Schloss Grünsfeld

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Ehemaliger Ostflügel des Schlosses, der als Zehntscheune genutzt wurde

Das Schloss Grünsfeld, auch Burg Grünsfeld, ist ein teilweise erhaltenes Schloss in Grünsfeld im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Grünsfelder Burg wurde etwa ab dem Jahre 1215 von den Grafen von Rieneck mit Türmen und Zugbrücke, der Nikolauskapelle sowie einem Lagergebäude und einem Keller für Getreide und Wein erbaut. Die Burg wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut.[2] Das Schloss Grünsfeld wurde im Jahre 1280 urkundlich erwähnt. In den Jahren 1482/87 wurden Aus- und Umbauten durchgeführt. Im Jahre 1525 wurde das Schloss im Deutschen Bauernkrieg überwiegend zerstört.[1][2]

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wechselten die Besitzer häufig. Mal waren es die Schweden, mal die Kaiserlichen, die sich einquartieren, was zu großen finanziellen Belastungen führte. Während des Krieges war die Burg Hauptquartier von Graf Tilly, dem obersten Heerführer der Katholischen Liga und der kaiserlichen Truppen. Gegen Ende des Krieges suchten ab 1642 die Bewohner der umliegenden Amtsdörfer den Schutz der Stadtmauern. Die Burg, welche zunächst im 16. und 17. Jahrhundert noch mehrfach renoviert wurde, verfiel nach dem Dreißigjährigen Krieg teilweise und wurde bis auf die Zehntscheune abgebrochen.[2]

Erhalten sind heute nur noch zwei Tortürme, Wehranlagen und ein langgestreckter Ostflügel mit Buckelquadern und gotischem Staffelgiebel,[1][2] der als Zehntgebäude genutzt wurde. Im 1. Stock des ehemaligen Zehntgebäudes befindet sich eine Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Grünsfeld von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Neuzeit.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Miller, Max / Taddey, Gerhard (Hrsg.): Baden-Württemberg. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 6, Stuttgart 1980.
  • Willig, Wolfgang: Landadel-Schlösser in Baden-Württemberg, Balingen 2010.
  • Zimdars, Dagmar (Bearb.): Baden-Württemberg I: Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Georg Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1993.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Grünsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Schloss Grünsfeld in Grünsfeld. In: alleburgen.de. Abgerufen am 14. August 2020.
  2. a b c d Burghof mit Zehntscheune - Stadt Grünsfeld. In: gruensfeld.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2021; abgerufen am 14. August 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gruensfeld.de
  3. Denkmäler und historische Gebäude - Stadt Grünsfeld. In: gruensfeld.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2020; abgerufen am 14. August 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gruensfeld.de

Koordinaten: 49° 36′ 29,1″ N, 9° 44′ 48,3″ O