SMS Admiral Spaun
SMS Admiral Spaun 1914 in Triest | |
Übersicht | |
Typ | Rapidkreuzer |
Bauwerft |
Seearsenal Pola |
Kiellegung | 30. Mai 1908 |
Stapellauf | 30. Oktober 1909 |
Namensgeber | Hermann Freiherr von Spaun |
Indienststellung | 15. November 1910 |
Verbleib | 1920 in Italien verschrottet |
Technische Daten | |
Verdrängung |
Konstruktion: 3383,85 t |
Länge |
Wasserlinie: 129,65 m |
Breite |
12,79 m |
Tiefgang |
4,58 - 5,3 m |
Besatzung |
327 Mann |
Antrieb |
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Geschwindigkeit |
27 kn |
Bewaffnung |
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Panzerung |
Gürtel: 60 mm |
SMS Admiral Spaun war ein Rapidkreuzer (Kleiner Kreuzer) der k.u.k. Kriegsmarine.
Sie war das Typschiff und die einzige Einheit dieser Klasse.
Baugeschichte
Als man auch in der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine erkannt hatte, dass es die neue Art der Kriegsführung unabdinglich machte, schnelle Turbinenkreuzer im Verband mit Zerstörern Aufklärung vor der Schlachtflotte fahren zu lassen, begann man Mitte 1906 mit den Planungen für den Bau eines ersten Turbinenkreuzers, der international auch als Flottenkreuzer bezeichnet wurde. Den Entwurf fertigte der Generalschiffbau-Ingenieur Siegfried Popper aus Prag, der sich wiederum an ausländische Vorbilder anlehnte.
Den Bauauftrag erhielt das Seearsenal in Pola, in dem der Kiel am 30. Mai 1908 gestreckt wurde. Am 30. Oktober 1909 erfolgte der Stapellauf und am 15. November 1910 die Indienststellung.
Als Antrieb waren zwei Hochdruck-, zwei Niederdruck-, und zwei Marschturbinen (auf den inneren Wellen) vorgesehen. Das Schiff war mit einem leichten Gürtelpanzer versehen. Die nur aus 10-cm-Geschützen bestehende Hauptbewaffnung stellte sich als schweres Manko heraus, das trotz aller Umbaupläne nicht abgestellt wurde. Die vier Schiffe der Admiral-Spaun-Klasse, und der verstärkten Admiral Spaun oder Helgoland-Klasse waren bei Kriegsausbruch die modernsten Kreuzer der k.u.k. Kriegsmarine. In dem engen Gebiet der Adria waren sie prädestiniert für die Taktik des Zuschlagens und Verschwindens, weswegen sie bei dieser Art der Seekriegführung die Hauptlast der Angriffe trugen. Bei Seegefechten mit den mit 15-cm-Geschützen ausgerüsteten Gegnern war man allerdings artilleristisch deutlich unterlegen, weswegen 1917 Überlegungen angestellt wurden, die Hauptartillerie auf 2 x 15 cm L/50 und 4 x 10 cm L/40 oder 6 x 12 cm L/45 aufzurüsten. Diese Überlegungen realisierte man jedoch nicht; lediglich Flak und Vernebelungsanlagen wurden installiert.
Einsätze
- 1911: Flottendemonstration in der Levante
- 1912: Flottendemonstration in der Levante
- 7. August 1914: Lief mit der gesamten Flotte aus, um die deutschen Kriegsschiffe SMS Goeben und SMS Breslau nach Pola zu geleiten. Abbruch der Mission, die k.u.k. Eskadre kehrte in Höhe von Kap Blanca um.
- 23. Mai 1915: Im Verband Vorstoß vor die italienische Ostküste. Beschießung von Termoli und Campomarino
- 17. Juni 1915: Mit SMS Novara und Sicherungsfahrzeugen Beschießung von Landzielen an der Tagliamentomündung
- 27. Juni 1915: Mit der Novara Beschießung der Eisenbahnstrecke Ancona - Pesaro
- 19. Dezember 1917: Mit Schlachtschiffverband Beschießung von Cortellazzo
- 9. Juni 1918: In der Bucht von Cattaro in Bereitschaft. Geplanter Angriff mit SMS Saida und drei Torpedobooten auf die Otranto-Sperre wurde wegen des Untergangs des Schlachtschiffes Szent István abgebrochen.
- November 1918 in Pola, dort von Italien übernommen.
Verbleib
Die Admiral Spaun wurde am 25. März 1919 nach Venedig überführt. Dort lag sie bis Ende Januar 1920, als sie durch eine alliierte Marinedelegation Großbritannien zugesprochen wurde. Von den Briten wurde das Schiff anschließend nach Italien verkauft und dort abgewrackt.
Technische Daten
Hauptartillerie: Gewicht Geschützrohr - 1940 kg, Gewicht Verschlussblock - 80 kg
Namensgebung
Das Schiff war benannt nach dem Admiral Hermann Freiherr von Spaun, der von Dezember 1897 bis Mai 1904 als Kommandant der k.u.k. Kriegsmarine fungierte. Diese Namensgebung war ungewöhnlich, weil Schiffsnamen noch lebender Personen Angehörigen des Kaiserhauses vorbehalten war.
Anmerkung
Der Authentizität wegen werden die Ortsnamen in der Schreibweise der k.u.k. Kriegsmarine aufgeführt. Die Verlinkungen verweisen auf die heutigen Gegebenheiten.
Literatur
- Erwin S. Sieche: Die Kreuzer der k. und k. Marine (= Marine-Arsenal mit internationalen Flottennachrichten und Marinerundblick 27). Podzun-Pallas u. a., Wölfersheim-Berstadt u. a. 1994, ISBN 3-7909-0506-2.
- Robert Gardiner, Roger Chesneau, Eugene Kolesnik (Hrsg.): Conway's All The World's Fighting Ships 1860–1905. Conway Maritime Press, London 1979, ISBN 0-85177-133-5.