Pesel

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Grundrisse von Bauernhäusern mit Pesel

Pesel (süddithmarsisch Pisel, altfriesisch pisel, mittelhochdeutsch phiesel heizbares Frauengemach, Werkgaden, aus mittellateinisch pisales, französisch poêle, poile Ofen, Stube) ist eigentlich der am Hinterende des dithmarsischen Bauernhauses, dem Eingang der Grotdel, gegenüberliegende Saal, gewöhnlich ohne Ofen und mit einer Tür zum Garten. Pesel ist nach anderen Quellen die Bezeichnung für die Gute Stube der Geesthardenhäuser und des Haubargs. Diese Form des Bauernhofs ist hauptsächlich im Norden und an der Westküste Schleswig-Holsteins, auf den Inseln und auf den Halligen verbreitet.

Der Pesel wurde nur zu besonderen Anlässen (Feste, Besuche) genutzt und daher gab es daneben noch die als täglichen Aufenthaltsraum genutzte Döns. Im Gegensatz zum Döns, der mit einem Bilegger beheizt werden konnte, galt der unbeheizte Pesel als 'kalte Pracht'.

Beispiele für Pesel befinden sich auf Hallig Hooge (Königspesel), im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem Museumsberg Flensburg, im Dithmarscher Landesmuseum Meldorf, im Altonaer Museum, im Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum bei Kiel und im Ostenfelder Bauernhaus in Husum.