Rottendorf (Niedermurach)

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Rottendorf
Gemeinde Niedermurach
Koordinaten: 49° 28′ N, 12° 21′ OKoordinaten: 49° 27′ 36″ N, 12° 20′ 55″ O
Höhe: 500 m
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 92545
Vorwahl: 09671
Rottendorf (2012)

Rottendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niedermurach im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rottendorf liegt ungefähr 2 km südlich der Staatsstraße 2156 und 3 km nordwestlich von Niedermurach zwischen dem 555 m hohen Gabesberg und dem 529 m hohen Luderbühl. Nördlich von Rottendorf entspringt der Döferingbach, speist direkt bei der Ortschaft einen größeren Weiher und mündet nordöstlich von Pertolzhofen in die Murach.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rottendorf wurde in den Musterungsprotokollen von 1587 erstmals schriftlich erwähnt.[2] In Statistische Darstellung der Oberpfalz und ihrer Hauptstadt Amberg von Joseph von Destouches aus dem Jahr 1809 wurde Rottendorf mit sieben Häusern als zu Fuchsberg und Teunz gehörig aufgezählt.[3] Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) war Rottendorf Teil der Pfarrei Niedermurach und hatte 21 Häuser und 160 Einwohner.[4] Am 12. Januar 1946 wurde die Gemeinde Rottendorf aufgelöst und nach Niedermurach eingemeindet. Die Bevölkerung von Rottendorf war gegen diese Eingemeindung. Einige Jahre später wurde die Eingemeindung rückgängig gemacht und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.[5] Rottendorf bildete 1969 zusammen mit Enzelsberg, Holmbrunn, Ödhöfling, Reichertsmühle, Schlotthof und Voggendorf die Gemeinde Rottendorf mit insgesamt 268 Einwohnern und 1167,25 ha Fläche.[6] In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde in Rottendorf wie in vielen anderen Gemeinden der Oberpfalz durch die Flurbereinigung das natürliche Gleichgewicht gestört. Der Landschaft sowie der Pflanzen- und Tierwelt wurden durch das Abholzen der Feldgehölze, chemische Unkrautbekämpfungsmittel, Vernichtung der mosaikartig zusammengesetzten Landschaft aus Tümpeln, Teichen, Ödland, Feldgehölzen und Feldrainen irreversible Schäden zugefügt.[7] Am 31. Dezember 1990 hatte Rottendorf 108 Einwohner und gehörte zur Pfarrei Niedermurach.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Rottendorf gibt es eine 1926 erbaute Kapelle.
  • Vom in nordöstlicher Richtung zwei Kilometer entfernten Voggendorf kommt der Fränkische Jakobsweg, der mit einer weißen Muschel auf hellblauem Grund markiert ist. Nächste Station am Fränkischen Jakobsweg ist das zwei Kilometer südwestlich von Rottendorf liegende Enzelsberg.[9]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
  • Fränkischer Albverein (Hrsg.): Auf dem Jakobsweg von Tillyschanz über Schwandorf nach Nürnberg. Verlag Seehars, 97215 Uffenheim 1997, ISBN 3-927598-22-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rottendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Teresa Guggenmoos: Die Natur. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 26, 28, 30.
  2. Erich Mathieu: Zur Geschichte der Stadt Oberviechtach. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 66.
  3. Dieter Jüngling: Geschichte der Gemeinden Teunz und Fuchsberg. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 142.
  4. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 380
  5. Erich Mathieu: Aus der Geschichte der Gemeinden Lind, Niedermurach, Obermurach, Pertolzhofen und Wagnern. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 85.
  6. Hans Berger: Der Landkreis Oberviechtach in Zahlen. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 167.
  7. Anton Hösl: Natur- und Landschaftsschutz. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 49, 50.
  8. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 448
  9. Fränkischer Albverein(Hrsg.): Auf dem Jakobsweg von Tillyschanz über Schwandorf nach Nürnberg. Verlag Seehars, 97215 Uffenheim 1997, ISBN 3-927598-22-4, S. 25