Richard C. Schneider

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Schneider während eines Drehs in Nikosia anlässlich der Öffnung der Grünen Linie (2008)

Richard Chaim Schneider (* 6. Januar 1957 in München) ist ein deutscher Journalist, Autor, Theaterregisseur und Leiter des ARD-Studios in Rom.

Leben

Schneider wurde als Sohn ungarischer Schoah-Überlebender geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte sowie Philosophie. Er war mehrere Jahre als Regieassistent, Dramaturg und Regisseur an Stadt- und Staatstheatern in Amsterdam, Bonn, München und Wien tätig. Nach einem längeren Forschungsaufenthalt in Jerusalem begann er, als freier Journalist für verschiedene Printmedien zu schreiben. Ab 1989 arbeitete er für die ARD und berichtete seitdem regelmäßig aus dem Nahen Osten. Von 2006 bis Ende 2015 war er Leiter des ARD-Fernsehstudios in Tel Aviv und verantwortlich für Israel, die Palästinensischen Autonomiegebieten und Zypern.[1][2] Im März 2016 hat Schneider aufgrund einer Versetzung nach fast 10 Jahren in Israel eine Stelle in Rom als Leiter des ARD-Fernsehstudios und Chefkorrespondent für Italien, Griechenland, Malta und den Vatikan angetreten.[3][4]

Schneider veröffentlicht u. a. auch regelmäßig Beiträge in einem Videoblog, in dem er weitergehende Zusammenhänge und Hintergründe seines aktuellen Arbeitsgebiets als Auslandskorrespondent beleuchtet. Auch Beiträge über das alltägliche Leben oder über die Sehenswürdigkeiten in seinem Berichtsgebiet finden ihren Platz. Sein Videoblog aus dem Nahen Osten trug den Titel Zwischen Mittelmeer und Jordan, sein aktueller Videoblog aus Südeuropa heißt Wo Europa begann.

Auszeichnungen

  • 2000: Bayerischer Fernsehpreis und Civis Medienpreis für die vierteilige Dokumentation Wir sind da! Juden in Deutschland nach 1945.[5]
  • 2007: Tagesthemen-Award für eine Reportage aus einer Kassam-Fabrik des Islamischen Jihad in Gaza.[6][2]
  • 2009: Bayerischer Fernsehpreis für die Dokumentation Tage des Schreckens über den Krieg im Gazastreifen, da es ihm damit gelungen sei, mitfühlend die Leiden auf beiden Seiten darzustellen.[7]
  • 2011: Grimme-Preis als Mitwirkender an der KiKA-Produktion Schnitzeljagd im Heiligen Land an der u. a. das ARD-Studio Tel Aviv maßgeblich beteiligt war.[8][9]
  • 2013: Tagesthemen-Award für eine Reportage über den Gaza-Krieg 2012.[2]
  • 2014: Grimme Online Award in der Kategorie Information für das Webspecial Zwischen Hoffnung und Verzweiflung – der neue Nahe Osten, das umfangreiche Hintergrundinformationen zur gleichnamigen Dokumentation aufbereitet.[10]
  • 2015: Tagesthemen-Award in der Kategorie Social Media für die herausragende Darstellung seines Berichtsgebiets auf Twitter und in dem trimedialen Blog aus Tel Aviv.[11]

Bücher

  • Zwischenwelten. Ein jüdisches Leben im heutigen Deutschland. Kindler, München 1994, ISBN 3-463-40204-1; vollständig überarbeitete und ergänzte Taschenbuchausgabe: Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-77216-7
  • mit Esaias Baitel: Der vergessene Stamm. Die äthiopischen Juden und ihre Geschichte. Brandstätter, Wien 1995, ISBN 3-85447-588-8
  • mit Peter Ferdinand Koch: Geheim-Depot Schweiz. Wie Banken am Holocaust verdienen. List, München/Leipzig 1997, ISBN 3-471-79345-3
  • Fetisch Holocaust. Die Judenvernichtung – verdrängt und vermarktet. Kindler, München 1997, ISBN 3-463-40299-8
  • Israel am Wendepunkt. Von der Demokratie zum Fundamentalismus? Kindler, München 1998, ISBN 3-463-40252-1
  • Wir sind da! Die Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis heute. Ullstein, Berlin 2000, ISBN 3-89834-006-6; als Hörbuch: Der Hörverlag, München 2001, ISBN 3-89584-518-3
  • Wer hat Schuld? Wer hat Recht? Was man über den Nahostkonflikt wissen muss. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-550-07638-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Corinna Emundts: tagesschau-Chat: Richard C. Schneider, ARD-Korrespondent Tel Aviv. In: tagesschau.de. Norddeutscher Rundfunk, 7. Mai 2008, abgerufen am 4. Januar 2010 (Chatprotokoll mit Kurzbiografie).
  2. a b c Keynote-Speaker beim 13. Alpensymposium 2015 – Referenten: Richard C. Schneider. In: alpensymposium.ch. Internationales Alpensymposium, , abgerufen am 27. Januar 2016.
  3. Philipp Peyman Engel: ARD-Korrespondent: »Ich wäre verdammt gerne geblieben«. In: juedische-allgemeine.de. Zentralrat der Juden in Deutschland, 24. Dezember 2015, abgerufen am 24. Dezember 2015.
  4. Richard C. Schneider. In: korrespondenten.tagesschau.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 28. März 2016: „Richard C. Schneider war seit September 2006 Leiter des Studios Tel Aviv. Ab 1. März 2016 ist er Korrespondent in Rom.“
  5. Stadtspaziergänge – Studio Tel Aviv. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 6. Mai 2013, abgerufen am 27. Januar 2016.
  6. ARD-aktuell vergibt Tagesthemen-Awards. In: presseportal.de. news aktuell GmbH, 6. Juli 2007, abgerufen am 27. Januar 2016.
  7. Seehofer verleiht Bayerischen Fernsehpreis 2009. In: bayern.de. Bayerische Staatskanzlei, 15. Mai 2009, abgerufen am 23. Januar 2016.
  8. Grimme-Preis für „Schnitzeljagd im Heiligen Land“. In: presseportal.de. news aktuell GmbH, 16. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2016.
  9. Sonderpreis Kultur des Landes NRW – Schnitzeljagd im Heiligen Land (KI.KA). In: grimme-institut.de. Grimme-Institut, , abgerufen am 27. Januar 2016.
  10. Preisträger 2014 – Zwischen Hoffnung und Verzweiflung – der neue Nahe Osten. In: grimme-institut.de. Grimme-Institut, , abgerufen am 27. Januar 2016.
  11. Anja Miller: Tagesthemen-Awards – Zwei Preise für den BR. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 23. September 2015, abgerufen am 27. Januar 2016.