Samir (Regisseur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2016 um 18:48 Uhr durch Wheeke (Diskussion | Beiträge) (→‎Filmografie (Auswahl)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Samir (eigentlich Samir Jamal Aldin; * 29. Juli 1955 in Bagdad) ist ein Schweizer Filmemacher, Filmproduzent und Regisseur.

Leben und Werk

Samir wurde als Sohn einer Schweizerin und eines Irakers in Bagdad geboren. Seine Eltern siedelten 1961 in die Schweiz über, wo er auch in die Schule ging. Danach besuchte er die Schule für Gestaltung in Zürich und machte eine Lehre als Typograph (1971–73) und anschliessend eine Ausbildung zum Kameramann bei Condor Films. Ab 1983 arbeitete er als freischaffender Regisseur und Kameramann. 1985 nahm er das Schweizer Bürgerrecht an[1]. Von 1984 bis 1991 war er Autor und Mitglied des Videoladens Zürich. 1994 übernahm er zusammen mit Dokumentarfilmer Werner Schweizer die Filmproduktionsfirma Dschoint Ventschr.

Ab Mitte der 1980er Jahre begann er eigene Filme zu realisieren. In den 1990er Jahren arbeitete er unter anderem im Auftrag der Condor Films AG als Regisseur von Serien wie Eurocops und Fernsehfilmen für zahlreiche deutschsprachige Fernsehsender. Seine Werkliste – als Autor, Regisseur und/oder Produzent – umfasst inzwischen über 40 Kurz- und Langspielfilme für Kino und Fernsehen.

2006 erhielt er den Aargauer Kulturpreis. 2015 wurde Samirs Dokumentarfilm Iraqi Odyssey als Schweizer Kandidat für eine Oscar-Nomination in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film benannt.[2]

Samirs tritt unter seinem Vornamen auf – Zitat:

„[…] warum? «‹Jamal al Din› bedeutet ‹Schönheit der Religion›. Ich weiß nicht, wie es Ihnen gehen würde, wenn Sie nicht sehr religiös wären, und Sie müssten immer sagen, ‹Guten Tag, mein Name ist Schönheit-der-Religion›», sagt [er] […] «‹Samir› ist für mich perfekt, weil das ‹Geschichtenerzähler› bedeutet.»“

Daniela Sannwald: «Iraqi Odyssey» auf der Berlinale: Geschichten aus dem Sorgenland[3]

Filmografie (Auswahl)

als Regisseur
  • 1984: Schiefkörper
  • 1984: Stummfilm (Kurzfilm)
  • 1987: Morlove – eine Ode für Heisenberg (Fernsehfilm)
  • 1988: Eurocops (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1988: Filou (auch Drehbuch)
  • 1991: Immer & ewig (auch Produktion, Drehbuch, Kamera)
  • 1992: (It Was) Just a Job (auch Drehbuch, Kamera)
  • 1993: Babylon 2 (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 1994: La productrice
  • 1995: Die Drei – Hass; Jetzt oder nie; Todesoperation
  • 1998: Die Metzger (Fernsehfilm)
  • 1996: Die Partner (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1996: Tödliche Schwesternliebe
  • 1998: Angélique (Blind Date)
  • 1997: La eta knabino au kiel oni trovas ian helpon (Kurzfilm, auch Drehbuch, Produktionsleitung)
  • 1998: Projecziuns tibetanas (Dokumentarfilm, auch Drehbuch, Kamera, Schnitt)
  • 2001: Norman Plays Golf (auch Drehbuch)
  • 2002: Forget Baghdad: Jews and Arabs – The Iraqi Connection (Dokumentarfilm, auch Drehbuch, Schnitt, Cast)
  • 2004: ZwischenSprach (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 2005: Snow White (auch Drehbuch)
  • 2010: Escher, der Engel und die Fibonacci-Zahlen (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 2014: Iraqi Odyssey (Dokumentarfilm, auch Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Cast)

Als (Co-)Produzent unter anderem: Dokumentarfilm White Terror von Daniel Schweizer (2005), Mockumentary Birdseye von Stephen Beckner und Michael C. Huber (2002), Spielfilme Nachbeben von Stina Werenfels (2006), Das Fräulein von Andrea Štaka (2006), Opération Libertad von Nicolas Wadimoff (2012).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schweizer Illustrierte, 13. September 2004
  2. „Iraqi Odyssey“ vertritt die Schweiz im Wettbewerb um einen Oscar, Medienmitteilung des Bundesamts für Kultur, 27. August 2015.
  3. «Iraqi Odyssey» auf der Berlinale: Geschichten aus dem Sorgenland von Daniela Sannwald, tagesspiegel.de 8. Februar 2015.