Schnee im Frühling
Schnee im Frühling | |
Originaltitel | 春の雪 |
---|---|
Transkription | Haru no Yuki |
Genre | Gesellschaftsroman |
Film | |
Produktionsland | Japan |
---|---|
Originalsprache | Japanisch |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Länge | 150 Minuten |
Stab | |
Regie | Isao Yukisada |
Drehbuch | Chihiro Itō, Shinsuke Satō |
Musik | Tarō Iwashiro |
Kamera | Jun Fukumoto |
Fortsetzung | |
---|---|
→ Unter dem Sturmgott | (1969) |
Schnee im Frühling (jap. 春の雪, Haru no Yuki) ist der erste Band der Tetralogie Das Meer der Fruchtbarkeit des japanischen Autors Yukio Mishima.
Der Roman handelt primär von der Liebesgeschichte zwischen dem jugendlichen Protagonisten und seiner älteren Freundin aus Kindertagen.
Handlung
Anfang
Man lernt den Protagonisten Kiyoaki Matsugae und seine familiäre Situation kennen. Er ist das einzige Kind einer neureichen Adelsfamilie. Aufgrund seiner Schönheit und seines weichen Charakters lebt er relativ isoliert. In der Schule hat er nur einen Freund, Shigekuni Honda, der im Unterschied zu ihm ein vorbildlich fleißiger Schüler ist. Sein Betreuer Shigeyuki Iinuma zuhause verachtet ihn wegen seiner Schwäche, legt aber dennoch ein unterwürfiges Verhalten an den Tag im Gedenken an den Stammvater der Familie, einen berühmten Samurai, der die Meiji-Restauration vorantrieb und dabei Ansehen und Vermögen erwarb. Matsugaes Familie hatte ihn in seiner Jugend zu den Ayakuras, einer alten Adelsfamilie, gegeben, um ihm die alte höfische Erziehung zuteilwerden zu lassen. In seinen Kindertagen hatte er sich mit Satoko, der Tochter des Hauses, angefreundet. Jetzt ist die Beziehung aber eher erkaltet, da Kiyoaki die Erinnerung an die damalige Zeit mit der reiferen Satoko als peinlich empfindet und ihre manchmal rauhe offene Art ihn stört.
Mitte
Das Verhältnis zu Satoko wandelt sich, nachdem Kiyoaki erkannt hat, dass Satoko eine bildhübsche Frau und seiner Schönheit ebenbürtig ist. Besonderen Schub bekommt die Beziehung durch die Anwesenheit zweier siamesischer Prinzen, vor denen Kiyoaki mit seiner Zukünftigen (die davon nichts weiß) angeben möchte. Aus gekränkter Eitelkeit jedoch bricht Kiyokai seine Beziehung zu Satoko ab. Diese wehrt alle Heiratsanträge anderer ab, trotzdem muss sie sich beugen, als ein Mitglied der königlichen Familie um ihre Hand anhält. Als Kiyoakis Eltern ihm von dem Heiratsantrag erzählen und ihn sogar nach möglichen Einwänden fragen, bleibt er kühl und erwidert nichts.
Schluss
Nachdem der Kaiser seine Einwilligung zu der bevorstehenden Hochzeit gegeben hat, überkommt Kiyoaki unstillbares Verlangen nach Satoko. Er arrangiert mithilfe ihrer Kammerzofe heimliche Treffen, in denen die beiden ihrem sexuellen Verlangen nachgehen. Es geschieht, was geschehen muss: Satoko wird schwanger. Ihrer eigenen Familie ist das im Prinzip egal, da Graf Ayakura ein bequemer Mann ist und sich normalerweise aus allem heraushält. Als die Matsugaes davon erfahren, beschließen sie das Kind heimlich abtreiben zu lassen. Auf der Rückreise von der Arztpraxis soll Satoko, um den Schein zu wahren, die Äbtissin des Gesshuji-Tempels besuchen. Aus Entsagung tritt Satoko unvermittelt in den Tempel ein und äußert den Wunsch, Nonne zu werden. Ihre Mutter ist mit der Situation überfordert und reist erst einmal ab, um sich Unterstützung zu holen. Niemand kann jedoch Satoko von ihrem Vorhaben abbringen und so wird die Verlobung mit dem Prinzen (wegen angeblicher Geisteskrankheit) gelöst. Kiyoakis Verlangen wird in der Zwischenzeit wieder stärker und er beschließt, sie wenigstens noch einmal zu sehen. Also läuft er mit von Honda geliehenem Geld von Zuhause weg. Seine Bitten an der Tempelpforte, Satoko noch einmal sehen zu dürfen, werden immer abgewiesen, da Satoko der Äbtissin habe versprechen müssen, ihn nie wieder zu sehen. Als er schwer erkrankt, bittet er Honda um Hilfe. Dieser kann jedoch nichts für ihn tun. Nachdem er ihn nach Hause zurückgebracht hat, stirbt Kiyoki im Alter von zwanzig Jahren.
Veröffentlichung
Der Roman erschien am 5. Januar 1969 beim japanischen Verlag Shinchōsha. Eine Taschenbuchfassung folgte am 30. Juli 1977 (Neuauflage 2002).
Eine deutsche Übersetzung von Siegfried Schaarschmidt erschien 1985 beim Carl Hanser Verlag (ISBN 3-446-14395-5), sowie 1987 eine sublizenzierte Taschenbuchausgabe beim Goldmann Verlag (ISBN 3-442-08856-9).
Eine englische Übersetzung, Spring Snow―The Sea of Fertility, von Michael Gallagher wurde 1971 von Knopf verlegt.
Das Werk wurde in die UNESCO-Sammlung repräsentativer Werke zur Übersetzung ins Englische aufgenommen.
Adaptionen
Von dem Werk gibt es mehrere japanische Bühnenfassungen, wobei die erste bereits 1969 im Tokioter Theater Geijutsuza aufgeführt wurde. Weitere Aufführungen fanden 1973 im Nissay Theatre statt.[1] Die Takarazuka Revue führte eine Adaption Ende 2012 auf.[2]
Vom 27. Februar bis 3. April 1970 lief auf Fuji TV eine Bearbeitung als 6-teilige Fernsehserie (Dorama).[3] Am 29. Oktober 2005 lief in den japanischen Kinos eine Verfilmung von Regisseur Isao Yukisada an.
Zudem erschien im Februar 2006 eine Adaption als Manga beim Verlag Shufu to Seikatsu-sha (ISBN 4-391-13199-4) und am 23. März 2008 eine Neuauflage bei Chūō Kōron Shinsha (ISBN 978-4-12-205001-3). Die textliche Bearbeitung stammt von Riyoko Ikeda und die Zeichnungen von Erika Miyamoto.