Schwarzeneck (Schwarzhofen)

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Schwarzeneck
Gemeinde Schwarzhofen
Koordinaten: 49° 22′ N, 12° 21′ OKoordinaten: 49° 22′ 2″ N, 12° 20′ 46″ O
Höhe: 382 m
Einwohner: 70 (Dez. 2011)
Postleitzahl: 92447
Vorwahl: 09672
Schwarzeneck (Bayern)
Schwarzeneck (Bayern)

Lage von Schwarzeneck in Bayern

Schwarzeneck ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwarzhofen im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Schwarzeneck befindet sich ungefähr einen Kilometer südlich von Schwarzhofen auf dem Westufer der Schwarzach.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Schwarzeneck (auch: Swartzeneck, Schwartzeneck, Schwarzenegkh, Schwarzeneckh, Schwarzenegg) entstand im 13. Jahrhundert bei der Burg Schwarzeneck.[3][4] Schwarzeneck wurde in Zusammenhang mit der Burg erstmals 1210 schriftlich erwähnt.[4] In der Zeit zwischen 1271 und 1471 wurden verschiedene Angehörige der Familie Zenger als Besitzer von Schwarzeneck genannt. Im Herzogurbar von 1285 wurde Schwarzeneck als Burg aufgeführt.[5] Die Burg Schwarzeneck wurde vermutlich 1427 im Kampf des Tristram Zengers von Schwarzeneck gegen die Bayernherzöge Ernst und Wilhelm zerstört und später mit einem Bauernhof überbaut.[4]

Im Amtsverzeichnis von 1622 erschien Schwarzeneck als Landsassengut dessen Inhaber die Erben von Leonhart Sonnleutner waren. Das Steuerbuch von 1631 führte Schwarzeneck auf mit 2 Höfen, 4 Gütern, 3 Güteln, 1 Sölde, 2 Söldengüteln, 1 Hammergut, 3 Inwohner, darunter 1 Hütmann, 69 Rindern, 13 Schweinen, 6 Schafen, 3 Ziegen, 3 Bienenstöcken.

Bei der nächsten Aufzählung sind die Folgen des Dreißigjährigen Krieges erkennbar. Im Steuerbuch von 1661 war Schwarzeneck verzeichnet mit 3 Höfen, davon 2 abgebrannt, 4 Gütern, davon 1 noch nicht erbaut und 1 abgebrannt, 1 Sölde, 2 Söldengüteln, 1 Häusel, 1 Hammergut, das Hammerwerk ist öd, das Hammerhaus wird vom Landsassen Wilhelm Fuchs und seiner Familie bewohnt, weil ihr Landsassenhaus abgebrannt ist, 21 Rindern, 3 Schweinen.

Das Amtsverzeichnis von 1748/49 nannte Schwarzeneck zusammen mit Prackendorf ein Landsassengut im Besitz von Johann Friedrich von Horneck mit 3 12/16 Höfen. 1783 wurde das Dorf und Schloss Schwarzeneck als Eigentum von Baron von Mosburg mit 3 13/32 Höfen, 26 Häusern und 138 Seelen verzeichnet.

Ende des 18. Jahrhunderts hatte Schwarzeneck 20 Anwesen. Die Namen der Eigentümer waren: Hermann, Schanderl, Wüntter, Stelzl, Kleixner, Riß, Graßmann, Reger, Erdtwich, Söldner, Mehrl, Wittmansperger, Pawlick, Güttl, Pronold, Pügerl, Gottmann, Zwack, Lehner, Krappmann.[5]

1820 wurde Schwarzeneck eine patrimonialgerichtische Ruralgemeinde mit 23 Familien.[6]

1946 wurde Schwarzeneck nach Schwarzhofen eingemeindet.[7]

Einwohnerentwicklung in Schwarzeneck ab 1838[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1838–1913[8]
Jahr Einwohner Gebäude
1838 201 23[9]
1840 192 k. A.[10]
1861 184 k. A.[10]
1867 171 k. A.[10]
1871 166 29[11]
1885 161 29[12]
1890 158 k. A.[10]
1900 154 26[13]
1913 146 27[14]
1919–2011[8]
Jahr Einwohner Gebäude
1919 144 k. A.[10]
1925 139 26[15]
1933 150 k. A.[10]
1939 138 k. A.[10]
1950 174 28[16]
1961 139 28[17]
1970 133 k. A.[18]
1987 95 29[19]
2011 70 k. A.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mittelalterlicher Burgstall, Schwarzeneck 15, von einem Bauernhof überbaut, zugemauerter unterirdischer Gang erhalten.
  • Ehemaliges Schloss Schwarzeneck, Schwarzeneck 23, erbaut um 1735.
  • Ehemaliges Jägerhaus, Schwarzeneck 24, Walmdachbau aus dem 18. Jahrhundert.
  • Ehemaliges Hammerwerk, ab 1772 Glasschleife und Polierwerk, Schwarzeneck 2, Satteldachbauten zu beiden Seiten des Werkkanals, im Kern 17. Jahrhundert.[20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b atlas.zensus2011.de
  2. Schwarzeneck bei Bayernatlas. Abgerufen am 20. August 2019.
  3. Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 54–65
  4. a b c Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 203–207
  5. a b Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 293
  6. Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 415–423
  7. Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 433
  8. a b https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  9. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 188 (Digitalisat).
  10. a b c d e f g Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 441
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 844 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 880 (Digitalisat).
  14. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 375 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 888 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 757 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 559 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 141 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 280 (Digitalisat).
  20. Schwarzhofen Baudenkmäler bei Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 13. August 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]