Rodolfo Opazo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2016 um 14:47 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Satzzeichen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Rodolfo Opazo Bernales.png
Rodolfo Opazo Bernales

Rodolfo Opazo Bernales (* 8. März 1935 in Santiago de Chile) ist ein Chilenischer Maler, Graveur, Bildhauer und Professor an der Universität von Chile.[1]

Familie

Er wurde als Sohn von Rodolfo Opazo Tocornal und Paulina Bernales Días del Valle geboren. Er ist der Neffe von Eduardo und Pedro Opaso Letelier und der Cousin von Pedro Opaso Cousiño.

In erster Ehe war er mit María Pía Cousiño Noé, Tochter von Luis Cousiño Mac Iver und Ada Noé Pizzo, verheiratet. Aus dieser Ehe hat er zwei Kinder, Rodrigo und Diego Opazo Cousiño. In zweiter Ehe heiratete er die Kostümdesignerin María Paz Romero, aus dieser Ehe stammen seine zwei Töchter Camila und Isidora Opazo Romero.

Rodolfo Opazo beschreibt die Inspirationsquelle für sein Studium und seinen Entschluss, Künstler zu werden, folgendermaßen: „Mein Vater hat mir und meinen Geschwistern als Kinder viel Musik abgespielt, insbesondere Der Ring des Nibelungen von Wagner“, und fügt hinzu: „Mein Vater zeigte uns gleichzeitig Zeichnungen von Gustave Dore. Dass hat mich sehr beeindruckt und ich bekam Gefallen an der Musik.“

Studien

Er kam auf die Schule Colegio de los Sagrados Corazones in Santiago. Seine Schulbildung musste jedoch aufgrund seines Stotterns unterbrochen werden, infolgedessen kam er an eine Schule für Stotterer und genoss Privatunterricht. Später schloss er seine Schulbildung an der ersten Schule ab.

Er machte seine Ausbildung an der Kunstakademie Chiles. Sein künstlerisches Schaffen begann 1957 als er 22 Jahre alt war. Danach wurde er in der Werkstatt 99 aufgenommen, um eine Ausbildung als Graveur zu machen. 1961 ließ er sich in New York nieder, wo er ein Stipendium der Panamenischen Union erhielt, um Kunst beim Pratt Graphic Art Center studieren zu können.

Er gehört zur Generation der sechziger Jahre, zusammen mit Rose Bur, José Balmes und anderen. Seine Arbeit allerdings schreibt sich in die Linie von Roberto Matta, Enrique Zañartu und dessen älteren Bruder Nemesio Antúnez Zañartu ein.

Universitätsstudium und dessen Einfluss

Datei:Opazo, Rodolfo - Imagenes de barrio -m El Golf fRF19.jpg
Imagenes de barrio El Golf

1963, zurück in Chile, begann er seine Karriere als Professor an einer Akademie für angewandte Kunst und wurde 1969 zum Hauptprofessor der Malwerkstätten der Kunstfakultät der Universität in Chile. Er übte dieses Amt bis 1993 aus.

Während seiner Jahre als Professor beeinflusste er die Schüler der achtziger Jahre sehr, unter anderen Samy Benmayor, Bororo, Matias Pinto D´Aguilar und Omar Gatica. Alle diese Schüler wurden Teil des sogenannten Jahrgang der achtziger Jahre.

In einem Interview mit der Zeitschrift Capital vom 26. September 2013 beschreibt er die Beziehung zwischen dem Malen und der Poesie: „1970 wurde ich zum Hauptprofessor der Malwerkstätte der Universität von Chile ernannt, mich interessierte die Reflexion der Poesie in Bezug aufs Malen. Ich dachte, dass wenn die Schüler Vicente Huidobro, Michel Foucault oder T. S. Eliot verstehen könnten, würden sie verstehen, wie die Realität gebildet wird. Einige haben die Tiefe dieses Gedankens verstanden, andere auch nicht.“

Seine Kunst

Datei:Tentación San Antonio. Oleo sobre tela.jpg
Tentación San Antonio. Oleo sobre tela

Die Malerei von Rodolfo Opazo Bernales ist seit seiner Kindheit sehr von seinen persönlichen Erfahrungen geprägt. Die Reflexion über sein Umfeld, den Mensch, den Tod und die Spiritualität ist in seinem ganzen beruflichen Werdegang präsent. Insbesondere die Poesie von T. S. Eliot, César Vallejo und Miguel Hernández und ein Essay von Michael Foucault, wo dieser ein Mensch mit mystischer Haltung als ein erschütterter, angegriffener und durchgeschüttelten Menschen überlegt. Eine weitere Inspirationsquelle war Vicente Huidobro, von der er sich später distanzierte, um den Schwerpunkt auf die menschliche Abstraktion zu setzen.

In seinem Werk hat der Mensch eine Universalhaltung, versinkt in seiner Alltäglichkeit, die geprägt ist von Druck, Mängeln und von einsamen Ängsten. Daher lässt sich erklären, warum der Künstler Gesichter nie klar malt.

In seinem Werk erscheinen Wesenszüge wie Kritik, Sarkasmus, Ironie und das erotische Element, ein für ihn wesentliches Merkmal des Menschen.

Seine große Begeisterung für Literatur, Poesie, Musik und die ländliche Umgebung, die ihn normalerweise umgibt, sind seine ständigen Inspirationsquellen. Durch sie entwickelt er sich fort und finden Änderungen in seinem Kunstschaffen statt, wenn er sich dafür entscheidet. [2]

Er hat eine Arbeitsdisziplin, die er jeden Tag wiederholt, seit er 1970 als Professor an der Universität zu arbeiten begann. Auch im Ruhestand folgt er streng diesem Arbeitsplan, was ihm erlaubt, seine künstlerische Inspiration weiter zu entwickeln.

Kategorisierung seiner Kunst

Datei:Rodolfo Opazo Bernales, MNBA.JPG
Visión comunicable N°2

Bei mehreren Gelegenheiten wurde versucht, Rodolfo Opazos Kunst zu kategorisieren. Meistens wurde seine Kunst als Surrealismus bezeichnet. Opazo beabsichtigt nur, seine subjektive Vision der natürlichen und der alltäglichen Realität durch eine für ihn notwendige Ikonographie zum Ausdruck zu bringen. Die eigene und spezifische Schöpfung eines Bildes, das aus seiner Welt entsteht, stimmt manchmal mit dem „zufälligen“ Vorgang des Surrealismus überein.

Die wichtigsten Merkmale seines Werkes sind die Ruhelosigkeit, die beabsichtigte Unvollständigkeit, die unvollständige Erzählung, das Fehlen der Rahmenhandlung, das fehlende Ende der Geschichte, die Farbe und die Komposition, die all dies vereint.[3]

Auszeichnungen und Anerkennungen

Datei:Rodolfo Opazo.jpg
Rodolfo Opazo Bernales
  • Van Buren Erwähnung 1959.
  • Kaufpreis durch die South American Art Today, in Dallas Vereinigte Staaten,1959.
  • Erster Kunstpreis, Salón Oficial von 1960.
  • Sonderpreis ehrenvolle Erwähnung, V. Biennale in Sao Paulo, Brasilien,1960.
  • Preis der Kulturabteilung, II Biennale in Córdoba, Argentinien,1963.
  • Erster Preis CRAV, zeitgenössisches Kunstmuseum, Santiago de Chile,1964.
  • Preis ESSO-Wettbewerb, Nationales Kunstmuseum,1965.
  • Preis der Kulturabteilung, II Biennale in Córdoba, Argentinien,1966.
  • Zweiter Kunstpreis CAP,1966.
  • CODEX-Preisträger, Nationales Kunstmuseum, Buenos Aires, Argentinien,1969.
  • Ehrenerwähnung, X. Kunstfestival, Cali, Kolumbien, 1970.
  • Internationaler Kunstpreis, Biennale in Montevideo, Uruguay, 1970.
  • Benson & Hedges-Preis, Nationales Kunstmuseum, Buenos Aires, 1977.
  • Silbermedaille, Kunstbiennale in Valparaíso, 1979.
  • Erster Kunstpreis, Kunstwettbewerb Lircay, Talca, Chile, 1980.
  • Erster Kunstpreis, Nationaler Kunstwettbewerb, Santiago de Chile, Chile, 1980.
  • EmiliaFontana-Preis, I. Sportbiennale, Montevideo, Uruguay, 1981.
  • Besondere Erwähnung, XVII. Internationales Kunstfestival, Cagnes, Frankreich, 1995.
  • Preis des Kritikerkreises von Valparaíso, Chile, 1995.
  • Nationaler Kunstpreis von Chile, 2001.

Seine Werke befinden sich in verschiedenen Ländern der Welt

Estaxción Metro de barrio El Golf
  • Museum für amerikanische Kunst
  • Punta del Este, Uruguay
  • Lateinamerikanisches Museum für moderne Kunst, Washington, Vereinigte Staaten
  • Kunstmuseum Dallas, Vereinigte Staaten
  • Museum für moderne Kunst, Bogotá, Kolumbien
  • Carol Reece-Museum, Tennessee, Vereinigte Staaten
  • Kunstmuseum Malmö, Schweden
  • Museum des Kunstinstitutes von Panamá, Panamá
  • Metropolitan Museum, New York; Museum für moderne Kunst, New York, Vereinigte Staaten
  • Museum für moderne Kunst, Buenos Aires, Argentinien
  • Kunstmuseum Montevideo, Uruguay
  • Museum Ralli, Punta del Este, Uruguay
  • Universität Texas, Austin, Vereinigte Staaten
  • IKA-Sammlung, Córdoba, Argentinien
  • Internationale Braniff-Sammlung, Dallas, Vereinigte Staaten
  • Manuel Checa-Sammlung, Lima, Peru
  • Bank „Banco de La República“, Bogotá, Kolumbien
  • Chase Manhattan Bank, New York, Vereinigte Staaten, Ausstellung von Rodolfo Opazo Bernales‘ Kunstwerken aus dem Nationalen Kunstmuseum (Chile).

Rückzug aus der Kunst

Am 26. Dezember 2013 erzählt er in einem Interview mit der Zeitschrift Capital von einem Schlaganfall, den er 2008 erlitt. Dieser Unfall hindert ihn daran, sich wie bisher seiner Kunst zu widmen und daher hat er sich pensionieren lassen. Im Interview wird erzählt, er sei eines Nachmittags in seiner Werkstatt in Lamp so heftig aufs Gesicht gefallen, dass er dadurch ins Koma fiel und eine Hirnblutung erlitt. Er wäre fast daran gestorben. Er sagt, dass er kein Licht am Ende des Tunnels gesehen habe und dass er dank seiner Familie, ihm selbst und dank Pater Alberto Hurtado noch am Leben sei. Nachdem er aus dem Koma erwachte, musste er eine lange Rehabilitation durchstehen. Seitdem kümmert sich seine Familie um ihn.

Einzelnachweise

  1. Biographie Rodolfo Opazo Bernales Museo Nacional de Bellas Artes
  2. Biographie Rodolfo Opazo Bernales
  3. Biografías y Vidas sobre Rodolfo Opazo Bernales

Weblinks

Commons: Rodolfo Opazo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien