Sehnsucht nach Djamila

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Film
Titel Sehnsucht nach Djamila
Originaltitel Джамиля
Produktionsland Sowjetunion
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Irina Poplawskaja
Drehbuch Tschingis Aitmatow
Produktion Mosfilm
Musik Nikolai Sidelnikow
Kamera Kydyrschan Kydyralijew
Schnitt Jelena Suraschskaja
Besetzung

Sehnsucht nach Djamila ist ein sowjetischer Liebesfilm von Irina Poplawskaja aus dem Jahr 1969. Er beruht auf der Novelle Djamila von Tschingis Aitmatow, der auch das Drehbuch schrieb und im Film als Erzähler zu hören ist.

Handlung

Ein Aul in der kirgisischen Steppe im Jahr 1941: Die Männer wurden zum Krieg eingezogen, zurück blieben die Ehefrauen, die nun immer wieder auf Nachricht von den Soldaten hoffen. Unter ihnen ist auch die junge Djamila, die mit Ehemann Sadyk erst wenige Monate verheiratet war, bevor er eingezogen wurde. Die Ehe kam für sie überraschend. Nach einem traditionellen Pferdewettrennen, das sie gegen Sadyk gewann und womit sie ihn der Tradition entsprechend beschämte, entführte er sie. Als sie zurückkam, so gibt der Erzähler bekannt, weigerte sie sich, ihre Mädchenkappe abzugeben. Kurze Zeit später wurde sie mit Sadyk verheiratet. Ob er sie je liebte, weiß sie nicht. Mit der Heirat kam sie in Sadyks Familie, die zwei Höfe bewirtschaftet. Nach dem Weggang der Männer ist Seit, der kleine Bruder Sadyks, der einzige männliche Bewohner des Hofes.

Djamila wird von den Männern des Auls umworben, bleibt ihrem Mann jedoch treu, auch wenn der in seinen Briefen Djamila steht nur einen kurzen Nachsatz widmet. Djamila arbeitet härter als sie müsste. Für den schwachen Danijar, der verwundet von der Front zurückkehrte und nun ein schiefes Bein besitzt, hat sie nur Spott übrig. Sie spielt ihm Streiche und als Seit bemerkt, dass Danijar Djamila verehrt, macht auch er ihm das Leben schwer. Beide laden ihm einen zu schweren Sack Getreide auf den Wagen. Zum Entleeren der Säcke müssen diese eine hohe Rampe hinaufgetragen und die Körner von oben auf den Getreideberg geschüttet werden. Obwohl Danijar unter der Last des Sackes fast zusammenbricht und Djamila ihn beschwört, den Sack fallen zu lassen, da alles nur ein Scherz war, schleppt Danijar ihn bis zum Ende der langen Rampe. Djamila ändert langsam ihre Meinung über Danijar. Beide kommen sich heimlich näher. Als jedoch nach langer Zeit ein Mann des Auls von der Front kommt und auch Nachricht von Sadyk bringt, entscheidet sich Djamila für Danijar. Beide fliehen aus dem Aul. Am nächsten Tag ist Sadyk von der Front zurück und reitet mit anderen Männern des Auls los, um seine untreue Ehefrau einzuholen. Er würde Djamila und Danijar erschlagen, doch können die Männer die beiden nicht mehr einholen.

Seit, der bereits von Djamila und Danijar Bilder gezeichnet hat, will den Aul ebenfalls verlassen und eine Ausbildung zum Maler beginnen. Als erwachsener Mann auf seine Kinderzeit zurückblickend, stellt er fest, dass die Gemeinschaft im Aul zu dieser Zeit endgültig zerbrach.

Produktion

Sehnsucht nach Djamila kam 1969 in die Kinos der Sowjetunion und erlebte am 17. April 1970 seine Premiere in den Kinos der DDR. Am 4. Februar 1972 lief der Film erstmals auf DFF 1 im Fernsehen der DDR und kam am 23. April 1972 erstmals in der ARD im bundesdeutschen Fernsehen. Im September 2005 brachte Icestorm den Film im Rahmen der Reihe Russische Klassiker auf DVD heraus.

Synchronisation

Den Dialog der DEFA-Synchronisation schrieb Friedel Hohnwald, die Regie übernahm Arno Wolf.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Djamila Natalja Arinbassarowa Ursula Werner
Danijar Suimenkul Tschokmorow Wolfgang Pampel
Seit Nasredin Dubaschew Dietmar Stiehl
Mutter Aliman Dshangorosowa Annemarie Hentschel
Sadyk Altinbek Kenshekow Wolf-Dietrich Voigt
Osmon Muchtar Bachtygirejew Günter Grabbert
Brigadier Orosmat Nassyr Kitajew Rainer R. Lange
Erzähler Tschingis Aitmatow Siegfried Voss

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, dass „der Film […] in seiner poetischen Darstellung der weiten Landschaft, in der differenzierten Darstellung der Sinnlichkeit der Figuren [fasziniert]; bestechend auch die lyrische Intensität der Kamera.“[1]

Für Cinema war Sehnsucht nach Djamila eine „kongeniale Verfilmung des wunderbar melancholischen Romans von Tschingis Aitmatow. Fazit: Sinnliche Liebeserklärung an die Liebe“.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sehnsucht nach Djamila im Lexikon des internationalen Films
  2. Vgl. cinema.de