Ruggero Bovelli

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Wappen von Ruggero Bovelli als Erzbischof von Ferrara (1952)
Grab des Erzbischöfs zu Füßen des Kreuzaltares, Dom zu Ferrara

Ruggero Bovelli (* 13. Januar 1875 in Pantalla; † 9. Juni 1954 in Ferrara) war ein italienischer Geistlicher und Erzbischof von Ferrara.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1915 wurde er zum Bischof von Modigliana ernannt, ab 1924 hatte er auch den Sitz von Faenza inne. 1929, im Jahr der Lateranverträge zwischen Staat und Kirche[1], wurde er zum Erzbischof von Ferrara befördert und trat am 5. Januar 1930 in die Erzdiözese ein und blieb bis zu seinem Tod im Amt.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde als „Pastor und Verteidiger“ der Stadt Ferrara bezeichnet, weil er verfolgte Bürger, die Juden von Ferrara und politische Dissidenten des Faschismus verteidigte.[2] Ein Brief von ihm vom 21. April 1945 an das alliierte Militärkommando hielt die Alliierten davon ab, schwere Waffen gegen die Stadt Ferrara einzusetzen, während diese drei Tage lang von deutschen Truppen evakuiert wurde.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt benannte eine Straße nach ihm.[3] Ein Gebäude der Erzdiözese, die Casa Mons. Bovelli, das er 1950 als Sitz für die Katholische Aktion kaufte, beherbergt noch heute die diözesanen Laienverbände[4]. 1955 wurde im rechten Querschiff der Kathedrale ein ihm gewidmetes Marmor-Grabdenkmal, entworfen vom Architekten Enrico Alessandri[5] und von Ulderico Fabbri ausgeführt, am Fuße der Kreuzigung von Niccolò Baroncelli und Domenico di Paris aufgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baruffaldi Amerigo: Mons. Ruggero Bovelli: quarant’anni di episcopato nelle vicende ecclesiali e politiche della prima metà del Novecento. Cartografica, Ferrara 2001, S. 292 (italienisch).
  • Bigoni Gastone: Mons. Ruggero Bovelli Pastor bonus in populo Una sapienza pastorale che guidò il risveglio preconciliare della chiesa di Ferrara. Cedoc SFR, Ferrara 2014, S. 321 (italienisch, Vorwort von A. Zerbiniy).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ruggero Bovelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ruggero Bovelli.
  2. Redazione: Monsignor Bovelli, «Pastore et Defensor» di Ferrara. 23. April 2012;.
  3. Via Monsignor Ruggero Bovelli. 27. März 2015;.
  4. Recuperata Casa Bovelli per il laicato diocesano. 22. Januar 2013;.
  5. Lucio Scardino: Neo-Estense in scultura – Falsi, autentici, «omaggi» e mercato delle statue a Ferrara tra Ottocento e Novecento. Liberty house, Ferrara 2006, S. 100y (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Francesco RossiErzbischof von Ferrara
1929–1954
Natale Mosconi
Vincenzo BacchiBischof von Faenza
1924–1929
Antonio Scarante
Luigi CapotostiBischof von Modigliana
1915–1929
Massimiliano Massimiliani