Regius Professor of Obstetrics and Gynaecology (Aberdeen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Regius Professor of Obstetrics and Gynaecology ist eine Regius-Professur für Gynäkologie, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin an der University of Aberdeen. Sie wurde 1858 durch Stiftung von Queen Victoria als Regius Chair of Midwifery gegründet.[1]

Eine weitere Regius-Professur für Reproduktionsmedizin existiert seit 1815 an der University of Glasgow, heute ebenfalls als Regius Professor of Obstetrics and Gynaecology bezeichnet.[1] Wie der Lehrstuhl in Aberdeen wurde dieser früher auch als Regius Professor of Midwifery bezeichnet.[1]

Liste der Regius Professors Obstetrics and Gynaecology[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Namenszusatz von bis Anmerkung
Robert Dyce[2][3] M.A., M.D., F.R.S.E., F.S.A. Scot 1858 1869 Dyce hatte zehn Jahre als Militärarzt gearbeitet und lehrte seit 1841 am Marishal College Geburtsmedizin.[2][4] Als Marishal und King’s College 1860 unter dem Druck der Krone zur University of Aberdeen fusionierten verblieben nur die medizinischen Lehrstühle des Marishal Colleges und Dyce wurde erster Professor auf dem neu geschaffenen Lehrstuhl.[2][3] Er hielt den Lehrstuhl bis zu seinem Tod, 1869.[4] Privat widmete sich Dyce der Entomologie und der Ichthyologie.[3]
Andrew Inglis[4] M.D., F.R.C.S. EDIN 1869 1875 Neben Inglis bewarb sich der ebenfalls aus Edinburgh stammende Charles Bell um die Position.[3]:82 Auf Inglis geht eine wichtige Innovation zurück; er führte als erster in Aberdeen, auf sehr kleiner Skala, ein Hospital ein, in dem Patienten für mehrere Tage verbleiben konnten.[4] Der 1837 geborene Inglis erkrankte 1873 schwer. Er wurde durch den ehemaligen Militärarzt Alexander Vans Best vertreten, der jedoch selbst erkrankte und wie Inglis 1875 verstarb.[5]
William Stephenson[4][6] M.D., F.R.C.S. Edin. min. 1877 1912 Stephenson war an der University of Edinburgh ausgebildet und hatte schon im Kinderkrankenhaus (Royal Hospital for Sick Children) in Edinburgh praktisch gearbeitet.[4] Mit seiner Ernennung zum Professor war er gleichzeitig auch Gynäkologe an der Royal Infirmary, Aberdeen, geworden.[4] Er lehrte vorwiegend praktisch und veröffentlichte viele Abhandlungen über Kinderkrankheiten sowie über die technischen Aspekte der Wehen.[4] Stephenson zog sich 1912 vom Lehrstuhl zurück.[4]
Robert Gordon M'Kerron[4][6][7] Esq., M.A., M.D. 1912 1936[8] M'Kerron (andere Schreibweise Mckerron) hatte in Aberdeen studiert und seine Doktorarbeit über Komplikationen durch Eileitertumore bei Schwangerschaft, Wehen und Geburt verfasst.[7] 1891 nahm er seine Lehrtätigkeit an der Universität Aberdeen auf.[8] 1908 in die Reserve eingetreten wurde er 1914 aktiviert und arbeitet bis 1919 in einem Militärhospital.[9] Vor seiner Ernennung 1912 hatte M'Kerron zwanzig Jahre als Assistent des Professors of Midwifery gearbeitet.[7]
Dugald Baird[10][11][12] Esq., B.Sc., M.D., D.P.H., F.C.O.G. 1937 30. Sep. 1965 Baird hatte vor der Ernennung als Assistent von Samuel James Cameron, dem Regius Professor of Midwifery an der University of Glasgow gearbeitet.[10] Er erreichte weltweite Bekanntheit für seine Arbeiten zu Reproduktionsmedizin, Physiologie, Epidemiologie, Prolaps, Inkontinenz und der Krebsvorsorge bei Frauen.[13] Während Bairds Amtszeit erreichte die Universitätsklinik die besten Ergebnisse im Vereinigten Königreich und eines der besten europaweit.[14] Er zeigte als erster die Wirkungen sozialer Faktoren auf die geburtsmedizinischen Ergebnisse auf und war ein früher Befürworter der Selbstbestimmung der Frauen in Sachen der Geburtskontrolle.[14]
Ian MacGillivray[10][11][15] Esq., M.B., Ch.B., M.D., F.R.C.O.G. 1965 1984 MacGillivray hatte schon von 1955 bis 1961 in Aberdeen gelehrt.[11] 1961 übernahm er die Professur für Geburtsheilkunde und Gynäkologie am St. Mary’s Hospital Medical School in London, bevor er 1965 die Regius Professur 44-jährig übernahm.[11] 1999 wurde zu seinen Ehren das MacGillivray Academic Centre eröffnet.[16]
Alexander Allan Templeton[15][17] CBE, M.D., M.R.C.O.G. 1985 1. Juni 2011 Templeton studierte in Aberdeen und arbeitete zehn Jahre in Edinburg, bevor er nach seiner Rückkehr die Regius Professur übernahm.[17] Er gilt als einer der führenden Fachleute für Befruchtung.[17] 2009 wurde er für seine Verdienste um die Medizin zum CBE ernannt.[17][18]
Möglicherweise ist Siladitya Bhattacharya Templetons Nachfolger.[19] Das konnte bisher allerdings nicht bestätigt werden. Insbesondere fehlt der Beleg eines Letters Patent.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c John D. Comrie: Chapter 9: The Medical School of Aberdeen. In: History of Scottish Medicine to 1860. Wellcome Historical Medical Museum, London 1927.
  2. a b c Dr Robert Dyce in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 16. Dezember 2016 (englisch).
  3. a b c d Nachruf auf Robert Dyce, M.D. in Aberdeen. In: British Medical Journal, 23. Januar 1869.
  4. a b c d e f g h i j John D. Comrie: History of Scottish Medicine in two volumes. 2nd ed. Vol. II. Bailliere, Tindall & Cox, London 1932, S. 541 ff., Textarchiv – Internet Archive
  5. Best, Alexander Vans (1837–1875). In: Plarr’s Lives of the Fellows Online auf der Website des Royal College of Surgeons; abgerufen am 18. Dezember 2016.
  6. a b Mitteilung über die Ernennung von Robert Gordon M'Kerron zum Regius Professor of Midwifery an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 4. Oktober 1912.
  7. a b c Medical News. In: British Medical Journal, 14. September 1912. PMC 2334300 (freier Volltext)
  8. a b Aberdeen Professional Resignations. In: British Medical Journal, 18. Juli 1936; PMC 2457258 (freier Volltext)
  9. Mckerron, Robert Gordon. In: Browse the Roll of Honour auf der Website der University of Aberdeen; abgerufen am 18. Dezember 2016.
  10. a b c Mitteilung über die Ernennung von Ian MacGillivray zum Regius Professor of Obstetrics and Gynaecology an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 5. Februar 1965.
  11. a b c d Mitteilung über die Ernennung von Ian MacGillivray zum Regius Professor of Obstetrics and Gynecology. In: Medical News. In: British Medical Journal, 13. Februar 1965. PMC 2165442 (freier Volltext)
  12. Nachruf auf Sir Dugal Baird. In: British Medical Journal, 29. November 1986. PMC 1342222 (freier Volltext)
  13. Academic Obstetrics and Gynaecology: Overview auf der Website der University of Aberdeen; abgerufen am 16. Dezember 2016.
  14. a b History: Sir Dugald Baird auf der Website der University of Aberdeen; abgerufen am 12. Februar 2018.
  15. a b Mitteilung über die Ernennung von Alexander Allan Templeton zum Regius Professor of Obstetrics and Gynaecology an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 1. Februar 1985.
  16. Vorstellung des MacGillivray Academic Centres auf der Website der University of Aberdeen; abgerufen am 19. Dezember 2016.
  17. a b c d Honours for RCOG’s past president. In: Abortion Review, 5. Januar 2009.
  18. New Year Honours. In: The Scotsman – Scotland’s National Newspaper, 31. Dezember 2008.
  19. Profil von Siladitya Bhattacharya auf der Website der University of Aberdeen; abgerufen am 4. Januar 2016.