Ranavalona I.

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Ranavalona I. von Madagaskar

Ranavalona I. (geb. Rabodoandrianampoinimerina, * um 1782; † 16. August 1861) war Herrscherin des Königreichs Madagaskar.

Leben

Ranavalona wurde unter dem Namen Ramavo geboren. Der Tod ihres Mannes, Radama I., der Madagaskar von 1810 bis 1828 regierte, wurde zunächst geheim gehalten. Seine Ehefrau wurde zum Zentrum einer Palastrevolution, die sie an die Macht bringen sollte. Um Ansprüche der Familie von Radama auf die Herrschaft im Keime zu ersticken, wurden seine nächsten Angehörigen ermordet, darunter Radamas Mutter, zwei seiner Ehefrauen, sein Lieblingsneffe Rakotobe und dessen Vater Ratefy und seine Tochter Raketaka.

Unter dem Namen Ranavalona I. regierte Radamas Witwe von nun an das Land autoritär. Folterungen und Hinrichtungen waren unter ihrer Regentschaft an der Tagesordnung. Sie verbannte nach und nach fast alle Ausländer von der Insel und brach die diplomatischen Beziehungen zum Ausland ab. Die Ausübung des christlichen Glaubens wurde ebenfalls verboten.

Während der Amtszeit von Ranavalona I. wurde der Bau des großen hölzernen zentralen Palastes, des Manjakamadiana, der den Rova von Antananarivo von nun an dominieren sollte, unternommen.

In die Regierungszeit Ranavalonas fiel 1857 Ida Pfeiffers Reise nach Madagaskar, wo sie die Königin besuchen durfte. Ida Pfeiffer stammte aus Wien und bereiste alleine fast die ganze Welt. In ihrem Buch Verschwörung im Regenwald berichtet sie von ihren Abenteuern in Madagaskar. Da sie in eine Verschwörung des Sohnes der Königin gegen Ranavalona verwickelt wurde, musste sie die Insel schließlich fluchtartig verlassen. Sie starb ein Jahr nach ihrer Rückkehr in Wien an den Folgen einer Malariainfektion.

Ida Pfeiffers Reisebericht ist eines der wenigen authentischen Dokumente über die Geschichte der Insel Madagaskar aus dieser Periode, in der sich die Insel gegenüber allen Einflüssen von außen verschloss.