Seersucker
Seersucker | |
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Bindung | Krepp |
Traditionelles Material | Baumwolle, Seide |
Material heute | Polyester |
Veredelung | Webtechnik; alternativ Natronlauge oder Prägung |
Eigenschaften | bügelfrei, verhindert Schweißbildung |
Verwendung | Bettwäsche, Freizeit- und insb. Sommerbekleidung |
Seersucker (von persisch shir o shekar, ‚Milch und Zucker‘, auch Krinkel genannt), Seersucker ist ein Krepp-Gewebe, das sich durch einen zerknitterten Oberflächeneffekt auszeichnet.
Seine „geraffte“ Oberfläche entsteht durch die unterschiedliche Spannung der Kettfäden beim Webvorgang (echter Seersucker) oder nachträglich durch Aufbringen faserquellender Substanzen (falscher Seersucker).[1]
Der Stoff ist dank seiner Struktur – etwa im Zentimeter-Raster – bügelfrei und ist daher heute besonders beliebt für Bettwäsche, aber auch für Urlaubs- und allgemeine Sommerbekleidung (Anzüge, Hemden, Hosen), da er wegen seiner reliefartigen Oberfläche nicht vollflächig am Körper anliegt, so die Wärme abhält und Luftzirkulation ermöglicht. Diese streifenweise wellige Oberfläche ergibt eine optische Struktur, raue Haptik, Hinterlüftung auf der Haut und Luftpolster mit der daraus resultierenden Isolierfunktion für Wärmeleitung. Das Gewebe verhängt sich andererseits leichter und ist weniger reißfest als glatte Gewebe.
Seersucker kam in der frühen Neuzeit unter Namen wie Sirsakas oder Cirsaka über den Ostindienhandel nach Europa und bezeichnete gestreifte Satingewebe aus Baumwolle und Seide.[2] Sie wurden vor allem für Damenbekleidung verwandt und wurden schon im 19. Jahrhundert für ihre pflegeleichte Art geschätzt.[3]
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Seersucker in New Orleans als sommerliche Alternative zum schweren wollenen Gehrock unter Senatoren sehr beliebt. Die Tradition solcher Anzüge als Senatorenkleidung wurde in Mississippi in den 1990er Jahren durch die Einführung des „Seersucker Thursday“ wiederbelebt.[4]
Weblinks
- Commons: Seersucker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag Seersucker im Stofflexikon
Einzelnachweise
- ↑ Marion Ohrendorf: Taschenlexikon der Mode-Begriffe. Schlütersche, 2004, S. 181 f.
- ↑ Gottfried Christian Bohn: Waarenlager, oder Wörterbuch der Produkten- und Waarenkunde, Bohn, Hamburg 1806, Bd. 2, S. 760. (Volltext)
- ↑ Johann Christian Schedel: Neues und vollständiges, allgemeines Waaren-Lexikon, Schrämblische Buchdruckerei, Wien 1811, Bd. 1, S. 325. (Volltext)
- ↑ Seersucker Thursday. Webseite des US Senats.