Räucherkerze
Räucherkerzchen, auch Räucherkegel oder Räucherkerzen genannt, werden vor allem zur Weihnachts-und Adventszeit abgebrannt, um im häuslichen Umfeld verschiedene Düfte zu verbreiten.
Geschichte
Das Verwenden von unterschiedlichstem Räucherwerk ist in vielen Religionen verbreitet. Die Entstehung der Räucherkerzchen geht dabei auf die Verwendung von Weihrauch in der katholischen Liturgie zurück. Schon um 1750 ist die Herstellung der Kerzchen in Crottendorf im Erzgebirge überliefert. Aber erst mit dem Aufkommen des modernen Weihnachtsbrauchtums Mitte des 19. Jahrhunderts und der ersten Räuchermännchen fand eine Verbreitung über das Erzgebirge hinaus statt.
Bestandteile und Produktionsablauf
Das Harz des Weihrauchbaums, Holzkohle, Kartoffelmehl, Sandelholz und Rotbuchenmehl sind die Bestandteile, aus denen die kleinen Kegel geformt werden. Dabei werden die Substanzen gemahlen, zu einem feuchten Teig zusammengerührt und in Formen gegeben. Nach einem Trocknungsprozess kommen die Räucherkerzen zum Versand.
Die Produktion erfolgt hauptsächlich an drei sächsischen Standorten:
- Crottendorf unter „Original Crottendorfer Räucherkerzen“
- Mohorn-Grund unter „KNOX“
- Neudorf von der Firma Huss unter „Neudorfer Räucherkerzen“
Weitere erzgebirgische Hersteller sind die Firma Gläser in Bockau, die seit 1997 den Weihrauchduft unter dem Namen „Bockauer Räucherkerzen“ („Aecht Bucker Raacherkerzle“) herstellt, und die Firma „Räucherkerzchenmanufaktur OERM“ in Aue. Außerhalb Sachsens werden Räucherkerzen in der „Carl Jaeger Räuchermittelfabrik“ in Höchst im Odenwald produziert.
Duftstoffe
Neben den traditionellen „Weihnachtsdüften“ wie Weihrauch, Tanne, Honig und Zimt werden auch zu anderen Jahreszeiten passende Blumendüfte angeboten. Außerdem gibt es Düfte, die Insekten vertreiben sollen.