Rux (Band)

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Rux

Rux in der Skunk Hell (31. März 2007)
Allgemeine Informationen
Herkunft Seoul, Südkorea
Genre(s) Streetpunk
Gründung 1996
Gründungsmitglieder
Won Jong-hee (원종희)
Aktuelle Besetzung
Won Jong-hee
Ryu Myung-hoon (류명훈)
Lee Hyun-hee (이현희)
Yoon Hyung-sick (윤형식)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Lee Hyung-wi
Bass
Lee Seung-bok
Schlagzeug
Kang Dol-il
Gitarre
Park Jun-young
Schlagzeug
Kim Seuk-yun
Bass
Lee Ju-hyun
Gitarre
Park Gun-woo
Bass
Paul Bricky
Gitarre
Joey Queen
Schlagzeug
Lee Dong-hoon
Bass
Lee Tae-sun

Rux (럭스) ist eine Streetpunk-Band aus Seoul, Südkorea. Die Band wurde 1996 gegründet und veröffentlichte 1999 ihr erstes Album. Von den Gründungsmitgliedern ist nur noch Sänger Won Jong-hee in der Band. Er betrieb auch das Skunk Label und war Besitzer des Punkclubs Skunk Hell. Rux erlangte 2005 Bekanntheit, als sich Fans der Band während des Drehs einer Episode der Fernsehshow Music Camp auf der Bühne nackt auszogen.

Geschichte

Rux wurde 1996[1] gegründet, als sich die damalige Punkszene in Seoul hauptsächlich im und um Club Drug im Stadtviertel Hongdae und um die Punkband Crying Nut herum abspielte. Der Bandname „Rux“ ist steht für „Ruckus“ (engl. Unruhe, Krawall).[2]

Rux veröffentlichte zunächst mehrere Lieder auf diversen Samplern und ging durch viele Besetzungsänderungen, bevor 1999 ihr erstes Minialbum I Gatta Go erschien. Der Titel nimmt Bezug auf die Einberufung zur zweijährigen Wehrpflicht in Korea. Die Wehrpflicht gilt als ein Faktor für Bandauflösungen.[3] Nach der Veröffentlichung von I Gatta Go ging auch Rux von 1999 bis 2002 in Zwangspause, während Won Jong-hee seinen Militärdienst ableisten musste.[4]

2004 erschien der Studiolongplayer Where are we going? mit 25 Titeln, darunter Coverversionen von Cock Sparrers Take Em All und England Belongs to Me (mit alternativem Songtext), gefolgt von Rux the Ruckus Army 2007 und Eternal Children 2009. Das vergriffene Album Where are we going? wurde im März 2009 wiederveröffentlicht.[5]

Zweieinhalb Jahre nach der 2011 erschienenen EP 5000 Years of Hallucinations und ganze fünf Jahre nach ihrem letzten Studioalbum, sagte Won Jong-hee im Januar 2014 in einem Interview, dass die Band gerade mit dem Aufnahmen des nächsten Studioalbums beschäftigt sei und Fans sich auf einen geplanten Veröffentlichungstermin im Sommer freuen können.[6]

Skunk Label

1998 gründete und managte Won Jong-hee Skunk Label, ein DIY-Label für koreanische Punkbands, welches 2002 den Sampler We are the Punx in Korea herausbrachte und mit 30 Titeln die damalige Punk Szene in Seoul gut zusammenfasste. Eine Rezension beschreibt die CD als „Rosetta Stone“ des koreanischen Punkrocks.[7]

Skunk Hell

Unter dem Banner des Skunk Label betrieb Won Jong-hee auch Skunk Hell, zwei Livemusikclubs in Hongdae. Einer der beiden Szenetreffs operierte von 2004 bis 2008 in den Räumen des ehemaligen legendären Clubs Drug. Wegen Unrentabilität und der harten Konkurrenz anderer Liveclubs in der Gegend musste Skunk Hell 2008 die Pforten schließen. Skunk Label wurde in der Folge nicht mehr benötigt, da Rux – wie andere Bands auch – bei Dope Records unterzeichneten.[8][9]

Music Camp Zwischenfall

Am 30. Juli 2005 nahmen Rux am MBC TV-Programm Music Camp teil. Die Band lud viele ihrer Freunde und Fans aus der Punkszene dazu ein. Gegen Ende der Liveshow sprangen zwei Mitglieder von befreundeten Punkbands nackt auf die Bühne. Landesweit war für vier bis fünf Sekunden ihre völlige Blöße zu sehen. Beide Blankzieher wurden daraufhin von der Polizei festgenommen und es wurden Drogentests veranlasst, die aber negativ ausfielen.[10] Won Jong-hee wurde ebenfalls festgenommen, da er die beiden eingeladen hatte.[11]

Die Öffentlichkeit war entrüstet über den Vorfall, sowohl über Rux als auch über den Sender.[12] Das Programm Music Camp wurde von MBC sofort eingestellt. Die Medienregulierungsbehörde Korean Broadcasting Commission erwog sogar harte disziplinäre Maßnahmen. Der Bürgermeister von Seoul, Lee Myung-bak schlug vor, dass die Konzerte in Hongdae zukünftig von den Behörden reguliert werden sollten,[13] was dazu führte, dass die politische Opposition ihn mit Koreas früherem Militärdiktator Park Chung-hee verglich.[14]

Diskografie

Alben

  • 2004: Where are we Going? (우린 어디로 가는가)
  • 2005: The Skunx 2005 Live (Live-Album)
  • 2007: Rux the Ruckus Army
  • 2009: Eternal Children (영원한 아이들)

Mini-Alben/EPs

  • 1999: I Gatta Go
  • 2005: Another Conception
  • 2011: 5000 Years of Hallucinations

Singles

  • 2008: Last 10 Seconds (Digital-Single)
  • 2009: Wreck (만신창이, Digital-Single)
  • 2010: Out of the Blue (Digital-Single)
  • 2011: Dirty Punk (더러운 양아치)

Kompilationen

  • 1998: 98 Punk Daejanchi ~ Our Minds are All the Same (#1 Budutga, #2 Don't Wake Up, #3 Lock, #4 Another Face)
  • 1999: 3000 Punk (#7 45, #25 Sub)
  • 1999: Club Hardcore, Assa Obang (#6 Headless Fish, #14 Street)
  • 2002: We Are the Punx in Korea (#7 Our Minds are All the Same)
  • 2006: 2006 Skunk Compilation "Strike! Strike! Strike!!" (#6 And Again, #12 When I Die, #17 Oworui Norae 2)
  • 2008: No Future for You (#5 Everybody's Wicked)
  • 2010: Burning Hepburn - Life Goes on (Burning Hepburn) (#3 Life Goes on) (feat. Rux, Crying Nut)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stephen Epstein: Cosmopatriots: On Distant Belongings and Close Encounters. Rodopi, Netherlands 2007, ISBN 978-90-420-2360-4, S. 157 (google.co.kr).
  2. Jon Twitch: Broke in Korea 16. Jon Twitch, abgerufen am 3. Januar 2014.
  3. Nevin Domer: RUX Where Are We Going (2004) In: PunkNews.org, 26. November 2004. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  4. Jon Dunbar: Punks in Korea In: Theme Magazine, Frühjahr 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  5. Autor: sianface, Übersetzung: Shin-Chan (6. März 2009) Rux bei kome-world.com. Aufgerufen am 16. März 2014
  6. Shawn, 22. Januar 2014, "Rux, Love X Stereo, and The Greatest Voyage at Shake Shop Vol. 11" Aufgerufen am 16. März 2014
  7. Nevin Domer: Various We Are The Punx In Korea In: PunkNews.org, 24. Dezember 2004. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  8. Paul Brickey: A Clean Slate for Us Both: The autobiography of a Korean-American punk trapped in Korea In: Broke in Korea, März 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  9. Jon Twitch: Escape from Hell: Skunk Hell quietly closes its doors In: Broke in Korea, Herbst 2008. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  10. Naked Bodies Shown for Five Seconds on Live TV In: Dong-a Ilbo, 1. August 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  11. Tae-jong Kim: Music show canceled after indecent exposure In: Korea Times, 31. Juli 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  12. Punk Rockers' Privates in Affront to Korea's 'Bourgeois' In: Chosun Ilbo, 31. Juli 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  13. Ji-young Kwon: Hongdae musicians apologize for flashing In: Korea Herald, 3. August 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014 
  14. Seoul Mayor Blasted for Authoritarian Mindset In: Chosun Ilbo, 2. August 2005. Abgerufen am 3. Januar 2014