Regla (Kuba)
Regla ist einer der 15 Stadtbezirke von Havanna mit 42.420 Einwohnern auf einer Fläche von 9,2 km² (Zensus 2012). Verwaltungsrechtlich hat Regla den Status eines Municipios.
Der Ort ist ein Handels- und Industrievorort mit Werften, Docks, Raffinerien und Gießereien und ist bekannt für seine reiche Kolonialgeschichte. Er ist die Heimatstadt der Schriftstellerin Dulce Chacón (1954–2003), der Guaracheros de Regla[1] und der traditionellen Santería-Feiern der Virgen de Regla.
Während der Kolonialperiode bildete Regla sich um die 1690 gegründete Kapelle Nuestra Señora de Regla.[2] Während des 19. Jahrhunderts stellte der Ort ein Zentrum für Schmuggelaktivitäten dar.
Im Juni 1847 kamen in Regla die ersten 200 chinesischen Kontraktarbeiter auf Kuba an,[3] die als billige Arbeitskräfte zum teilweisen Ersatz der afrikanischen Sklaven ins Land geholt wurden und deren Anzahl später inselweit auf rund 150.000 stieg.[4] Mehrere hundert Chinesen siedelten sich in Regla an.[5] An das historische Ereignis von 1847 erinnert eine Gedenktafel am Hafen.
Die Schwesterstadt Reglas ist Richmond, Kalifornien. In Regla befindet sich auch der Colina Lenin (Leninhügel).
Weblinks
- Regla in der staatlichen kubanischen Online-Enzyklopädie EcuRed (spanisch)
- Guije.com estudios en la cultura y la historia de Cuba: El Municipio de Regla
Einzelnachweise
- ↑ en:Guaracheros de Regla
- ↑ Guije.com estudios en la cultura y la historia de Cuba: La Virgen de Regla; Koordinaten: 23° 7′ 53,7″ N, 82° 20′ 10,5″ W
- ↑ Kathleen López: The Revitalization of Havana's Chinatown: Invoking Chinese Cuban History. In: Walton Look Lai, Chee Beng Tan (Hg.): The Chinese in Latin America and the Carribbean. Brill, Leiden 2010, S. 211
- ↑ Bert Hoffmann: Kuba. C.H. Beck, München 2009, S. 141
- ↑ Kathleen López: Chinese Cubans: A Transnational History. University of North Carolina Press 2013, S. 83f