Paul Francke (Geologe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Paul Francke

Paul Francke (* 13. März 1893 in Apolda, Thüringen; † 14. Oktober 1957 in München) war ein deutscher Geologe. Er war Gründungsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft und Mitglied des begleitenden und beratenden Auditoriums des Deutschen Museums, München.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Francke stammte aus einer Handelsfamilie. Er wuchs gemeinsam mit seiner Schwester Margarete bei den Eltern Georg und Mathilde Francke in Apolda/Thüringen auf. Paul Francke studierte Bergbaukunde, Bergwirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre.[1] 1928 wurde Paul Francke an die Technische Spezialhochschule für Berg- und Hüttenwesen (Bergakademie) in Clausthal-Zellerfeld gerufen, wo er seinerzeit als jüngster Professor wirkte. Ab 1936 war Paul Francke im Reichswirtschaftsministerium in Berlin-Friedenau tätig. Er wohnte mit seiner Frau Gertrud (geb. Stocks, Opernsängerin) und seiner Tochter Brigitte zuerst in der Handjerystraße 14 und dann in der Ringstraße 5 (heute Dickhardtstraße[2]). 1944 floh Gertrud Francke mit dem gemeinsamen Kind Brigitte vor der massiven Bombardierung ins Erzgebirge. Francke blieb noch bis kurz vor Kriegsende in Berlin-Friedenau, um seine Sammlung wertvoller Schriften und Partituren in Sicherheit zu bringen. Als die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin zunahmen, floh auch er aus der Hauptstadt und überließ die Bibliothek einer im Hause wohnenden Apothekerin, die mit der Hinterlassenschaft Franckes nach dem Krieg ein Antiquariat eröffnete. Nach Kriegsende führte Franckes Weg zuerst an die Universität Göttingen und anschließend nach München. Paul Francke starb am 14. Oktober 1957 in München. Er wurde auf dem Westfriedhof bestattet.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Francke war eines der 103 Gründungsmitglieder der Fraunhofer-Gesellschaft und Mitglied des begleitenden und beratenden Auditoriums des Deutschen Museums. Beim Empfang zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft am 26. März 1949 hielt Francke ein Kurzreferat.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Francke, Paul. Bergbaukunde, Bergwirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Dr. Ing. habil, apl. Prof. T.H. Berlin-Friedenau, Handjerystraße 14. (Apolda 13.III.93.) Aachen T.H. P Doz. 26, Clausthal Bergakademie Doz. 28, av. Prof. 30, Amt f. dt. Roh- und Werkstoffe 37, Berlin T.H. av. Prof. 38, Reichswirtschaftsministerium 38, T.H. apl. Prof 39.“

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1940/41 I; Seite 446.
  2. Das von Architekt Oscar Haustein entworfene und 1903 erbaute Anwesen in der Ringstraße 5 (heute Dickhardtstraße 5, Berlin-Friedenau) wurde von den Luftangriffen der Alliierten verschont und steht heute unter Denkmalschutz. Es gehört einer Eigentümergemeinschaft und wurde 2014 vollständig renoviert.
  3. Forschung für den Markt. Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft von Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch; Seite 35