Rudolf Wiggers

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Rudolf Wiggers (* 25. April 1902 in Hamburg; † 9. September 1971 in Osnabrück[1]) war ein deutscher Altphilologe und nationalsozialistischer Rassenideologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr. Wiggers: Direktorenwechsel in Kiel 1966

Wiggers, Sohn eines Kaufmanns und Senators, studierte in Rostock Klassische Philologie und Archäologie. Nach der Promotion 1927 wurde er Studienrat in Rostock. Seit 1930 wirkte er auch als Lehrbeauftragter und Dozent (nicht Prof.) an der Universität Rostock. 1932 trat er in die NSDAP und den NSLB ein. Er wurde Gausachbearbeiter für Rassefragen im Gau Mecklenburg und publizierte in Lehrerzeitschriften. Sein „Rassebüchlein“ folgte den antisemitischen Ideen von Ludwig Ferdinand Clauß. 1936 organisierte er eine zentrale Gauveranstaltung über „Rassenkunde“ in Schwerin mit Vorträgen über die „Rassenseelenkunde“ von Clauß.

1951–1959 war Wiggers Studienrat am Ratsgymnasium in Osnabrück[2], anschließend von 1959 bis 1966[3] Direktor der Kieler Gelehrtenschule.[4] Prof. war er auch in Kiel nicht. Danach wurde er noch für ein Jahr Landesschuldirektor, dem 1967 sein Vorgänger im Direktorenamt Erwin Assmann folgte.[5]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des philosophischen Mythos der Griechen. Adler, Rostock 1927 (Dissertation, Universität Rostock, 1927).
  • Werner Dittrich/Erich Meyer, für den Gau Mecklenburg bearbeitet v. Rudolf Wiggers: Kleine Erb- und Rassenkunde, Breslau 1935
  • Rassebüchlein für die deutsche Jugend. Beenken, Berlin 1936 (wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[6]).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wiggers, Rudolf. In: Hans-Christian Harten, Uwe Neirich, Matthias Schwerendt: Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs. Bio-bibliographisches Handbuch. Akademie Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-05-004094-7, S. 492 (online; Lebenslauf bis 1945).
  • Matthias Schwerendt: Rudolf Wiggers’ „Rassebüchlein für die Jugend“: Radikaler Antisemitismus und völkische Orientbilder in antisemitischen Lektüren für den nationalsozialistischen Unterricht. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Vorurteile in der Kinder- und Jugendliteratur. Metropol, Berlin 2010, ISBN 978-3-940938-75-6, S. 133–159.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf und Todesanzeige in Kieler Nachrichten vom 14. September 1971.
  2. Bericht in Kieler Nachrichten vom 16. und 17. November 1959.
  3. Bericht in Kieler Nachrichten vom 26. März 1966.
  4. Kieler Gelehrtenschule – 680 Jahre – Direktoren (Memento vom 19. November 2004 im Internet Archive), Website der Kieler Gelehrtenschule.
  5. Jürgen Fiege: Sprottenkiste: Sozialgeschichte einer Jugend in Kiel 1945 - 1966. 2018, abgerufen am 20. Juli 2019.
  6. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-w.html