Reichstagswahlkreis Waldeck-Pyrmont

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Waldeck (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 373) war der Reichstagswahlkreis für das Fürstentum Waldeck für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er umfasste das ehemalige Fürstentum Waldeck-Pyrmont.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 57.281
1895 57.766
1900 57.918
1905 59.127
1910 61.707
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 57,6 25,4 17,0
1907 52,9 25,9 21,2
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 95,5 2,9
1905 95,2 3,2
1910 93,7 4,6

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 Ludwig Severin NL 0
Reichstagswahl August 1867 Wilhelm Adolf Lette NL
Ersatzwahl 1869 Wilhelm Wehrenpfennig NL 0
Reichstagswahl 1871 bis 1877 Johannes Miquel NL
Reichstagswahl 1877 bis 1878 Theodor von Bunsen NL 0
Reichstagswahl 1878 bis 1895 Friedrich Boettcher NL 0
Ersatzwahl 1895 bis 1903 Julius Konrad Müller DSozRefP 0
Reichstagswahl 1903 bis 1912 Heinz Potthoff FrVg
Reichstagswahl 1912 bis 1913 Georg Vietmeyer WVg
Ersatzwahl 1913 bis 1918 Friedrich Naumann FoVP

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1867 (Februar)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. 2704 Stimmen wurden abgegeben. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 2703.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ludwig Severin NL 2104 77,8 % 0
Otto Speyer unbekannt 302 11,2 % * 1822, 1852 bis 1870 Lehrer an der Höheren Bürgerschule in Arolsen, wissenschaftlicher Schriftsteller
0 Sonstige 297 11 0

1867 (August)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 562.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Theodor von Bunsen NL 556 98,9 % 0
0 Sonstige 6 1,1 0

Theodor von Bunsen lehnte das Mandat wegen Doppelwahl ab und nahm stattdessen das Mandat in Solingen an.

Ersatzwahl am 30. September 1867[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Wilhelm Adolf Lette NL 658 % 0
Georg von Vincke AL 48 % 0
0 Sonstige 0

Lette starb am 3. Dezember 1868.

Ersatzwahl am 16. März 1869[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Wilhelm Wehrenpfennig NL 2069 % 0
Eduard Orth NL 1543 % 0
0 Sonstige 0

1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 9520. 5087 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 53,4 %.Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 5083.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Johannes Miquel NL 4001 78,7 % 0
Eduard Orth NL 1077 21,2 % 0
0 Sonstige 5 0,1 0

1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 9362. 4372 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 46,7 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 4349.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Johannes Miquel NL 4252 97,8 % 0
Karl Strossen K 92 2,1 % Bürgermeister in Herford, Direktor der Strafanstalt Herford und Münster, MdL
0 Sonstige 5 0,1 0

1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 9654. 5012 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 51,9 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 4998.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Theodor von Bunsen NL 4222 84,5 % 0
Karl Strossen K 237 4,7 % 0
Richard Graf zu Waldeck und Pyrmont-Bergheim K 513 10,3 % 0
0 Sonstige 26 0,5 0

1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 9852. 6732 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 68,3 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 6701.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 3886 58 % 0
Siegfried von Quast-Radensleben K 1702 25,4 % 0
Theodor von Bunsen 1109 16,5 % 0
0 Sonstige 4 0,1 0

1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 10306. 6773 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 65,7 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 6754.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 4811 71,2 % 0
Siegfried von Quast-Radensleben K 1941 28,8 % 0
0 Sonstige 2 0 0

1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 10399. 6831 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 65,7 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 6802.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 3589 52,7 % 0
Siegfried von Quast-Radensleben K 1753 25,8 % 0
Theodor Barth DFrP 1455 21,4 % 0
0 Sonstige 5 0,1 0

1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 10854. 6495 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 59,8 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 6444.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 6264 97,2 % 0
0 Zentrum 88 1,4 % 0
0 Sonstige 92 1,4 0

1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 11082. 7855 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 70,9 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 7834.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 3353 42,8 % 0
Johannes Quistorp AS 1976 25,2 % 0
Otto Rohland DFrP 2005 25,6 % 0
Wilhelm Pfannkuch SPD 488 6,2 % 0
0 Sonstige 12 0,2 0

8864 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 80 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 8837.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 5370 60,8 % 0
Otto Rohland DFrP 3467 39,2 % 0
0 Sonstige 0

1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 11548. 8132 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 70,4 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 8112.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Boettcher NL 4061 50,1 % 0
Johannes Quistorp DRefP 2109 26 % 0
Gustav Roesicke BdL 1235 15,2 % 0
Gustav Garbe SPD 681 8,4 % 0
0 Sonstige 26 0,2 0

Die Wahl wurde auf Antrag der Deutschen Reformpartei am 7. Mai 1895 vom Reichstag für ungültig erklärt.

Ersatzwahl am 9. Juli 1895[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Ersatzwahl am 9. Juli 1895 fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 11670. 8489 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 72,7 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 8462.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Julius Konrad Müller DSozRefP 3448 40,7 % 0
Friedrich Boettcher NL 2498 29,5 % 0
Adrian Schücking FrVP 1778 21 % 0
Gustav Garbe SPD 702 8,3 % 0
0 Sonstige 36 0,4 0

9109 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 78 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 9072.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Julius Konrad Müller DSozRefP 5081 56 % 0
Friedrich Boettcher NL 3991 44 % 0
0 Sonstige 0

1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 11732. 7162 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 61 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 7146.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Julius Konrad Müller DSozRefP 3394 47,5 % 0
Gustav Fink NL 1458 20,4 % 0
Wilhelm Schwarze Zentrum 53 0,7 % 0
Rickert FrVg 1057 14,8 % Landesdirektor a. D. in Danzig
Ludwig Dettmering SPD 1169 16,4 % 0
0 Sonstige 12 0,2 0

7250 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 61,8 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 7208.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Julius Konrad Müller DSozRefP 4251 59 % 0
Gustav Fink NL 2957 41 % 0
0 Sonstige 0

1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 12321. 9101 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 73,9 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 9065.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinz Potthoff FrVg 2891 31,9 % 0
Julius Konrad Müller DSozRefP 4155 45,8 % 0
Wilhelm Schwarze Zentrum 176 1,9 % 0
Ludwig Dettmering SPD 1830 20,2 % 0
0 Sonstige 13 0,2 0

10253 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 83,2 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 10228.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinz Potthoff FrVg 5184 50,7 % 0
Julius Konrad Müller DSozRefP 5044 49,3 % 0

1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 12776. 11183 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 87,5 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 11167.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinz Potthoff FrVg 4609 41,3 % 0
Dieprand von Richthofen DSozP 4057 36,3 % 0
Friedrich Boettcher NL 1373 12,3 % 0
Ernst Müller SPD 1122 10 % 0
0 Sonstige 6 0,1 0

11252 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 90,2 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 11498.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinz Potthoff FrVg 5981 52 % 0
Dieprand von Richthofen DSozP 5517 48 % 0

1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 13661. 11758 Stimmen wurden im ersten Wahlgang abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 86,1 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 11731.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Vietmeyer WVg 4403 37,5 % 0
Oskar Varnhagen NL 2037 17,4 % 0
Otto Nuschke FoVP 3687 31,4 % 0
Karl Weddig SPD 1600 13,7 % 0
0 Sonstige 4 0 0

12.280 Stimmen wurden in der Stichwahl abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 89,9 %. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 12.231.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Vietmeyer WVg 6192 50,6 % 0
Otto Nuschke FoVP 6039 49,4 % 0

Ersatzwahl 1913[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Deutsche Reichstag am 7. April 1913 die Wahl von Georg Vietmeyer vom 12. Januar 1912 wegen Nichteinhaltung von Formvorschriften, Einflussnahmen von Seiten der Behörden und Behinderungen der Wahlagitation für ungültig erklärt worden war, kam es zu einer Ersatzwahl.

Es fanden zwei Wahlgänge statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Vietmeyer WVg 5648 0
Friedrich Naumann FoVP 4947 0
Karl Weddig SPD 1016 0

Bei der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Vietmeyer WVg 6327 48,9 % 0
Friedrich Naumann FoVP 6602 51,1 % 0

[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Klein: Die Hessen als Reichstagswähler. Erster Band: Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933. 1989, ISBN 3-7708-0924-6, S. 985–1032.
  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 1. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1462–1466.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 288–289.
  • L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 178, Digitalisat.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Ersatzwahl zum Reichstag im Wahlkreis Waldeck-Pyrmont, 11. Juni 1913“, in: Zeitgeschichte in Hessen online (Stand: 31. Juli 2022)