Schlacht bei Kljastizy

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Schlacht bei Kljastizy
Teil von: Napoléons Russlandfeldzug

Schlacht von Kljastizy (1812/13) von Peter von Hess
Datum 28./29. Juli bis 1. August 1812
Ort Kljastizy
Ausgang Strategischer russischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich 1804 Frankreich
Bayern

Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Befehlshaber

Frankreich 1804 Charles Nicolas Oudinot

Russisches Kaiserreich 1721 General zu Wittgenstein
Jakow Petrowitsch Kulnew

Truppenstärke

23.000–28.000

17.000–22.000

Verluste

3500–4500

5500 gefallen ,
1000 gefangen

Die Schlacht bei Kljastizy, auch als Schlacht bei Jakubowo bezeichnet, gehört zu einer Reihe von militärischen Auseinandersetzungen welche im Jahre 1812 in der Nähe von Kljastizy (Клястицы) an der Drissa in der Oblast Witebsk stattfanden. Die Hauptgefechtstätigkeit lag an der Straße zwischen Polozk und Sebesch. In der hier beschriebenen Schlacht standen sich ein kaiserlich russisches Korps unter dem Kommando von General Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein und ein Armeekorps der kaiserlich französischen Armee unter dem Marschall Nicolas Oudinot gegenüber.

Das Ergebnis war für beide Seiten unbefriedigend, nach schweren Verlusten zogen sich die Parteien in Verteidigungsstellungen zurück.

Die Schlacht

Am 28. Juli wurden zwölf französische Kavallerieschwadronen von acht russischen Husaren- und Kosakenschwadronen überraschend angegriffen. Befehligt wurden die Russen von General Kulnew.

Gleichzeitig besetzte Oudinot auf seinem Weg nach St. Petersburg das Dorf Kljastizy. Die französischen Truppen waren 28.000 Mann stark, denen 17.000 Russen gegenüberstanden. Obwohl Wittgenstein von der gegnerischen Überzahl Kenntnis hatte, entschloss er sich anzugreifen. Um 02:00 Uhr begann die etwa 4.000 Mann starke russische Vorhut unter General Kulnew die französische Vorhut anzugreifen. Der Kampf in der Nähe des Dorfes Yakubov dauerte den ganzen folgenden Tag über an.

Kulnew versuchte die Franzosen zurückzudrängen, diese konnten jedoch das Dorf unter ihrer Kontrolle behalten.

Am nächsten Tag, nach mehrfachen Angriffen und Gegenangriffen gelang es den Russen Oudinot auf Kljastizy zurückzudrängen. Im Zuge der Verfolgung der weichenden Franzosen hatten die Russen den Befehl erhalten, den Nishcha Bach zu überqueren. Als Oudinot das erkannte, befahl er, die einzige Brücke durch Feuer zu zerstören.

Während russische Kavallerie den Nishcha Bach durchwatete, gelang es dem 2. Bataillon des «Pawlowsk Grenadierregiments» die brennende Brücke zu überqueren. (Dargestellt rechts in dem Gemälde von Pieter van Hess).

Kulnew setzte die Verfolgung der Franzosen mit einigen Kavallerieregimentern und einem Infanteriebataillon fort. Nach dem Überqueren der Drissa am 1. August geriet er mit seinen Soldaten in einen Hinterhalt und erlitt schwere Verluste durch die französische Artillerie. General Kulnew wurde schwer verwundet (er verlor beide Beine durch eine Kanonenkugel) und starb noch am gleichen Tag. Letztendlich zog sich Oudinot nach Kljastizy zurück, was das Scheitern des französischen Vormarsches nach St. Petersburg bedeutete.

Auswirkungen

Wittgenstein wurde der St. Georg Orden zweiter Klasse verliehen. Zar Alexander I. soll ihn als „Retter von St. Petersburg“ bezeichnet haben. Kapitan Krylov, dessen Einheit als erste die brennende Brücke überquerte, erhielt den St. Georg Orden vierter Klasse verliehen.

Weblinks

Literatur

  • Curtis Cates: The War of the Two Emperors. The duel between Napoleon and Alexander, Russia 1812. Random House, New York 1985, ISBN 0-394-53670-3.
  • David G. Chandler: The Campaigns of Napoleon. MacMillan, New York 1978, ISBN 0-02-523660-1 (EA New York 1966)
  • Thomas E. Griess (Hrsg.): Atlas for the Wars of Napoleon (The West Point Military History Series). Avery Publ., Wayne, NJ 1986.
  • Richard K. Riehn: 1812 Napoleon’s Russian Campaign. John Wiley, New York 1991, ISBN 0-471-54302-0.
  • Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Source. Greenhill Books, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.
  • Digby Smith: Napoleon against Russia. A Concise History of 1812. Pen & Sword Military, Barnsley 2004, ISBN 1-84415-089-5.
  • Jewgeni Wiktorowitsch Tarle: Napoleon’s Invasion of Russia 1812. Octagon Press, New York 1971, ISBN 0-374-97758-5 (EA New York 1942)
  • Adam Zamoyski: Moscow 1812. Napoleon’s Fatal March on Moscow. Harper Collins, New York 2004, ISBN 0-06-107558-2.
    • deutsch: 1812. Napoleons Feldzug in Russland. 10. Aufl. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63170-2 (EA München 2012).