Registerblatt

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In blau die Karteireiter der Registerkarten, für eine alphabetische Sortierung

Eine Registerkarte ist eine Ordnungs-, Sortier- und Navigationshilfe, die der weiteren Unterteilung von Einzelelementen dient.

Sortierung von Aktenbeständen

In Aktenschränken und Aktenordnern bilden Registerkarten eine Art von Trennwänden zwischen unterschiedlichen Vorgängen wie in der Korrespondenzablage, die zum Beispiel einzelne Vorgänge durch alphabetische Trennung übersichtlicher macht. Die Trennwände sind in der Regel aus einem etwas stabileren Material (meistens Karton oder Kunststoff) gefertigt und enthalten kleine, überstehende Abschnitte mit Kurzinformationen (z. B. den Anfangsbuchstaben) zur Systematik der Unterteilung.

Die überstehenden Abschnitte werden Registerreiter oder nur Reiter genannt. Auch Karteikarten können zur besseren Sortierbarkeit mit überstehenden Abschnitten versehen sein, die dann auch Karteireiter genannt werden. Da sich solche Karteikarten nicht immer klar von den Registerkarten unterscheiden lassen, ist Karteireiter mehr oder weniger ein Synonym für Registerreiter.

Der Wortbestandteil „Register“ rührt daher, dass die Registerreiter zusammengenommen ein Verzeichnis – also Register – bilden.

Grafische Benutzeroberflächen

Registerkarten unter Windows 2000
HTML-Seite
Webbrowser mit Registerkarten (Internet Explorer 10 unter Windows 8)

Auch in grafischen Benutzeroberflächen von Computerprogrammen werden bestimmte der Aufteilung dienende Elemente, die den Registerkarten aus Aktenschränken nachempfunden sind, so genannt.

Registerkarten dienen dazu, Informationen und Eingabefelder eines Programmfensters auf mehreren hintereinander liegenden Dialogfeldern anzuordnen. Dabei befindet sich immer ein Dialogfeld im Vordergrund. Durch Anklicken des entsprechenden Reiters wird eine andere Registerkarte in den Vordergrund geholt, wobei die Informationen und ggf. getätigten Einstellungen auf den vorher genutzten Registerkarten bestehen bleiben.

Inzwischen werden Registerkarten nicht mehr nur für Dialogfelder eingesetzt. Sie dienen auch als Navigationselement in HTML-Seiten.

Als Alternative zu den „Unterfenstern“ in MDI-Programmen werden sie heutzutage insbesondere von Webbrowsern zur Darstellung und gleichzeitigen Haltung von mehreren Dokumenten (hier: Internetseiten) innerhalb eines einzelnen Programmfensters verwendet. Diese Art der Bedienung nennt man auch „Registernavigation“ oder englisch „Tabbed Browsing“ (von englisch tab für Registerreiter, Karteireiter).

Gegenüber den freier positionierbaren und in der Größe individuell veränderbaren MDI-Fenstern stellen Registerkarten zunächst eine Einschränkung dar. Der Vorteil liegt aber in einer verbesserten Übersichtlichkeit. Der Anwender kann so die Registerseiten mit Hilfe der auf der Registerleiste angeordneten Reiter gezielt ansteuern.

Einige neuere Anwendungen, insbesondere einige moderne Texteditoren, versuchen inzwischen, die Vorteile von MDI-Fenstern und Registerkarten zu kombinieren. Dazu wird der Bereich, in dem die Registerkarten angezeigt werden, unterteilbar gemacht, sodass mehrere Registerkarten nebeneinander geöffnet werden können. Dadurch können beispielsweise die Inhalte unterschiedlicher Registerkarten einfacher verglichen werden. Einige Beispiele hierfür sind Notepad++ und Microsoft Visual Studio.