Shell-Raffinerie Ingolstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Shell-Raffinerie Ingolstadt
Allgemeine Informationen zur Raffinerie
Betriebsinformationen
Betreibende Gesellschaft Deutsche Shell AG
Beschäftigte 313[1]
Beginn der Erdölverarbeitung 1963
Ende der Erdölverarbeitung 1982
Verarbeitungsbetrieb
Einsatzstoffe Erdöl
Jahreskapazität in t 2.800.000 (1978)[2]
Geographische Lage
Koordinaten 48° 47′ 5,5″ N, 11° 30′ 11,1″ OKoordinaten: 48° 47′ 5,5″ N, 11° 30′ 11,1″ O
Shell-Raffinerie Ingolstadt (Bayern)
Shell-Raffinerie Ingolstadt (Bayern)
Lage Shell-Raffinerie Ingolstadt
Land Freistaat Bayern
Staat Deutschland

Die Shell-Raffinerie Ingolstadt war eine Raffinerie der Deutschen Shell AG in Großmehring bei Ingolstadt in Bayern. Aufgrund von Überkapazitäten im Raffineriesektor legte man die Raffinerie am 31. Juli 1982 still.[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute befindet sich auf dem Werksgelände ein großes Gewerbegebiet mit dem Namen Interpark. Direkt neben dem ehemaligen Werksgelände liegt die Burg Erlhof und der Köschinger Bach, die Gunvor Raffinerie Ingolstadt befindet sich nur wenige hundert Meter westlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Großraum Ingolstadt siedelten sich in den 1960er Jahren fünf Raffinerien an, so auch die Shell bei Großmehring. Der Bau der Raffinerie war im November 1963 vollendet und der Produktionsbetrieb konnte anlaufen.[3] Kurz vor der offiziellen Eröffnung ereignete sich am 1. Dezember 1963 ein Großbrand in der Raffinerie. Der durch einen Rohrbruch entstandene Brand richtete aber nur geringen Schaden an den Prozessanlagen an.[4]

Durch zu große Raffineriekapazitäten auf dem europäischen Kontinent wurde die Raffinerie ab den späten 1970er Jahren zunehmend unrentabel. Eine Investition in eine 200 Millionen DM teure Crackanlage wurde durch den Konzern gescheut, weshalb sich die Ertragslage des Werks weiter verschlechterte. Schließlich wurde im Herbst 1981 die Schließung der Raffinerie für das folgende Jahr angekündigt.[1] Die Stilllegung des Werks erfolgte am 31. Juli 1982.[2]

Ende Juli 1989 wurde das Gelände von Terreno, einer Tochter der Hypovereinsbank aufgekauft und der Gewerbepark Interpark angelegt.[5]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Raffinerie war über einen Abzweig der Bahnstrecke Ingolstadt–Riedenburg, an dem auch die Gunvor-Raffinerie und das Kraftwerk Ingolstadt angeschlossen sind, am Schienennetz angebunden. Über die Transalpine Ölleitung und die Central European Line wurde die Raffinerie mit Erdöl versorgt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Prompt reagiert. In: www.spiegel.de. Der Spiegel, 16. November 1981, abgerufen am 9. August 2020.
  2. a b c Jahresbericht 2019. (pdf) Mineralölwirtschaftsverband e.V., 2020, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mwv.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. 50 Jahre Raffinerie Ingolstadt. (pdf) Gunvor, abgerufen am 9. August 2020.
  4. Johannes Greiner: Die dunkle Seite des Öls. In: www.donaukurier.de. Donaukurier, 1. September 2018, abgerufen am 9. August 2020.
  5. Wolfgang Schöberl: Jubiläum im Interpark. In: www.donaukurier.de. Donaukurier, 30. Juli 2014, abgerufen am 9. August 2020.