Schienenverkehr im Département Pyrénées-Atlantiques

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Karte der öffentlichen Verkehrsmittel im Departement
schwarz: Eisenbahnstrecken

Der Schienenverkehr im Département Pyrénées-Atlantiques (früher: Basses-Pyrénées) in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine umfasste zeitweise ein umfangreiches Netz von Haupt- und Nebenbahnen mit einer Länge von über 750 Kilometern. Die noch in Betrieb befindlichen Strecken werden größtenteils von Zügen des TER Aquitaine befahren.

Strecken der Staatsbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Netz der normalspurigen Staatsbahnstrecken im Umfang von mehr als 400 Kilometern Länge innerhalb des Departements ist aus der Compagnie des Chemins de fer du Midi hervorgegangen, die 1938 verstaatlicht worden ist. Seitdem werden die Strecken von der französischen Staatsbahn Société nationale des chemins de fer français (SNCF) – auch im Schnellverkehr – betrieben; einige sind stillgelegt worden.

Strecke Strecken-nummer Länge (km)
(in den Pyrénées-Atlantiques)
Inbetriebnahme Schließung Bemerkung
Bayonne–Sames-Guiche–Pau
Pau–Montaut-Bétharram
650 000 88
26
1863–1864
1866–1867
in Betrieb
(Bordeaux–)Le Boucau–Bayonne–Hendaye 655 000 43 1855–1864 In Betrieb
Puyoô(–Dax) 656 000 5 25.01.1864 In Betrieb
La Negresse–Biarritz-Ville 6yy 000 3 28.02.1911 14.09.1980
Bayonne–Cambo–Ossès–Saint-Jean-Pied-de-Port 660 000 53 19. Januar 1891 (Bayonne–Cambo)
20. August 1892 (bis Ossès)
11. Dezember 1898 (Rest)
in Betrieb
Ossès–Saint-Etienne-de-Baïgorry 6xx 000 9 26. Juni 1898
Puyoô–Autevielle–Mauléon 662 000 5 22.12.1884 (bis Autevielle)
11. April 1887 (Rest)
Pv 2. März 1968; Gv 1. April 1989
Autevielle–Saint-Palais 663 000 10 22.12.1884 Pv 1. November 1949; Gv 01.04.1989
Pau–Buzy–Oloron–Bedous(–Canfranc) 664 000 87 01.07.1883 (bis Buzy)
09.1883 (bis Oloron)
11. Juli 1928 (Rest)
21.03.1970 (Bedous–Canfranc)
1980 (Oloron–Bedous)
Wiederinbetriebnahme

Oloron-Bedous am 03.07.2016

Buzy–Laruns 665000 39 01.07.1883 Pv 2. März 1969
Gv 5. Juli 1971 (ab Arudy)
Gv 1. April 2003 (Rest)

Neben- und Straßenbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusätzlich entstand seit dem Ende des 19. Jahrhunderts noch ein Netz von schmalspurigen Lokal- und Straßenbahnen von rund 350 Kilometern Länge. Dieses war im Westen des Departements zur Atlantikküste hin elektrifiziert und verband die zahlreichen Badeorte und bevorzugten Wohnorte am Golf von Biskaya untereinander und mit ihrem Hinterland. Konzessionsinhaber waren hier die folgenden drei Bahngesellschaften:

  • Ein recht umfangreiches, aber nur kurzlebiges elektrisches Kleinbahnnetz der Société des Voies Ferrées Départementales du Midi (VFDM) bediente ab 1919 vor allem Badeorte an der Atlantikküste. Allerdings verhinderten der Erste Weltkrieg und die anschließende Entwicklung die Verwirklichung von umfangreichen Bahnbauprojekten der VFDM zur Erschließung ländlicher Regionen.

Das gilt auch für die Compagnie des Tramways à Vapeur de la Chalosse et du Béarn (CB), deren Schwerpunkt allerdings im benachbarten Département Landes lag.

Die Straßenbahn Pau und die Straßenbahn Hendaye besaßen recht bescheidene Schienennetze, die mit den benachbarten Kleinbahnnetzen verbunden waren. Hendaye war auch der Ausgangspunkt einer elektrischen Bahn nach San Sebastian, die von einer spanischen Gesellschaft betrieben wurde.

Eine Sonderstellung nehmen die Bergbahn von Saint-Ignace nach La Rhune (POM) und die Ligne d’Artouste der Südbahn (Midi) ein. Sie sind ebenso wie einige wichtige Staatsbahnstrecken von dem einst so umfangreichen Schienennetz bis heute übrig geblieben; die Kleinbahnen sind restlos verschwunden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henri Domengie: Les petits trains de jadis – Band 7: Sud-Ouest de la France. Editions du Cabri, Breil-sur-Roya 1986, ISBN 2-903310-48-3.
  • Jean Robert: Histoire des transports dans les villes de France. Neuilly-sur-Seine 1974.