchterne Gebäude der Wohnanlage wurde vollständig aus Beton hergestellt. Der lange, zwölfgeschossige Riegel, der die Pallasstraße und den Hochbunker Pallasstraße überspannt, überragt die umliegenden Häuser. Der Gebäudekomplex ist Wohnstätte für über 2000 Menschen. Durchschnittlich leben vier Personen in jeder der 514 Wohnungen.

Anfangs galt das Pallasseum als Musterbeispiel für modernes Wohnen, entwickelte sich aber über die Jahre hinweg zu einem sozialen Brennpunkt. Der Migrantenanteil unter den Bewohnern nahm zu und aufgrund der hohen Wohndichte verlor die Gegend um das Gebäude an Attraktivität. Die Schäden durch Vandalismus und der soziale Niedergang waren unübersehbar. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die Lage derart verschlimmert, dass in den politischen Gremien der vollständige Abriss des Gebäudes diskutiert wurde. Zuletzt setzte sich allerdings der Vorschlag durch, mit Hilfe von Sozialarbeitern und eines Quartiersmanagements die Lage wieder zu verbessern.[2] Seit 1999 arbeitet das Quartiersmanagement Schöneberger Norden mit vielen Partnern relativ erfolgreich an dieser Aufgabe. Zunächst wurde die Wohnsituation durch Neugestaltungen der Hauseingänge, der Treppenhäuser und des Umfelds aufgewertet. Der Pallaspark entstand auf einem Parkplatz vor dem Hochhaus, ein Bewohnercafé wurde neu gebaut. Mittlerweile greifen die sozialen Maßnahmen in der Anlage und ihrer Umgebung.

Heute hat sich die Situation durch die Maßnahmen zwar wieder verbessert, der Veränderungsprozess gilt allerdings noch nicht als abgeschlossen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Pallasseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtchronik: Was sonst noch geschah… 1970–1979, berliner-untergrundbahn.de
  2. Statt Abrissbagger kamen Quartiersmanager. In: Der Tagesspiegel vom 4. April 2001

Koordinaten: 52° 29′ 41″ N, 13° 21′ 33″ O