Richard Barnfield

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Richard Barnfield (* 1574; † 1620 oder 1627) war ein englischer Dichter des elisabethanischen Zeitalters.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine weitgehend ungesicherten Lebensdaten (Taufe am 13. Juni 1574, Immatrikulation 1589 in Oxford) beruhen auf späten Archivrecherchen. Das bis heute erhalten gebliebene Interesse an Barnfield beruht vor allem auf seinen engen, aber weitgehend obskuren Beziehungen zu William Shakespeare. Er soll 1593 nach London gekommen sein.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als sein anonym erschienenes erfolgreiches Erstlingswerk gilt The Affectionate Shepherd (1594). Zwei Monate später (1595) folgte sein zweites Werk Cynthia, with certain Sonnets, and the legend of Cassandra. Es folgen The Encomion of Lady Pecunia (1598) und The Complaint of Poetry for the Death of Liberality. 1599 wird The Passionate Pilgrim veröffentlicht mit der Autorangabe "By W. Shakespeare" auf der Titelseite. Merkwürdigerweise enthält das Gedichtbüchlein zwei Gedichte von Richard Barnfield, wie auch von anderen Dichtern (Griffins, Marlowe).

Tarnname?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Barnfield war bis in die 1870er Jahre so gut wie unbekannt und erlangte erst mit der aufkommenden Shakespeare-Forschung einen gewissen Bekanntheitsgrad als „Elizabethan poet“, insbesondere, weil erkannt wurde, dass die Gedichte 8 und 20 in Shakespeares „The Passionate Pilgrime“ (1599) von ihm stammen müssten. Weitaus logischer als diese Vermutung ist jedoch die These, dass Richard Barnfield ein Deckname von Marlowe/Shakespeare war, der die wahre Identität des überlebenden Dichter in der Anonymität verschleiern sollte. Dass diese Schlussfolgerung keineswegs aus der Luft gegriffen ist, begründet Conrad auf Grund einer Analyse der Texte von Barnfields Werken.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Barnfield, Kenneth Borris, George Klawitter: The Affectionate Shepherd. Celebrating Richard Barnfield. London 2001, ISBN 1-57591-049-7.
  • Bastian Conrad: Der wahre Shakespeare, Christopher Marlowe. Zur Lösung des Jahrhunderte alten Autorschaftsproblems. 5. Auflage. Buch und Media, 2016, ISBN 978-3-86520-374-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Todesjahr von Richard Barnfield wird unterschiedlich datiert. Robert Maslen nennt 1627 als Todesjahr in seinem Eintrag in: Michael Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The Oxford Companion to Shakespeare. 2. Ausgabe. Oxford University Press, Oxford 2015, ISBN 978-0-19-870873-5, S. 28. Sonia Massai datiert dagegen in ihrem Eintrag in The Oxford Dictionary of National Biography den Tod Barnfields auf das Jahr 1620. Laut Massai beruht die Angabe von Barnfields Tod im Jahre 1627 auf der Annahme, dass er jener Richard Barnfield gewesen sei, dessen Testament im Lichfield Joint Record Office erhalten. Ihr zufolge handelt es sei bei diesem Testament jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit um das Testament des gleichnamigen Vaters von Richard Barnfield. Barnfield, Richard. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (doi:10.1093/ref:odnb/1487 Lizenz erforderlich), Stand: 23. September 2004, abgerufen am 11. September 2022.